Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen


Ausstellung "Fashion-lights" in Engelskirchen
 
Industriemuseum des Landschaftsverbandes Rheinland sucht noch Kleidungsstücke aus längst vergangenen Tagen
 
Engelskirchen - "Fashion-lights! Wie kommt die Mode in den Stoff?" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab dem 26. April im Industriemuseum Engelskirchen des Landschaftsverbandes Rheinland zu sehen sein wird. Für die bis zum 27. Oktober geplante Schau suchen die Aussteller noch Kleidungsstücke aus längst vergangenen Tagen, hieß es in einer Mitteilung des Museums. Gefragt sind danach Lieblingsstücke, die mit Erinnerung behaftet, längst aus der Mode gekommen und doch viel zu schade für eine Altkleidersammlung sind. Solche "Glanzstücke vergangener Modeströmungen" würden sich gut in der Ausstellung machen, hieß es.
Die Schau wird den Blick der Besucher hinter die Kulissen der Textilindustrie lenken, den Weg von der ersten Idee der Designer bis zur fertigen Kollektion anschaulich machen und die Einflüsse gesellschaftlicher Veränderungen auf die Mode zeigen. "Ob Mainstream oder Paradestück, wichtig ist, daß die Outfits eine Geschichte haben und aus der Zeit zwischen 1950 und 2000 stammen", so die Aussteller. Gesucht werden zum Beispiel die Schlaghose oder das Disco-Outfit aus den 1970er Jahren. Auch die ersten Rollerskates oder Schuhe mit Plateausohle sind willkommen, gern auch selbst genäht oder gestrickt.
Egal ob Disco-, Alltags- oder Business-Outfit, auf dem "Laufsteg der Epochen" können diese persönlichen Glanzstücke in der Ausstellung zur Geltung kommen.
 
Wer sein Lieblingsstück als Leihgabe für die Ausstellung zur Verfügung stellen möchte, kann die Modeerzeugnisse am 1. März zwischen 15 und 17 Uhr und am 2. März zwischen 10 und 14 Uhr  im LVR-Industriemuseum Engelskirchen, Engels-Platz 2, 51766 Engelskirchen vorbeibringen. In dieser Zeit nehmen die Schauplatzleiterin Kornelia Panek und die Ausstellungskuratorin Nadine Schobert die Sachen persönlich entgegen und stehen auch für Gespräche zur Verfügung.
Informationen: kulturinfo rheinland - Tel.: 02234-9921-555
 
 
Alte Synagoge Essen zeigt Kunst von Grigory Berstein
 
Essen/Köln - "Fallen und Fliegen" lautet der Titel einer Ausstellung mit Werken des Künstlers Grigory Berstein, die am 17. März in der Alten Synagoge Essen (Haus Jüdischer Kultur) eröffnet wird. Zu sehen sind Malerei und Objekte des 1948 in Moskau geboren Künstlers. Der studierte zunächst Buchillustration und arbeitete für mehrere Verlage, hieß es in einer Ankündigung der Ausstellung. Seit 1991 lebt und arbeitet Berstein als freischaffender Künstler in Köln.
In seinen Arbeiten erzielt er durch Verwendung variabler Materialien Mehrschichtigkeit, Komplexität und Leichtigkeit, so die Aussteller kurz vor dem Start der bis zum 19. Mai terminierten Schau weiter. In den letzten Jahren stellte er für große Einzelausstellungen in Deutschland und Rußland beeindruckende Rauminstallationen her. In der aktuellen Schau in der Alten Synagoge befaßt sich der Künstler auf vielfältige Art mit seinen jüdischen Wurzeln. Er erzählt von Abschied und Aufbruch und führt uns die Bedeutung lebendiger Erinnerung vor Augen. Die Ausstellung kam mit Unterstützung der NRW-Landeszentrale für politische Bildung zustande.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet.
 
 
LVR-Museum Bonn zeigt Werke von Sigrid Redhardt
 
Bonn/Düsseldorf - "Projektionen" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit vergangenem Donnerstag im Museum des Landschaftsverbandes Rheinland in Bonn zu sehen ist. Präsentiert werden Arbeiten der  Düsseldorfer Künstlerin Sigrid Redhardt, die auf experimentelle Weise Malerei, Diaprojektionen auf Malerei und Videos nebeneinander stellt. Die nach Fotovorlagen gemalten Portraits zeigen alle das Gesicht eines jungen Mädchens in verschiedener Mimik und verschiedenem Ausdruck. Da es mehr gemalte Portraits als Fotos gibt, wiederholt sich das Motiv in unterschiedlicher Malweise.
Diese Portrait-Serie bildet die Grundlage für die Videos. Aus Malerei werde so "bewegte Malerei". Der Moment des Festhaltens, der klaren Erinnerung, löse sich auf in der unendlichen Bewegung. Neben Malerei und Videos sind auch unterbrochene Diaprojektionen zu sehen. Schwarz-Weiß-Dias werden auf die gemalte Silhouette des Mädchens geworfen. Die entstehende Unterbrechung, bedingt durch die Abläufe der Diaprojektion, läßt das Bild mal als reine Malerei ähnlich einem Schattenriß, mal als Profilportrait wirken.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.rlmb.lvr.de
 
 
Übersichtsausstellung des Westdeutschen Künstlerbundes ab 2. März in Bochum
 
Bochum - Das Kunstmuseum Bochum zeigt ab dem 2. März unter dem Titel "wir wieder hier" die diesjährige Übersichtsausstellung des Westdeutschen Künstlerbundes. Der Künstlerbund hat seit 1995 seinen Sitz in Bochum und wirkt nach Angaben des Museums weit über die Grenzen von NRW hinaus. Die bis zum 28. April terminierte Schau präsentiert über 120 Werke von Mitgliedern sowie nationalen und internationalen Gästen des Westdeutschen Künstlerbundes.
Ohne thematische Einschränkungen wird in der Ausstellung ein breit gefächertes Angebot künstlerischer Konzepte, Techniken und Medien präsentiert. Von klassischer Malerei, über Bildhauerei und Fotografie werden auch Zeichnungen, Grafik, Installation und Video zu sehen sein. Letztere würden die wichtige Position des Westdeutschen Künstlerbundes innerhalb der aktuellen Kunstlandschaft unter Beweis stellen, so die Aussteller.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr geöffnet. Jeden 1. Mittwoch im Monat ist der Eintritt frei.

 
Paderborn zeigt "Die Zeit und der Müll"
 
Werkschau des Aktionskünstlers HA Schult im Diözesanmuseum
 
Paderborn - "Die Zeit und der Müll" lautet der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag im Diözesanmuseum Paderborn zu sehen ist. Die bis zum 12. Mai terminierte Schau präsentiert mehr als 100 Werke des Aktionskünstlers HA Schult. Zu sehen sind sowohl frühe Arbeiten wie die "Picture Boxes" als auch eine Auswahl der weit gereisten "Trash People". Präsentiert werden die Objekte im Kontext mit ausgewählten Stücken aus den Beständen des Diözesanmuseums.
Auf diese Weise entsteht ein spannungsreicher Dialog, wenn etwa eine neugotische Heiligenfigur einer modernen Müllfigur gegenübergestellt wird. Das Vergessene und Weggeworfene wird in der Ausstellung neu in den Blick genommen. Erst durch die Hand des Künstlers erschließt sich die Schönheit des Schrott- oder Müll-Materials und der Zuschauer lernt die künstlerische Qualität dieser Arbeiten mit neuen Augen zu sehen.
Die jüngsten (2012) im Medium des farbigen Glases gestalteten Kompositionen legen davon eindrucksvoll Zeugnis ab. Die in mehreren Schichten reliefartig aufgebauten Scheiben entstanden aus der Verbindung klassischer Werkstoffe mit ganz innovativen Techniken in den traditionsreichen Paderborner Glas-Werkstätten Peters, die HA Schult zur Arbeit nach Paderborn einluden. Diese Werke sind überhaupt erstmals öffentlich zu sehen.
Im Werk des Aktionskünstlers verwandeln sich die alltäglichen, aber zugleich substanziellen Probleme des modernen Menschen zu Statements zum Zustand der Welt. Der Abfall, den die Menschheit erzeugt, wird in seinen Installationen zu einem Symbol des Verfalls sozialer Errungenschaften und zum Sinnbild einer im höchsten Maße gefährdeten Gesellschaft.
HA Schults Biokinetische Bildkästen aus den 1970erJahren etwa konfrontieren den Betrachter mit der Vergänglichkeit und den stetigen Veränderungen seines Lebensraumes und verknüpfen Kunst mit dem Gedanken der Ökologie. "Ich wollte etwas bewegen, das weit über den Bilderrahmen hinausgeht. Und dann sah ich damals bereits die Müllberge unserer Wohlstandsgesellschaft am Horizont auftauchen", sagte der Aktionskünstler zum Start der Schau. Christoph Stiegemann, Direktor des Diözesanmuseums meinte, die Werke des Künstlers zeigten eine "künstliche Überhöhung des Geringen und Verachteten". Dies seien zentrale Motive, wie man sie auch in der Botschaft des heiligen Franziskus finde.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.dioezesanmuseum-paderborn.de

Redaktion: Frank Becker