Gala

Eine stille Betrachtung

von Steffen Brühne
Vanitas

Steffen Brühne ist über dieses Haus beinahe "gestolpert". Es stand, durch ein Feuer und den zusätzlichen Löschwasserschaden unbewohnbar geworden, lange leer. Niemand hat etwas weggräumt, niemand hat etwas angerührt. Nicht einmal die in unserer kranken Gesellschaft üblichen Vandalen hatten sich um das verlassene Gebäude und die Hinterlassenschaften der über Nacht geflohenen Bewohner "gekümmert". Es liegt etwas Beklemmendes über den stillen Bildern, die Brühne in der  Atmosphäre des toten Hauses eingefangen hat. Geschirr auf dem Tisch, eine Pflanze auf dem Fensterbrett, die mit zähem Überlebenswillen weiter grünt, ein Fernsehapparat ohne Zweck. Ein einziges Bild ist inszeniert - nicht von Steffen Brühne, er hat die irgendwann in der unwirklichen Umgebung von einer Künstlerin geschaffene Installation so vorgefunden und dokumentiert: den "Südseetraum". Alles andere ist echt, einschließlich der übrig gebliebenen Packung Kaffee, die der Bilderserie ihren Namen gegeben hat: Gala.



Foto © Steffen Brühne




Foto © Steffen Brühne




Foto © Steffen Brühne




Foto © Steffen Brühne




Foto © Steffen Brühne




Foto © Steffen Brühne

  
     Redaktion: Frank Becker


Beispielbild
Steffen Brühne Foto © Alina Gross

Steffen Brühne, Jahrgang 1946
Bildender Künstler, Grafikdesigner, Diplompädagoge

1965: Waldorfschulabschluss an der Rudolf-Steiner-Schule in Wuppertal
1965 – 69: Studium Gebrauchsgrafik an der Werkkunstschule-Wuppertal bei Prof. Gerd Aretz und Prof. Albrecht Ade.
1971 – 72: Studium Grafikdesign mit Abschluss an der Fachhochschule-Wiesbaden bei Prof. E. Poppl.
1972 – 78: Studium der Jugend- und Erwachsenenbildung mit Diplomabschluss. Fächer: Medienpädagogik, Politische Bildung, Psychologie, Soziologie.
79 – 83: Mit Freunden Gründung von „Atelier für Grafik und Raumgestaltung“ in Frankfurt/Main. Selbständige Tätigkeit in einem Projekt.
1972 – 76: Studienreisen nach Spanien und Irland und andere europäische Länder, um Sprache und Kultur kennen zu lernen.
1982 - 83: 12 Monate Studienaufenthalt in Amerika (USA: NYC, San Francisco, Kanada: Vancouver, Mexiko: Mexikocity), Kontakte zu verschiedenen Kulturinitiativen und Künstlern. 6 Monate Stipendium in Medford/Oregon.
1969 – 93: Mehr als 12 Jahre hauptberufliche Tätigkeit als Angestellter und Selbständiger in Werbeagenturen, sowie 12 Jahre freiberufliche Arbeit. Umfassende Erfahrungen als Gestalter und Konzeptionist.
1993 – 99: Erprobung fotografischer Ausdrucksmöglichkeiten u.a. anhand der Lehrbücher von Anselm Adams
2000 – 2006: Themenzentrierte Fotoprojekte zu Formen urbanen Lebens, Spannungsverhältnis von Mensch und Natur, Mensch und Technik, sowie Natur und Technik
Seit 2006: Mit der Nutzung von Digitalkamera und Internet neue Ausdrucksmöglichkeiten
Seit 2000 zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen