Swingende Preziosen

Oscar Peterson Plays The Richard Rodgers Songbook

von Frank Becker

Illustration: Merle Shore
Swingende Preziosen

Das Oscar Peterson Trio
spielt Richard Rodgers

Was wir als die Quelle für viele der besten Jazz-Aufnahmen der Geschichte kennen, das Great American Songbook, speist sich auch aus den berühmten amerikanischen Musicals, die als eigenständige Kunstform besonders in den USA einen hohen populären Stellenwert haben. Namen wie Cole Porter, Frederick Loewe, Jerome Kern, George Gershwin, Irving Berlin, Harold Arlen und der mit dieser LP gefeierte Richard Rodgers finden sich mit ihren Titeln auf unendlich vielen Alben des Modern Jazz.

Das Trio des Pianisten Oscar Peterson (1929-2007) in einer seiner wohl besten und bewährtesten Besetzungen mit Ray Brown (1926-2002) am Kontrabaß und Ed Thigpen (1930-2010) am Schlagzeug ging 1959 für eine umfangreiche Serie von Tribute-Alben für das Label Verve ins Studio. Neben vielen anderen Musical-Komponisten wurde auch Richard Rodgers (1902-1979), damals auf der Höhe seines Ruhms, mit federleicht swingenden, gut gelaunten Aufnahmen einer Auswahl seiner bekanntesten Stücke geehrt. Titel aus "Oklahoma" ("The Surrey With The Fringe On Top"), "Love Me Tonight" ("Isn´t It Romantic?", "Lover"), "Babes In Arms" ("My Funny Valentine",  "The Lady Is a Tramp", "Johnny One Note"), "Too Many Girls" ("I Didn’t Know What Time It Was"), "Manhattan Melodrama ("Blue Moon"), "Bewitched" ("Pal Joey"), "State Fair" ("It Might as Well Be Spring"), "A Connecticut Yankee" ("Thou Swell"). Als eines der leichtesten und heitersten Alben entstand daraus "Oscar Peterson Plays The Richard Rodgers Songbook", das jetzt von WaxTime in seiner fabelhaften Re-Issue-Serie als 180-Gramm-Vinyl-LP in DMM-Technik als audiophile Kostbarkeit wieder aufgelegt wurde.

Selten hört man Peterson so transparent, seine kongenialen Sidemen Thigpen und Brown beinahe marginal - Erinnerungen an die MPS-Solo-Aufnahmen Petersons Mitte der 60er Jahre kommen auf. Einen deutlichen Unterschied macht dazu die nicht unbedingt notwendige als Bonus* eingefügte Aufnahme von "Thou Swell", die Peterson bereits 1952 mit dem Gitarristen Barney Kessel und Ray Brown aufgenommen hatte. Hier zeigt sich das Trio wesentlich dynamischer als in anderer Besetzung und sicher auch anderer Auffassung sieben Jahre später. Liebhabern der authentisch klingenden Jazz-LP ist die Neuauflage dieser swingenden Preziosen von WaxTime ein Born der Freude. Eine Empfehlung!


Oscar Peterson Plays The Richard Rodgers Song Book

Originalaufnahme Verve: 14. Juli - 1959 – 9. August 1959 - Veröffentlicht: Februar 1960
(P) + c 2011 WaxTime Records
(180g) (Limited Edition) auf LP
 
A-Seite:
1  This Can't Be Love - 2 It Might As Well Be Spring - 3 Johnny One Note - 4 The Surrey With The Fringe On Top - 5 The Lady Is A Tramp - 6 Blue Moon
B-Seite:
7 Manhattan - 8 Isn't It Romantic? - 9 Lover - 10 I Didn't Know What Time It Was - 11 Bewitched - 12 My Funny Valentine - *13 Thou Swell [Bonus Track]

Weitere Informationen: www.in-akustik.de