Blues-Break und
brillante Saitenspiele Club Stimmung mit der
Breakdown Blues Band und ein funkelnder musikalischer Kosmos
beim Konzert der Stars der „Guitar Night“ Seit 28 Jahren machen sie zusammen Blues-Musik, doch zum ersten Mal waren sie am vergangenen Donnerstag zu Gast beim Bergischen Gitarren-Festival in der Akademie Remscheid: Jörn Frederik Klein (Gesang, Gitarre, Harp), Manuel Marcos (Gitarren), Willi Müller (Bass), Michael Bielecke (Keyboards) und Peter Even (Schlagzeug) – die Breakdown Blues Band aus dem oberbergischen Gummersbach. In klassischer Besetzung und mit großem Repertoire traten die fünf vor kundigem Publikum an, denn wer während des Festivals in die Akademie kommt, ist vom Fach. Als Aktivposten erwiesen sich vor allem Jörn Kleins gehaltvolle, schwarze Stimme, Willi Müllers dezent wummernde Basslinien und allen voran Manuel Marcos´ herausragende Soli an der Fender Stratocaster und seiner Gibson SG. Hier horchten dann auch die ein wenig zurückhaltend wirkenden Zuhörer in der intimen Kellerbar der Akademie auf und ließen sich zu gelegentlichem Zwischenapplaus hinreißen. „Heavy Love“ der großartige Kompromiß Buddy Guys zum Electric Blues, Brook Bentons 1960er Hit „Kiddio“ und der Fußwipper „Count on me“ waren nur einige der fast 20
Stars bei der Guitar Night
Nach diesem Blues-Intermezzo bot, schon traditionell hochkarätig besetzt, auch in diesem Jahr das Spitzenkonzert des Bergischen Gitarrenfestivals im vollbesetzten Auditorium der Akademie am Freitagabend nationale und internationale Stars auf. Dieter Kreidler und Alfred Eickholt, die schon seit Jahrzehnten als Organisatoren hinter der alljährlich im Januar veranstalteten Lehr- und Veranstaltungsreihe stehen, zeigten erneut Geschick in der Auswahl ihrer Stargäste Gerhard Reichenbach, Ensemble Saitenwind, Goran Krivokapic und als abschließendes Crossover das Duo Adam & Sabine (Adam Rafferty, Gitarre und Sabine Kühlich, Gesang).
Gerhard Reichenbach eröffnete den phantastischen Reigen mit einem besinnlich-zarten Präludium in F-Dur und einer zierlichen Sarabande in F, einem wahren Seelenfutter in drei Sätzen, beides von Johann Sebastian Bach. Federleicht gingen Reichenbach auch die mit Schwierigkeiten gespickten Rossiniana von Mauro Giuliani von den Händen, ein bejubelter erster Höhepunkt des Abends.
Zum Träumen schön und zur tieferen Versenkung bot zum Beginn der zweiten Konzert-Session der international gefragte und vielfach ausgezeichnete Gitarrist Goran Krivokapic aus Belgrad anschließend virtuos die Bearbeitung einer Flötensonate von J.Chr. Bach. Mit kultiviertem Spiel zeigte er subtilste Fingerarbeit auch bei Franz Werthmüllers „Variationen“ und riß schließlich mit zwei ausgewählten Sätzen unterschiedlicher Tempi aus einer Sonate des Spaniers Antonio José das fachkundige Publikum zu tosendem Applaus hin. Ein Hochgenuß! Jazz, Pop und Latin rundeten den Abend: Fingerstyle-Weltstar Adam Rafferty und die 2008 in Montreux als weltbeste Nachwuchs-Jazzsängerin gekrönte Sabine Kühlich (auch am Altsaxophon überzeugend), seit Jahren ein kreatives Team, sorgten u.a. mit Joao Gilbertos „So danco Samba“, „Via con me“ von Paolo Conte, Paul Simons „50 Ways to Leave Your Lover“, Michael Jacksons „Billy Jean“, dem Jazz-Standard „You stepped out of a Dream“, funky mit Chaka Khans „Ain´t nobody…“ und Rafferty solo mit Herbie Hancocks „Communion“ für den populären Abschluß eines gelungenen vierstündigen Abends. Das Gitarrenfestival 2013 wird bereits geplant.
Informationen auch unter: www.bergisches-gitarrenfestival.de |