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 Herbert Rosendorfer  am 20.9.2012 in Bozen gestorben Der Schriftsteller Herbert Rosendorfer, geboren am 19.2.1934 in Bozen, Südtirol, starb vor wenigen Wochen mit 78 Jahren in seiner Geburtsstadt. Den »umgekehrten Weg als üblich« hat er in seiner Laufbahn beschritten, sich selbst betrachtet er als »verkrachten Künstler, der Jurist geworden ist«. Nach zwei Semestern gab Rosendorfer das Studium der Bühnenbildnerei an der Akademie der Künste in München auf und wechselte an die Juristische Fakultät. Bald nachdem er 1966 Amtsrichter in München geworden war, erschienen erste Texte – nicht etwa Kommentare zu Gesetzestexten, sondern Literatur. Friedrich Torberg feierte die »Entdeckung eines skurrilen Erzählertalents«, es folgten zahlreiche Romane, Erzählungen und Theaterstücke. Neben seiner Mitgliedschaft in diversen Akademien und seiner Professur für Bayerische Literaturgeschichte in München waltete Rosendorfer lange als Richter am Oberlandesgericht Naumburg. Bis zu seinem Tod lebte er wieder in der Nähe seiner Geburtsstadt Bozen. Im Diogenes Verlag lieferbar: Deutsche Suite und Großes Solo für Anton. Eine kleine Werkauswahl: Die Glasglocke, Zürich 1966 Der Ruinenbaumeister, Zürich 1969 Der stillgelegte Mensch, Zürich 1970 Über das Küssen der Erde. Frühe Schriften zu Politik und Kunst, Zürich 1971 Deutsche Suite, Zürich 1972 Herbstliche Verwandlungen, München 1972 Großes Solo für Anton, Zürich 1976 Der Prinz von Homburg oder Der Landgraf mit dem silbernen Bein, München 1978 Eichkatzelried. Geschichten aus Kindheit und Jugend, München 1979 Das Messingherz oder Die kurzen Beine der Wahrheit, München 1979 Ballmanns Leiden oder Lehrbuch für Konkursrecht, München 1981 Das Zwergenschloss und sieben andere Erzählungen, München 1982 Die Herberge zum irdischen Paradies. Ein Plädoyer für das unsterbliche Gasthaus von Herbert  Briefe in die chinesische Vergangenheit, München 1983 Der Traum des Intendanten. Gedanken zur Musik, München 1984 Herkulesbad. Eine österreichische Geschichte, München 1985 Die Frau seines Lebens und andere Geschichten, München 1985 Oh Tyrol oder Der letzte auf der Säule, München 1985 Der Untermieter, München ca. 1985 Die Kellnerin Anni, München 1985 … ich geh zu Fuß nach Bozen und andere persönliche Geschichten, München 1988 Die goldenen Heiligen oder Columbus entdeckt Europa, Köln 1992 Absterbende Gemütlichkeit. Zwölf Geschichten aus der Mitte der Welt, Köln 1996 Das selbstfahrende Bett. Eine Sternfahrt, Köln 1996 Deutsche Geschichte. Ein Versuch, (6 Bände) München:  Die Erscheinung im Weißen Hotel. Unheimliche Geschichten zu unheimlichen Bildern, Köln 2000 (mit Fabius von Gugel) O sole mio oder Warum die Drei Tenöre immer noch singen, Zürich 2000 (mit Luis Murschetz) Gemalte Post, München 2001 (zusammen mit C. A. Wasserburger und Alois Martin) Der ewige Wagner. Der gestrandete Holländer, Bamberg 2001 Die Kellnerin Anni, München 2002 (auch als Hörbuch) Annäherung an die Wahrheit. Dreizehn Versuche, die Zeit und die Welt oder zumindest einige Teile davon zu verstehen, Brixen 2002 Die Gespensterrepublik oder Drei Tage auf dem Heiligen Berg Athos, Bozen 2003 Die Donnerstage des Oberstaatsanwalts, München 2004 Richard Wagner, der fröhliche Heide. oder Die Aufhebung der dramatischen Zentralperspektive, Stuttgart 2009 Letzte Mahlzeiten. Die Aufzeichnungen des königlich bayrischen Henkers Bartholomäus Ratzenhammer, Wien 2010 (mit Herbert Hintner) Die Kaktusfrau, Erzählungen. Köln 2012 Redaktion: Frank Becker | 


