Köln-Düsseldorf

von Konrad Beikircher

Foto © Frank Becker
Köln-Düsseldorf
 
Also dat mit dem Krieg zwischen Köln un Düsseldorf, also langsam reicht et mir! Dieser Tage mußt ich nachts von Köln noh Düsseldorf. Nein, nicht wejen Spaß, wejen Arbeit. Ich stieg in ein Taxi. "Die Adress kenn ich net", sagte der Taxifahrer, "ewwer kein Problem: die Kollejen in Düsseldorf helfen mir sicher om Kanal 2 weiter, die tue ich dann anfunken". Wir also los. Kurz vor Neuß meldet sich mein Fahrer bei den Düsseldorfern: "Ich sin hie in Nüß Süd un muß do un dohin. Wo es dat dann?". "Wo küst du dann her?" "Us Kölle". "Dann passens op: fährse jetzt in Norf erunger und dann immer wigger jradus, dann besse do". Wir also herunter, immer geradeaus und stehen nach 10 Minuten in der Pampa. "Nee", sagt mein Fahrer, "hie kann et net sinn". Und fährt weitere zehn Minuten herum, um sich an einer Tankstelle zu erkundigen. Die lachen sich halb tot, weil: wo wir hinwollten, war am anderen Ende von Düsseldorf. Mit einer halben Stunde Verspätung kommen wir schließlich an. Meine Entschuldigung:"Krieg der Städte" wurde akzeptiert. Nach meinem Auftritt mußte ich wieder zurück nach Köln. Ich also wieder in et Taxi, diesmal ein Düsseldorfer Fahrer. "Die Adress kenn ich net", sagt der Fahrer, "ewwer kein Problem: die Kollejen in Kölle helfen mir sicher om Kanal 2 weiter, die tue ich dann anfunken". Gesagt, getan. "Ich sin hie om Kreuz Köln Nord un muß do un dohin. Wo es dat dann?". Ich mußte Richtung Zoo. "Wo küst du dann her?" "Us Düsseldorf". "Dann passens op: fährse immer wigger, und dann am Zollstock links, dann besse do!". Wenn ich nicht gewußt hätte, wie wir zu fahren haben: wir wären am anderen Ende Kölns gelandet. Un wat soll ich Ihnen sagen: diese Geschichte ist Wort für Wort wahr. Als wören mir hie dä Balkan!

In diesem Sinne
Ihr
Konrad Beikircher
                                                                        
 

© 2012 Konrad Beikircher für die Musenblätter - Redaktion: Frank Becker