Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt




Filmmuseum Düsseldorf präsentiert "Kino der Lüste"
 
Düsseldorf - "Kino der Lüste - Facetten des erotischen Films" lautet der Titel einer Filmreihe, die das Filmmuseum Düsseldorf vom 1. bis zum 31. März präsentiert. Die bildliche Darstellung von Sex existiert, so die Programmankündigung des Museums, seit Anbeginn der überlieferten Geschichte als Höhlenmalerei, auf Papyrus oder antiken Vasen. Wenn sich Menschen darstellten, so habe das immer auch ihre Körper und dessen Gelüste impliziert.
 „Trotz Tabus, Sitten und Paragraphen flimmern die Lüste seit über 100 Jahren auch über die Kinoleinwände“, so die Veranstalter weiter. Neben dem Genre, das sich rein spekulativ mit dem Thema auseinandersetzte, gab es immer wieder Filmemacher, die die Erotik durch subtile Andeutungen und verschlüsselte Botschaften auf der Ebene einer Metasprache stattfinden ließen. Aber auch direkte, eindeutige und unverblümte Darstellungen der Sexualität im Film müssen nach Angaben des Museums nicht immer nur auf voyeuristische Sehnsüchte beim Zuschauer abzielen. Sie könnten vielmehr auch die Sexualität als eine "nicht zu kontrollierende Kraft" zeigen.  
Das Filmmuseum zeigt im März insgesamt 23 Erotikfilme aller Facetten und aller Jahrzehnte, vom frühen Stummfilm bis heute. Darunter sind auch Filmklassiker wie "Die flambierte Frau" von Robert van Ackeren aus dem Jahr 1983, der französische Film "Die Ausgebufften" mit dem jungen Gérard Depardieu von 1974, den französisch-italienischen Film "Belle de Jour - Schöne des Tages" von 1967 mit Catherine Deneuve und Michel Piccoli oder der englisch-amerikanische Streifen "Eyes Wide Shut" mit Nicole Kidman und Tom Cruise.
 
 
 
Uraufführung "Der Blitz (Fukushima Sunrise)" in Wuppertal
 
Wuppertal - Wenige Tage nach dem 1. Jahrestag der Atomkatastrophe im japanischen Fukushima hat am 16. März im Schauspielhaus Wuppertal das Theaterstück "Der Blitz (Fukushima Sunrise)" seine Uraufführung. Wie das Theater mitteilte, geht es in "Der Blitz" um die Sprache und die Sprachlosigkeit angesichts des nach Tschernobyl zweiten atomaren Super-GAUs der modernen Zivilisation. Nach Fukushima hätten die politischen Parteien hierzulande ihre alten Postulate von der unbedingten Sicherheit deutscher Kernkraftwerke "auf dem Müllhaufen der überholten Positionen" entsorgt, hieß es im Vorfeld der Premiere.
Die Theatermacher fragen in dem Stück unter anderem, wie es denn vor der Atomkatastrophe in Japan um die Sicherheit der Kernkraftwerke hierzulande bestellt war und welche "Halbwertzeiten die Halbwahrheiten unserer Volksvertreter" im Zusammenhang mit Sicherheit noch haben. Außerdem wollen sie wissen, ob nunmehr Energiemangel und Massenentlassungen in der Energiewirtschaft drohen und wie es generell um "unsere strahlende Zukunft" bestellt ist. 
 
 
 
Duisburger Theatertreffen zu Gerhard Mercator
 
Duisburg - Das traditionsreiche Duisburger Theatertreffen vom 3. bis zum 16. März im Rahmen des Kulturfestivals "Akzente" steht unter dem Motto "500 Jahre Gerhard Mercator – vom Suchen und Finden". Den Auftakt zum Akzente-Theatertreffen macht das Trauerspiel "Egmont" von Goethe in der Fassung von Friedrich Schiller und der Bühnenmusik von Beethoven, hieß es in einer Ankündigung des Theaters. Den historischen Kontext von Goethes Stück um den holländischen Grafen Egmont bilden Reformation, Bildersturm und die Einsetzung des Herzogs Alba als spanischem Statthalter in Holland. "Egmont" kommt in der Fassung des Südthüringischen Staatstheaters Meiningen in Koproduktion mit dem Jungen Schauspiel Eisenach und der Landeskapelle Eisenach in Duisburg zur Aufführung.
Am 9. März steht das "Leben des Galilei" von Berthold Brecht in einer Fassung des Theaters Duisburg und dem Theater Bonn auf dem Plan. Galileis Entdeckung, daß die Erde nicht der Mittelpunkt des Universums ist, bedeutete in der damaligen Zeit eine geistige Revolution. Ab dem 12. März gibt es im Rahmen des Akzente-Theatertreffens das Stück „52,3 Grad Nord“, eine Inszenierung rund um die Facetten des Fremdseins. Die Produktion ist eine Kooperation des Theaters Duisburg mit dem Theater Strahl in Berlin und der Kompanie Kopfstand in Zürich.
Als Gastspiel des Deutschen Theaters Berlin kommt zum Ende des Theatertreffens am 15. und 16. März das Stück "Die vier Himmelsrichtungen" nach Duisburg. Bei der Inszenierung in der Regie von Roland Schimmelpfennig und im Bühnenbild von Johannes Schütz handelt es sich um eine Koproduktion mit den Salzburger Festspielen. Der weltberühmte Kartograph Mercator, dessen Geburtstag sich am 5. März zum 500. Mal jährt, wurde in Rupelmonde bei Antwerpen geboren und lebte von 1552 bis zu seinem Tod am 2. Dezember 1594 in Duisburg.
 
 
Redaktion: Frank Becker