Das Kleinkraftwerk im eigenen Keller

Wissenschaftler präsentieren öffentlich ihre Forschungsergebnisse

von Maren Wagner/Red.
Das Kleinkraftwerk im eigenen Keller
 
Wissenschaftler präsentieren Forschungsergebnisse
 
Die Potentiale von kleinen Anlagen zur gleichzeitigen Strom- und Wärmeerzeugung im eigenen Heizungskeller analysieren Wissenschaftler der Bergischen Universität seit 2008 in Kooperation mit dem Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme, Freiburg. Im Wuppertaler Projektteam forschen das Lehr- und Forschungsgebiet Bauphysik und technische Gebäudeausrüstung unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss sowie das Fachgebiet Ökonomie des Planens und Bauens unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Guido Spars. Im Rahmen des Projekts wurden drei Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen im Miniformat („Mini KWK“) in Wuppertaler Gründerzeithäusern installiert und über mehr als ein Jahr

Prof. Dr. Guido Spars
mit unterschiedlichen Strategien betrieben. Am Mittwoch, 21. März, stellen die Forscher ab 16.30 Uhr ihre Ergebnisse und Erfahrungen vor. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei. Wegen der begrenzten Teilnehmerzahl ist jedoch eine Anmeldung erforderlich. Anmeldefrist ist der 5. März. Das Forschungsprojekt wurde gefördert von der WestLB Stiftung Zukunft NRW (Düsseldorf) und den Wuppertaler Stadtwerken.
 
In Bezug auf Energieeinsparung und Klimaschutz müssen vor allem im Gebäudebereich ambitionierte Ziele realisiert werden. Ganz besonders gilt dies für die Wärmeversorgung bei bereits bestehenden Wohnhäusern. Die Wissenschaftler haben in ihrem Projekt vor allem Gebäude untersucht, die auch nach einer Modernisierung noch einen hohen Wärmebedarf haben. Dies ist zum Beispiel bei Gründerzeitgebäuden der Fall, die das Stadtbild in vielen Städten NRWs prägen – so auch in Wuppertal.
Prof. Karsten Voss: „Neben der Verbrauchssenkung bestehen große Potentiale in der Kopplung einer energieeffizienten Wärmeversorgung mit einer gleichzeitigen Stromerzeugung. Solche Mini KWK

Prof. Dr. Karsten Voss
sind bereits am Markt etabliert. Ihr Potential ist jedoch angesichts der Energiewende und des Massenmarkts vom Heizungsanlagenaustausch viel größer.“ Es komme darauf an, die Anlagen möglichst optimal zu betreiben: Neben der Wärmeversorgung liege das Ziel in zusätzlichen Einnahmen aus dem Stromverkauf an die Mieter und das öffentliche Netz.
 
Eine Installation der Kleinkraftwerke wird zukünftig dann interessant, wenn durch einen regelbaren Betrieb die Einspeisung ins Netz in Zeiten hoher Stromnachfrage erfolgt. Dann kann eine Vielzahl dieser Anlagen zu einem "virtuellen Kraftwerk" mit besonders hoher Effizienz zusammengeschaltet werden. Ab April wird die Förderung der Mini KWK (bis 20 kW elektrische Leistung) durch ein Programm des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle wieder aufgenommen.
 
Termin: 21.03., 16.30-20.00 Uhr; Ort: Campus Haspel, Uwe Herder-Saal (Gebäude HD, Raum 24), Pauluskirchstraße 7.
Anmeldungen zur Veranstaltung ab sofort per Mail unter nordhaus@uni-wuppertal.de oder telefonisch unter 0202/439-4294 (Dipl.-Ing. Rafaela Nordhaus).

Kontakt:
Prof. Dr.-Ing. Karsten Voss
Telefon 0202/439-4094
E-Mail kvoss@uni-wuppertal.de