Hastige Arbeit kriegt ständig Junge

Geklopfte Sprüche

von Karl Otto Mühl

Foto © Frank Becker
Karl Otto Mühl

Geklopfte Sprüche


Vertraulichkeit ist schön, Respekt ist verläßlicher.
 
 
Hastige Arbeit kriegt ständig Junge.
 
 
Ruhe bringt Wohlgefühl, Faulheit nicht.
 
 
Freundliche Gedanken wirken schneller als lange Aussprachen. Freundliche Handlungen wirken noch mehr.
 
 
Es gab einen Fisch, der schwamm immer gegen den Strom. Mit diesem Fluß habe ich nichts zu tun, sagte er stolz.
 
 
Wie sollen wir den anderen je verzeihen, dass sie nicht so sind, wie wir sie brauchen.
 
 
Eindeutig: Diese Welt paßt nicht zu uns.
 
 
Den sichersten Irrweg zeigen uns die Leichtgläubigen.
 
 
Das wäre ein wunderbares Leben gewesen, sagte der Neunzigjährige, wenn man vorher gewusst hätte, dass alles gut geht.
 
 
Wer gut Freund mit sich ist, findet leicht auch andere.
 
 
Wer niemandem traut, traut am Ende dem Falschen, nämlich jemandem, der auch niemand traut.
 
 
Könnte es tatsächlich sein, dass man von der Begierde mehr hat als von deren Befriedigung?
 
 
Das Leben ist sportlich: Der, den du überholst, sitzt dir danach im Nacken.
 
 
Manche Dinge müssen getan werden, obwohl es nie den richtigen Zeitpunkt dafür geben wird.
 
 
Manche enttäuschte Hoffnung erweist sich hinterher als Leitersprosse.
 
 
Sich anpassen heißt nicht gleich sich verbiegen.
 
 
Wer wohlhabend ist, sollte aufpassen. Nur so lange alle zu essen haben, bleibt die Situation ungefährlich.
 
 
Sicherheitsfanatiker sind wie Chirurgen, die zu weit ins Gesunde schneiden.
 
 
Wer bescheiden tut, muß sich nicht wundern, wenn er unbescheiden wirkt.
 
 
Es geht selten gut aus, wenn der Ast den Baum wegwerfen will, aus dem er wächst.
 
 
Wer Günstlinge schafft, will Gefügige.
 
 
Unwissenheit und Redseligkeit vertragen sich gut.
 
 
Lasterhaft darf man ja bis zu einem gewissen Grad sein. Aber man sollte es sich leisten können.
 
 
Vielleicht brauchte niemand für die Freiheit zu sterben, wenn sie immer genügend Leute wollten.
 
 
Im Alter sind Krankheiten wie Mücken mit Leim an den Beinen.
 
 
Warum staunen wir? Was passiert, ist doch auch möglich.
 
 
Manchmal muß man erst Platz schaffen für das, was einem einfallen sollte.
 
 
 Redaktion: Frank Becker