17. Juni 1953

Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein: „Wir wollen freie Menschen sein“

Red./Bec.

© Bildarchiv des Gesamtdeutschen Insituts

17. Juni 1953
 
Der heute vor 60 Jahrem von Berliner Bauarbeitern angeführte Aufstand vom gegen die Erhöhung der Arbeitsnormen in der DDR-Planwirtschaft und als Protest gegen die Versorgungsmängel im Land, schließlich gegen das stalinistische System der DDR unter dem damaligen SED- und Staatsratsvorsitzenden Walter Ulbricht erfaßte über 700 Orte und Gemeinden und rund 600 Betriebe in der sowjetischen Zone. Landesweit beteiligten sich mehr als eine halbe Million Menschen. Die sowjetischen Besatzer verhängten das Kriegsrecht und schlugen den Aufstand mit Panzern nieder. Es gab Tote und Verletzte auf beiden Seiten. Einige Anführer des Aufstandes wurden anschließend zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Die danach einsetzende Fluchtwelle in den Westen Deutschlands - die "Abstimmung mit den Füßen" - weiß Ulbricht acht Jahre später, am 13. August 1961, nur mit der Befestigung der „Staatsgrenze der DDR“ durch die Einrichtung von verminten Todesstreifen mit Selbstschußanlagen und dem Bau der berüchtigten Berliner Mauer aufzuhalten.
 
Das SPD-Büro Wuppertal lädt heute Abend 19.30 Uhr, zur Eröffnung einer Plakatausstellung der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur ein: „Wir wollen freie Menschen sein“ – Der DDR-Volksaufstand am 17. Juni 1953 im Wahlkreisbüro der SPD-Landtagsabgeordneten,

Robertstr. 5, 42107 Wuppertal

Diese Eröffnung, unterstützt und begleitet durch das Kulturforum der Sozialdemokratie Wuppertal, präsentiert der Wuppertaler Öffentlichkeit die aktuelle Ausstellung der Bundesstiftung Aufarbeitung, erarbeitet und kuratiert von Dr. Stefan Wolle.
 
Dr. Susanne Brandt, Historikerin an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und profunde Kennerin der DDR-Geschichte, wird nach einer Einleitung durch den Landtagsabgeordneten Andreas Bialas, welcher selber in der DDR geboren ist, auf Grundlage des neuesten Forschungsstandes Hintergründe, Verlauf und Folgen des Aufstandes darstellen.
 
Die musikalische Begleitung verantworten als Gitarrenduo Philipp Humburg, Bundespreisträger „Jugend musiziert“ und Zweiter der renommierten „Stanley Clarke Scholarship Competition“, sowie sein langjähriger Förderer Bert Fastenrath.
 
Die Ausstellung erinnert an die Ereignisse in der Traditionslinie progressiver deutscher Massenbewegungen von 1848/49 über 1918/19 und 1967/68 bis 1989/90.