Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Ausstellung über "Steinzeitkinder" im Neanderthal-Museum
 
Mettmann - Am 23. Juli startet im Neanderthal-Museum im Kreis Mettmann eine Ausstellung zum Thema "Steinzeitkinder". Nach Angaben des Museums will die Schau während der NRW-Sommerferien darüber aufklären, wie es war, als Kind in der Eiszeit zu leben. Die bis zum 3. November terminierte Ausstellung geht zudem den Fragen nach, ob sich die Kinder in der Steinzeit die Zähne putzten, mit wem sie gespielt und womit sie ihren Tag verbracht haben. Weitere Themen bei der Ausstellung sollen Essen und Trinken und die damaligen "Wohnverhältnisse" sein. 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
 
Ausstellung "Ein ahnungsloser Traum vom Park" in Mönchengladbach
 
Mönchengladbach - Im öffentlichen Raum des Mönchengladbacher Abteibergs startete am Sonntag die Ausstellung "Ein ahnungsloser Traum vom Park." Die bis zum 28. Juli terminierte Schau zeigt bildhauerische und interventionistische Arbeiten. Dabei handelt es sich teils um Raumskizzen, teils träumerische Ideen, Neubetrachtungen, Möglichkeiten und Visionen für ein zukünftiges Ensemble zwischen dem Skulpturengarten, dem angrenzenden Hans Jonas-Park und dem neu entstehenden Stadtzentrum an der Hindenburg- und Stepgesstraße, hieß es bei der Vorstellung des Projekts des Museums Abteiberg. 
Die Ausstellung ist als Rundweg angelegt, an dem entlang verschiedene künstlerische Projekte entdeckt werden können. Im weitgehend unbekannten Teil des Hans Jonas-Parks legen sie den zukünftigen Umgang mit dem Gelände nahe, dessen Entwurf als städtischer Grünraum in Archiven verschwand. So reflektiert etwa die Arbeit von Christian Odzuck eine 1981 geplante und nie realisierte Brunnenanlage. Im weiteren Verlauf der begehbaren Ausstellung präsentiert die Berliner Künstlerin Ina Weber direkt am Straßenrand eine temporäre Bushaltestelle, deren Zweck nicht dem öffentlichern Nahverkehr gilt. Sie dient vielmehr mit ihren Funktionen als Wartehäuschen oder informelle Diskothek als Aufenthaltsort für Jugendliche und andere Interessierte.
Auf dem Rückweg zum Museum inszeniert Jakob Kolding auf dem möglicherweise künftigen Museumsvorplatz ein ambivalentes Konglomerat aus Architektur, informellen Eingriffen, Kunst und Graffiti. Der Künstler präsentiert großformatige Figurenelemente in einem Ensemble, in dem Kunst und Stadtraum ineinander verschmelzen. Im Verlauf der Ausstellung gibt es Konzerte, Open-Air-Kino, Lesungen, Führungen, Picknick und weitere Veranstaltungen.
 
 

Museum Ludwig präsentiert Arbeiten von Kathryn Andrews
 
Köln - Unter dem Titel "Special Meat Occasional Drink" präsentiert das Kölner Museum Ludwig seit Samstag Arbeiten der kalifornischen Künstlerin Kathryn Andrews. Nach Angaben der Aussteller handelt es sich um die erste Einzelausstellung der 1973 in Alabama geborenen Andrews. Die Künstlerin beschäftigt sich in ihren konzeptuellen Skulpturen auf vielfältige Art und Weise mit den Bedingungen der Aufführung und Präsentation, hieß es zum Start der bis zum 25. August eingerichteten Schau.
Dabei übernehmen ihre Skulpturen die Aufgabe eines Bühnenaufbaus oder einer Requisite, die den Betrachter dazu auffordern, selbst als Akteur zwischen ihnen aufzutreten. Die performative Qualität kommt vielleicht am deutlichsten in der „Ereignishaftigkeit“ ihrer Geburtstags-Skulpturen aus Stahl zum Ausdruck, die einmal im Jahr mit Luftballons versehen werden. Andere Arbeiten baut die Künstlerin aus gemieteten Filmrequisiten, die den Gedanken einer verborgenen Sehnsucht nach den unerreichbaren Filmstars in sich tragen.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag im Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 

Ausstellung mit Fotografien von Jan Saudek in Köln
 
Köln - Die infocus-galerie in Köln präsentiert seit Samstag Fotografien des wohl berühmtesten

Life © Jan Saudek
tschechischen Fotografen Jan Saudek. Der 1935 geborene Saudek widmet sich vor allem der inszenierten erotischen Fotografie. Seine schwarzweiß- und seit 1977 handkolorierten Fotografien haben eine typische unverwechselbare Handschrift, hieß es zum Auftakt der bis zum 20. Juli dauernden Schau. 
Häufigstes Sujet seiner Fotografie sind der weibliche Körper, das Altern, Rollentausch in der Mann – Frau Beziehung sowie erotische Fantasien. In den Anfängen seines Schaffens befaßte er sich auch mit der Thematik der Kindheit mit dem Augenmerk auf die Beziehung zwischen Erwachsenen und Kindern. Die Bildsprache des Fotografen erinnert mit ihren Lustbarkeiten an mittelalterliche Genredarstellungen oder barocke Mythologien, so die Aussteller. 
Ganz persönliche Erlebnisse haben die Bilder von Saudek geprägt. So etwa seine nachhaltige Begegnung mit der legendären Fotoausstellung „The Family of Man“ sowie die Erfahrung, als Zwilling nur knapp den schrecklichen Experimenten des KZ-Arztes Mengele entgangen zu sein.
 
Die Ausstellung ist bis zum 15. Juni dienstags bis samstags von 16 bis 20 Uhr und danach bis zum 20. Juli nach telefonischer Vereinbarung geöffnet.
 
 
Museum Ludwig in Köln zeigt Werke von Jo Baer
 
Erste deutsche Einzelausstellung zur US-amerikanischen Künstlerin
 
Köln - Das Museum Ludwig in Köln zeigt seit dem Wochenende als erste deutsche Institution eine Einzelausstellung zum Werk der US-amerikanischen Künstlerin Jo Baer. Die 1929 in Seattle geborene und seit 1984 in Amsterdam lebende Künstlerin  gilt als Wegbereiterin des Minimalismus und erreichte einen ersten Höhepunkt ihrer Karriere mit einer großen Retrospektive im Whitney Museum of American Art 1975.
Ausgehend von einem bislang weitgehend unbekannten Kern an Zeichnungen, der von bedeutenden Werken auf Leinwand ergänzt wird, konzentriert sich die Ausstellung auf die minimalistische Periode der Künstlerin von 1960 bis 1975 und schlägt den Bogen hin zu ihrem aktuellen, figurativen Werk. Die bis zum 25. August angesetztete Schau zeigt etwa 170 Werke von Baer. 
In den 60er und 70er Jahren wurde Baer bekannt für ihre extrem reduzierten Gemälde, auf denen ein schmaler farbiger Streifen neben einem breiteren schwarzen Band rund um das große, weiße Zentrum der Leinwand läuft. Die unterschiedliche Wirkung des Farbstreifens neben einem hellen und einem dunklen Feld, die Auswirkung von Format und Leinwandgröße auf die Wahrnehmung des Betrachters gehören zu zentralen Themen von Baers Malerei.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie jeden 1. Donnerstag/Monat von 10 bis 22 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Weegee - The Famous" in Oberhausen eröffnet
 
Oberhausen - Die Ludwig-Galerie Schloß Oberhausen zeigt seit Sonntag die Fotoausstellung „Weegee - The Famous“. Die bis zum 8. September eingerichtete Schau zeigt Aufnahmen des Fotografen Arthur Fellig (1899 - 1968), der sich das Synonym „Weegee“ zulegte. Er gehörte nach Angaben der Aussteller zu den ungewöhnlichsten Positionen der amerikanischen Fotografie der 1930er, 40er und 50er Jahre und wurde berühmt durch seine nächtlichen Fotos von Unfällen, Morden und Brandkatastrophen, sowie seine Beobachtungen von Obdachlosen und Outlaws.
1910 wanderte die Familie aus Zloczew im heutigen Polen nach Amerika aus. Nach diversen

Foto: Ludwig-Galerie Schloß Oberhausen
Hilfsarbeits- bzw. Dunkelkammertätigkeiten macht er sich Mitte der 30er Jahre als Pressefotograf selbstständig. 1938 erhielt er als erster das Privileg offiziell den Polizeifunk mithören zu dürfen. Das Gerät installierte er in seinem Auto und war so oft noch vor der Polizei am Tatort. Eine provisorische Dunkelkammer richtete er im hinteren Teil des Wagens ein, so daß seine Fotos meist die ersten überhaupt waren, die über Mord und Totschlag, über Feuer und Prostitution berichten. Diese Art der Arbeit ließ ihn zu einem der berühmtesten Bildchronisten dieser - noch schwarz-weißen - brutalen Epoche werden.
 
In über 100 Fotografien stellt die Ausstellung diesen für viele nachfolgende Fotografen sowie Regisseure und Filmer vorbildhaften und prägenden Realisten vor. Weegee nannte seine erste Ausstellung zu Lebzeiten „Murder is my business“. Die Oberhausener Schau vereint neben den Bildern zu Tatorten und Tätern auch solche von Persönlichkeiten und Stars wie Jackie Kennedy oder Salvador Dali.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker