Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen

Ausstellung "Die Erfindung der Landschaft" in Siegen
 
Museum für Gegenwartskunst präsentiert Werke des US-amerikanischen Künstlers Robert Smithson
 
Siegen - Unter dem Titel "Die Erfindung der Landschaft" präsentiert das Museum für Gegenwartskunst in Siegen ab dem 4. März eine Ausstellung mit Zeichnungen, Fotos und Filmen des US-amerikanischen Künstlers Robert Smithson (1938-1973). Für den zu den bekanntesten Vertretern der Land-Art zählenden Smithson war es wichtig, daß Kunstwerke nicht handelbare Waren sind, sondern Projekte, die aus einem konkreten Ort bestehen, die mit dessen Landschaft, seiner Kultur- und Wirtschaftsgeschichte aufs Engste verbunden sind. 
Seine ortsspezifische Landschaftsskulptur im Großen Salzsee in Utah, die "Spiral Jetty" ist als Spiralweg aus Erde und Steinen nach Angaben der Aussteller geradezu zur Ikone geworden, woran der zwischen Fiktion und Dokumentation changierende gleichnamige Film ebenfalls Anteil hat. Die zweite große Landschaftsarbeit ist 1971 in Europa anläßlich der Ausstellung "Sonsbeek 71" in der Nähe des holländischen Emmen entstanden.
Auch für diese Arbeit mit dem Titel "Broken Circle/Spiral Hill" formulierte Smithson schriftlich und zeichnerisch seine Ideen für einen Film, zu dem er bereits erste Aufnahmen gemacht hatte. Der Film wird im Rahmen der Ausstellung zum ersten Mal im Kontext mit Quellenmaterial dem deutschen Publikum gezeigt, hieß es in der Ankündigung. Die Schau zeigt insgesamt fünf Filme, 50 Zeichnungen sowie Fotografien und arbeitet insbesondere den Zusammenhang von Landschaftsskulptur und Film bei Smithson heraus.
Der im Alter von nur 35 Jahren verstorbene Smithson erklärte zu seiner Kunst-Auffassung: "Sobald ein Künstler sich von der Vorstellung verabschiedet, daß Kunst lediglich darin besteht, Objekte umherzusenden oder Bilder an Wände zu hängen, wird er ganz neue Forschungsfelder entdecken, die Fragen nach Ort, Natur, Politik und Wert beinhalten. Solange Künstler außerhalb der Dialektik der Natur agieren, wird Kunst eine abstrakte Währung bleiben."
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über "Landschaften - Erinnerung und Vision" in Abtei Brauweiler
 
Pulheim - "Landschaften - Erinnerung und Vision" lautet der Titel einer Ausstellung in der Abtei Brauweiler im rheinischen Pulheim, die ab dem 3. März zu sehen ist. Nach Angaben der Veranstalter werden in der Prälatur der Abtei bis zum 25. März Werke der in Köln und Leverkusen arbeitenden niederländischen Künstlerin Catherina de Rijke ausgestellt. Die Künstlerin widmet sich seit vielen Jahren der Landschaftsmalerei. Dabei bildet die in Rotterdam geborene Malerin keine realen Landschaften ab, sondern spiegelt in ihren Bildern ihre Erfahrungen mit deren Strukturen, Farben und Lichtreflexen.
Aus der Tradition und den Wahrnehmungen dieses Sujets im 20. Jahrhundert heraus verbindet de Rijke die Ansichtigkeit mit der Empfindung, die Naturbetrachtung mit der künstlerischen Komposition, hieß es. Die in mehreren transparenten Farbschleiern oder opaken Schichten aufgetragene Malerei verdichtet immer das Motiv und setzt sich grundsätzlich mit der Idee von Landschaft auseinander. Ihre Bilder sind nach Angaben der Aussteller orts- und momentbezogene wie auch allgemeine Reflexe auf die Wirklichkeit.
 
Die Ausstellung ist bei freiem Eintritt dienstags bis sonntags von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Dauerausstellung zu 1.700 Jahren Klosterkultur wird wieder eröffnet
 
Lichtenau-Dahlheim - Ab dem 3. März ist in der Stiftung Kloster Dalheim die Dauerausstellung "Eingetreten! 1.700 Jahre Klosterkultur" wieder geöffnet. Wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe am Mittwoch mitteilte, stehen dann wieder ingesamt 3.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche zur Verfügung. Zusätzlich zu der Präsentation rund um die mittelalterliche Klausur des ehemaligen Augustiner-Chorherrenstifts Dalheim im Kreis Paderborn ist auch die Schau in den Ausstellungssälen der Obergeschosse wieder geöffnet. Der Eintritt am Eröffnungswochenende 3. und 4. März ist nach Angaben der Stiftung frei.
Das Museum präsentiert insgesamt rund 200 Exponate Exponate aus zehn Jahrhunderten - auch einige neue Stücke sind 2012 dabei, hieß es im Vorfeld der Wiedereröffnung. Der Titel der Dauerausstellung rückt den wohl wichtigsten Schritt im Leben einer jeden Ordensfrau und eines jeden Ordensmannes in den Fokus. Wer in ein Kloster eintrete, lasse seine bisherige Existenz hinter sich und beginne in der klösterlichen Gemeinschaft ein ganz neues Leben, hieß es in der Mitteilung weiter.
 
 
 
Ausstellung zum Werk von Per Kirkeby in Duisburg
 
Duisburg - "Per Kirkeby - Maler-Forscher-Bildhauer-Poet" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Küppersmühle für Moderne Kunst (MKM) in Duisburg, die vom 16. März bis zum 28. Mai zu sehen ist. Nach Angaben des Museums vom Dienstag hat der 1938 geborene Kirkeby neben seiner Malerei ein weitverzweigtes Werk geschaffen, das neben Collagen, Cartoons, Monotypien, Radierungen, und Plakaten auch Wandmalerei, Skulpturen und Bücher umfaßt.
Das Werk des gebürtigen Dänen, der lange in Deutschland gelebt und an der Kunstakademie in Karlsruhe sowie an der Frankfurter Städelschule unterrichtet hat, überrascht nach Angaben der Aussteller durch seine Vielgestaltigkeit und unerwarteten Wendungen. Dies entspricht den breit gefächerten Interessen des Künstlers, der zuerst ein Geologiestudium absolvierte, ehe er sich in den frühen 60er Jahren endgültig für eine Laufbahn zugunsten der Kunst entschied. Sein Ausgangspunkt ist die Beobachtung von Formen in der Natur, die er – erdschichtengleich sich überlagernd – in künstlerische Strukturen übersetzt.
 
Die Ausstellung ist mittwochs von 14 bis 18 Uhr, donnerstags, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie freitags nach Vereinbarung geöffnet.
 
 
Kunstsammlung NRW zeigt Fenster-Bilder
 
Düsseldorf - "Fresh Widow. Fenster-Bilder seit Matisse und Duchamp" präsentiert die Kunstsammlung K20 Nordrhein-Westfalen ab dem 31. März. Nach Angaben des Museums werden über 100 Kunstwerke aus den vergangenen 100 Jahren gezeigt. Damit spüre man dem Fenster als einem der beliebtesten Motive der Kunst nach, so Kuratorin Maria Müller Schareck in der Ankündigung der bis zum 12. August terminierten Schau.
Das Bild vom "Zimmer mit Aussicht" markiert nach Angaben des Museums die Schwelle zwischen Innen- und Außenraum. Fenstermotive dienten dabei seit jeher auch der Reflexion über das Medium Malerei selbst, hieß es weiter. Schon Henri Matisse oder Robert Delaunay hätten in ihren Fenster-Bildern eine Malerei erprobt, die nicht mehr allein dem Abbilden von Wirklichkeit verpflichtet ist, so die Aussteller.
Im Verlauf der Jahrzehnte erblindete das Fenster in der Kunst oder zersprang sogar, wie bei René Magritte und verweigerte fortan den Blick auf die Welt, um einer neuen Bildwirklichkeit Raum zu geben. Seit 1950 konzentrierten sich viele Künstler ausgehend vom Motiv des Fensters auf die reduzierte Form des Fensters und seine formale Ähnlichkeit mit dem Raster und der gerahmten Bildtafel, auf die Rahmung und damit das Lenken des Blicks, auf Transparenz und Spiegelung, Licht und Schatten, auf das Verschleifen von Öffnung und Fläche und schließlich auf die Befreiung von jeder Materialität.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 - 18 Uhr, samstags und sonntags von 11 - 18 Uhr sowie jeden 1. Mittwoch/Monat von 10 - 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über technische Meisterleistungen aus der Römerzeit
 
Eine Ausstellung im Landes-Museum Monn des Landschaftsverbandes Rheinland, lädt ab dem 29. März ein, geniale technische Meisterleistungen aus der Römerzeit anzusehen und auszuprobieren. Wie der Verband am Mittwoch in Köln mitteilte, gehen nicht nur Fußbodenheizung und Lastkräne, sondern auch Wellnessbäder oder Kaugummi auf überragende Entwicklungen aus dieser Epoche zurück.
Viele Ideen und Erfindungen übernahmen die Römer nach Angaben der Aussteller von früheren Kulturen und entwickelten sie so erfolgreich weiter, daß sie jahrhundertelang nicht übertroffen wurden. Von der technischen Überlegenheit der Römer zeugen heute auch noch Brücken, Aquädukte, Straßen und Schwimmbäder. Auch mit dem Einsatz von Zugtieren in der Landwirtschaft und mit der Entwicklung von Konservierungsmethoden von Lebensmitteln setzten die Römer Maßstäbe.
An 35 Mitmachstationen können Besucher der bis zum 2. September terminierten Schau selbst etwa eine römische Stadt planen, Wasser aufwärts fließen lassen, eine Brücke bauen oder eine römische sms schreiben. Die Ausstellung will dabei römische Technik auf eine völlig neue Weise vermitteln und ihre Bedeutung für die Gegenwart bewußt machen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk von Monica Bonvicini im Museum Abteiberg
 
Mönchengladbach/Hamburg - "Desire - desiese - Devise" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Abteiberg in Mönchengladbach, die ab dem 4. März Arbeiten der Künstlerin Monica Bonvicini präsentiert. Nach Angaben des Museums handelt es sich bei der bis zum 20. Mai terminierten Schau um die erste anthologische Ausstellung von Zeichnungen sowie Collage- und Textarbeiten der in Venedig geborenen Künstlerin. Ihre Zeichnungen reichen von illustrativen comicartigen Motiven über Collagen bis zu filigranen Skizzen.
Die Ausstellung demonstriert vor allem das Prozeßhafte in der Arbeit der Künstlerin und zeigt auch das Sensible und Humorvolle in vielen bislang noch nie gezeigten Skizzen von Bonvicini. Serien von Collagen, die als Vorbereitung zu Installationen entstanden, ermöglichen dem Betrachter einen intimen Einblick in die Auseinandersetzung mit Themen etwa der Architektur, der Sexualität und des Fetischismus. Insgesamt zeigt die Schau über 300 Arbeiten der Künstlerin, die ihre frühen Jahre an der Hochschule der Künste in Berlin verbrachte und ursprünglich Malerei studierte. Nach dem Ende der Schau in Mönchengladbach wird sie vom 24. August bis zum 18. November in den Phoenix-Hallen Hamburg-Harburg zu sehen sein.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Kunstsammlung NRW zeigt Werke von Roman Ondák
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Within reach of hand or eye" (In Reichweite von Hand oder Auge) zeigt die Kunstsammlung NRW/K 20 in Düsseldorf seit vergangenem Samstag Werke des in Bratislava lebenden und arbeitenden Künstlers Roman Ondfák. Der 1966 geborene Ondák gelte spätestens seit seiner viel beachteten Arbeit im Tschechischen und Slowakischen Pavillon auf der Biennale von Venedig 2009 als einer der wichtigsten jüngeren Künstler, die Traditionen der konzeptuellen, der prozessorientierten und Installationskunst auf völlig eigenständige Weise aufgreifen und weiterentwickeln, hieß es in der Ankündigung der Schau.
Die teils subtilen Eingriffe des Künstlers in reale Alltagssituationen können die unterschiedlichsten Formen annehmen. Sie reichen von kurzen oder längeren Auftritten von Personen über Objekte sowie Zeichnungen und Notizen bis zur Beteiligung des Publikums. Im Mittelpunkt der bis zum 28. Mai terminierten Ausstellung steht eine neue Installation mit dem Titel "The Hill Seen from Afar". Dabei handelt es sich um einen künstlichen Hügel mit einem Miniaturbaum auf der Spitze, der die gewohnten Perspektiven durcheinander bringt. Mitten im Kunstraum erscheint ein Stück Natur, das die Wahrnehmung des Betrachters ins Zentrum stellt. 
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Museum Burg Wissem erhält Sammlung "Robinson und Robinsonaden"
 
Troisdorf - Am 2. März erhält das Museum Burg Wissem in Troisdorf bei Bonn die Sammlung "Robinson und Robinsonaden" aus der Sammlung von Reinhard Stach. Wie Museumsleiterin Maria Linsmann mitteilte, werden die rund 1.500 Bücher, Medien und Dokumente, die dem Genre "Robinsonaden" gewidmet sind, die historischen Buchbestände des Bilderbuchmuseums wesentlich ergänzen. Die Übergabe findet im Beisein von Stachs Witwe Maria Stach im Rahmen einer Feierstunde statt.
Nur wenige Werke der Weltliteratur haben nach Angaben des Museums einen nachhaltigeren Einfluß auf die Kinder- und Jugendliteratur ausgeübt, als Daniel Defoes (1660-1731) Roman "Das Leben und die seltsamen Abenteuer des Robinson Crusoe", der erstmalig im Jahr 1719 in London erschien. Neben Übersetzungen entstanden schon nach wenigen Jahren Bearbeitungen und Fortschreibungen, die sich zunehmend an ein junges Lesepublikum richteten. So entstand die eigenständige Literaturgattung der "Robinsonaden", die tausende Werke in vielen Sprachen hervorbrachten. Die Bücher, Dokumente und Medien der Sammlung Stach werden laut Linsmann auch den Besuchern des Museums zur Verfügung stehen.
 

Redaktion: Frank Becker