Abschließender Text über die gesamte Breite.
Das Gemütvolle des Lesens und einer Katze im Haus paßt schon gut zusammen. Insofern kann man die Fokussierung der Verlegerin Dörthe Emig-Herchen auf diese Sujets bei den schönen Exlibris-Kalendern, die sie seit eingen Jahren zusammenstellt, sehr gut nachvollziehen. Es hat schon etwas, besonders jetzt, in der feuchten und grauen Jahrezeit und dann in dem Monaten des Frostes, sich mit Plaid, Tee und Katze aufs Sofa zurückzuziehen und die Welt draußen zu lassen. Bücher und Katzen können Freunde sein, stumm die einen, charaktervoll die anderen. Nicht ohne Grund werden ja die selbstbewußten Katzen eher uns Frauen zugeschrieben, während der gehorsame Hund dem Mann zugeordnet wird. Darauf, daß das Lesen hingegen beiden Geschlechtern gehört, läßt zumindest das ungefähre Gleichgewicht der für den Exlibris-Kalender "LesenLesenLesen" zusammengestellten Motive schließen. Das Buch, übrigens nicht selten mit dem Memento mori eines Schädels zusammen abgebildet, ist die rettende Oase, der Fluchtpunkt für alle. Ist man einmal in ein Buch eingetaucht, wird die wogende See des Alltags zum Tümpel. Die Faszination der Imagination, die Freude an Wort und Form, die mitnehmende Phantasie erfüllen, beruhigen, heilen. Das Exlibris als Bucheignerzeichen und kleines Kunstwerk ist ein unerschöpfliches Sammelgebiet. Niemand könnte wohl je die Vielfalt der Motive zählen. Dörthe Emig-Herchen hat wie schon in den vergangenen Jahren pro Kalender jeweils 30 aus den jeweiligen Gebieten ausgewählt und in großem Format auf Doppelwochenblättern, Vor-, Rück- und Einschaltseiten eingerückt. Buchdruck und Holzschnitt, Radierung und Linolschnitt sind wohl die häufigsten Techniken für die sammelwürdigen Blätter, die sie diesmal überwigend von Künstlern und Bucheignern aus Österreich-Ungarn, Deutschland und England zusammengestellt hat.
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