Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





Rita McBride wird neue Rektorin der Düsseldorfer Kunstakademie
 
Düsseldorf - Die gebürtige Amerikanierin Rita McBride wird ab dem 1. August dieses Jahres neue Rektorin der Düsseldorfer Kunstakademie. Der Senat der Akademie wählte die Professorin am Montag zur Nachfolgerin des scheidenden Rektors und Bildhauers Anthony Cragg.
McBride wurde während des Rektorats von Markus Lüpertz 2003 auf eine Professur für Bildhauerei berufen. Sie hatte zuvor von 1999 bis 2000 eine Gastprofessur an der Akademie der Bildenden Künste in München inne. Im Jahr 2011 wurde in München ihr bis jetzt größtes Außenskulpturenprojekt "Mae West" realisiert.
Die neue Akademie-Direktorin wurde 1960 in Des Moines im US-Bundesstatt Iowa, geboren. Sie studierte am Bard College, Annandale-on-Hudson in New York und später bei John Baldessari am California Institute of Arts. Ihre Werke stehen in ihrer Ästhetik dem amerikanischen Minimalismus nahe, hieß es in der Mitteilung der Düsseldorfer Kunstakademie weiter.
In ihrer künstlerischen Arbeit versucht sie jedoch eine erweiterte Verbindung zwischen soziologischen und kulturwissenschaftlichen Ebenen von Architektur, Design und Kunst. Ihre Arbeiten sind in zahlreichen Sammlungen und Museen vertreten.
 
 
Das Erkennen des Nestgeruchs ist Lernsache
 
Studie von Biologen der Universität Bielefeld
 
Bielefeld - Die Fähigkeit bei Singvögeln, ihr eigenes Nest am Geruch zu erkennen, ist nicht angeboren, sondern wird erlernt. Dies konnten die Verhaltensforscher Tobias Krause und Barbara Caspers von der Universität Bielefeld in einer neuen Studie  nachweisen. Nach Angaben der Hochschule vom Montag steht nunmehr fest, daß die Singvögel diese Fähigkeit bereits in den ersten Lebensstunden nach dem Schlüpfen erlernen. Die Studie wurde in dem Fachjournal "Animal Behaviour" veröffentlicht.
Bei der Studie veränderten die Forscher die Bedingungen, unter denen die Vögel schlüpfen. Dazu legten sie Eier der biologischen Eltern in fremde Nester. Die Zieheltern bebrüteten die Einer und zogen die geschlüpften Jungtiere auf, als wären es ihre eigenen. Nach dem ersten Ausfliegen wurden diese Küken getestet. Sie hatten die Wahl zwischen dem Geruch des Nestes ihrer Pflegeeltern und dem des Nestes ihrer biologischen Eltern. Dafür wurden sie vor zwei verschiedene Nestgerüche gesetzt. Die Jungtiere zogen das Nest der Pflegeeltern dem der biologischen Eltern vor. 
Caspers wies darauf hin, daß das eigene Nest für Jungvögel "einen Ort des Schutzes" darstellt, "in dem sie auch nach dem Ausfliegen noch von ihren Eltern gefüttert werden." Deswegen sei es für die Jungtiere überlebenswichtig, daß sie ihr Nest auch nach dem Ausfliegen wiedererkennen. Krause erklärte, daß Singvögel - wie andere Tiere auch - Inzucht vermeiden. Es sei also durchaus möglich, daß die Information über den Familiengeruch genutzt wird, "um später bei der Suche nach einem geeigneten Partner, Verwandet von Nicht-Verwandten zu unterscheiden."
 
Information: www.uni-bielefeld.de (tobias.krause@uni-bielefeld.de) oder 0251-106-2841
 
 
Die diesjährigen Stücke-Preise werden am 16. Juni vergeben
 
Mülheim/Ruhr - Die diesjährigen "Stücke-Preise" werden nach Angaben der Festivalleitung am 16. Juni um 13.00 Uhr in der Stadthalle von Mülheim/Ruhr verliehen. Der mit 15.000 Euro dotierte Mülheimer Dramatikerpreis geht an die Autorin Katja Brunne für ihr Stück "Von den Beinen zu kurz". Den mit 10.000 Euro dotierten Mülheimer Kinder-Stücke-Preis erhält Thilo Reffert für sein Stück "Nina und Paul". Der Publikumspreis der Stücke-2013 geht an Marianna Salzmann für ihr Stück "Muttersprache Mameloschn". Brunner und Reffert werden die Preise selbst entgegennehmen, Salzmann kann nicht nach Mülheim kommen, hieß es in der Mitteilung weiter.
Die Laudatio für Katja Brunner hält Ruth Schweikert, Autorin und Dozentin am Literaturinstitut Biel, gemeinsam mit Salome Schneebeli, der Choreografin der Inszenierung. Stefan Fischer-Fels, Künstlerischer Leiter des GRIPS Theater Berlin, ehrt Thilo Reffert. Außerdem dürfen die Gäste sich auf eigene Beiträge von Brunner und Reffert freuen. Brit Bartkowiak, Regisseurin der Inszenierung "Muttersprache Mameloschn", nimmt den Preis für Marianna Salzmann entgegen.
 
Der Eintritt ist frei, um Voranmeldung bis zum 13. Juni wird gebeten unter: info@stuecke.de
 
 
Seltener Wiener Lyra-Sekretär für Museum Angewandte Kunst in Köln
 
Köln - Zu seinem 125-jährigen Bestehen erhält die Sammlung des Museums für Angewandte Kunst (MAKK) in Köln heute einen seltenen Lyra-Sekretär aus dem frühen 19. Jahrhundert. Nach Angaben der Stadt vom Donnerstag kam der Name für das Möbelstück des Wiener Biedermeier wegen seiner auffälligen Kontur des Korpus mit geschwungenen Seitenteilen zustande, die an eine Lyra, ein antikes Zupfinstrument erinnert.
Die Entstehungszeit liegt um 1810. Damit zählt der Sekretär zu den frühesten bekannten und erhaltenen Exemplaren, das in seinem ornamentalen und figürlichen Schmuck noch auf das höfische Empire verweist. Das Jubiläum wird am (kommenden) Montag mit einem Festakt im Museum gefeiert.
 
 
Curtius-Preise an Ulrich Raulff und Adam Soboczynski

Bonn - Den mit 8.000 Euro dotierten diesjährigen Ernst-Robert-Curtius-Hauptpreis der Universitätsgesellschaft Bonn erhält der Historiker und Kulturwissenschaftler Ulrich Raulff. Mit dem Förderpreis in Höhe von 4.000 Euro wird Adam Soboczynski, Redakteur beim Feuilleton der Wochenzeitung "Die Zeit", ausgezeichnet. Die Preise werden im Oktober in Bonn verliehen.
Raulff, seit November 2004 Direktor des Deutschen Literaturarchivs Marbach, hat nach Angaben der Jury nicht nur mit Übersetzungen seine profunde Vertrautheit mit der französischen und allgemein europäischen Geistesgeschichte des 20. Jahrhunderts unter Beweis gestellt. Dies gelte vor allen Dingen auch für seine Studie zu Marc Bloch, der gemeinsam mit Lucien Febvre 1929 die Annales d'histoire économique et sociale begründete und damit einen Paradigmenwechsel in der Geschichtswissenschaft in Richtung auf eine Struktur- und Mentalitätsgeschichte bewirkte.
Soboczynski erhält den Preis laut Jury für seine "stilistisch leichthändigen und treffenden Beobachtungen des großstädtischen Gegenwartslebens", die er in Feuilletons,  Reisereportagen und essayistischen Monographien artikuliert. Der Ernst-Robert-Curtius-Preis wurde 1984 von dem geschäftsführenden Gesellschafter der Universitätsbuchhandlung Bouvier, Thomas Grundmann, gestiftet.

Internet: www.uni-bonn.de
 
Redaktion: Frank Becker