Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Zeitgenössische Konzerte bei Trinkhallen-Tour im Ruhrgebiet
 
Castrop-Rauxel - Unter dem Motto "Kunst und Kultur im Kiosk" ist in Castrop-Rauxel eine Trinkhallen-Tour durchs Ruhrgebiet gestartet. Nach Angaben der Veranstalter handelt es sich bei der Tour um eine neue auf insgesamt 15 Aktionen ausgelegte Konzertreihe, die ein neues Bewußtsein für die künstlerische Szene des Ruhrgebiets schaffen möchte. Bei der Tour improvisiert das Trio "Die Verwechslung" zeitgenössische Musik in einer aus dem Straßenbild des Ruhrgebietes nicht wegzudenkenden Institution – der Trinkhalle.
Die Musiker werden dabei von Gästen verschiedener Kunstrichtungen unterstützt. Finanziell gefördert wird die Trinkhallen-Tour-Ruhr vom nordrhein-westfälischen Kulturministerium.
Die nächsten Konzerttermine sind e in Recklinghausen (7. August), Dortmund (2. August), Bochum (heute 31. Juli, 5. August) und Bottrop (1. und 6. August).
 
 
Heine-Institut erwirbt unbekanntes Textfragment aus Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen"
 
Düsseldorf - Ein bislang unbekanntes Textfragment aus dem Entwurfsmanuskript von Heinrich Heines "Deutschland. Ein Wintermärchen" hat das Düsseldorfer Heine-Institut aus einer deutschen Privatsammlung erwerben können. Wie ein Sprecher der Stadt mitteilte, handelt es sich dabei um vier mit Tinte niedergeschriebene Verszeilen aus dem Jahr 1843, die am Ende dann nicht in die Druckfassung des Buches aufgenommen wurden.
Sie gehören zum 16. der insgesamt 27 Kapitel, in denen der der in Düsseldorf geborene Dichter seine Reise schildert, die ihn von seinem glanzvollen, aber nicht ganz freiwilligen Aufenthaltsort Paris durch den "Dreck meines Vaterlandes" mit seinen langsamen Postkutschen und langmütigen Untertanen bis nach Hamburg führt, dem Wohnort seiner Familie. Dort gibt es ein wehmütiges Wiedersehen mit der Heimat und Heine erinnert sich an die, die nicht mehr am Leben sind.
Die nun erworbenen Zeilen lauten: "Auch Gumpelino fand ich nicht mehr - Er hatte vor wenig Tagen - Die große Seele ausgehaucht - Nach langen Erdenplagen."
Der Dichter meint "Marchese Gumpelino", eine Figur aus Heines italienischen "Reisebildern" (1830/31). Der Bankier "mit seinem wohlhabenden Lächeln und gottgefälligem Bauche" ist eine meisterhafte Karikatur des allzu religions- und bildungsbeflissenen deutschen Italien-Reisenden.
Der Vierzeiler trägt ein interessantes Echtheitszertifikat. Heines Neffe Baron Ludwig v. Embden, der Sohn seiner Schwester Charlotte, besaß ein vermutlich vollständiges Entwurfsmanuskript der "Urfassung" von "Deutschland. Ein Wintermärchen". Wann immer ihn Freunde und Verehrer seines berühmten Onkels darum baten, verschenkte er ein Stück davon. Manchmal – so wie in diesem Falle – schnitt er dafür die Seiten durch, aber immer setzte er stolz seine eigene Unterschrift unter die Echtheitsbestätigung auf dem Blatt, hieß es in der Mitteilung der Stadt Düsseldorf weiter. Ein gutes Dutzend solcher "Schnipsel" befindet sich bereits im Archiv des Heinrich-Heine-Instituts.
 
 
Museum des Heine-Instituts in Düsseldorf wird modernisiert
 
Düsseldorf - Das Museum des Heinrich-Heine-Instituts in der Düsseldorfer Altstadt schließt vom kommenden Donnerstag an bis zum 13. Dezember wegen baulicher Maßnahmen seine Dauer- und Sonderausstellungsräume. In dieser Zeit wird neben dem Einbau einer automatischen Brand- und Einbruchmeldeanlage die Barrierefreiheit des Gebäudes verbessert, teilte ein Sprecher des Instituts mit. Diese Bauaktivitäten betreffen nur das Museumsgebäude. In der Bibliothek des Hauses kann das Heine-Institut weiterhin sein beliebtes Veranstaltungsprogramm anbieten.
Parallel zu den Bauarbeiten wird die Dauerausstellung des Museums neu gestaltet. Die modernisierte Ausstellung wird dann nicht nur Zeugnisse zu Heines Leben, Werk und den großen Themen seines Schaffens präsentieren, sondern soll die Besucher mit interaktiven Exponaten und einer Leseecke dazu anregen, ihren ganz persönlichen Zugang zum großen Sohn der Stadt zu entdecken. Die Neueröffnung des Museums findet am 4. Dezember im Rahmen der 2. Heine-Nacht statt.
 
 
Kunstförderpreise der Stadt Neuss für Musik und Darstellende Kunst
 
Neuss - Die Stadt Neuss hat den Kunstförderpreis 2013 für die Sparten Darstellende Kunst und Musik ausgeschrieben. Die Preise sind mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Die Bewerbungsfrist endet am 30. November. Bewerber im Bereich Musik werden zu einem Live-Vorspielen vor den Juroren eingeladen. Diese Veranstaltung findet voraussichtlich im Dezember statt. Teilnehmer im Bereich der Darstellenden Kunst werden um das Einsenden von Videos gebeten. Über die Vergabe der Preise entscheidet der Kulturausschuß der Stadt auf Empfehlung einer Fachjury. Bewerber sollen aus Neuss kommen oder in Neuss ansässig sein oder aber einen wesentlichen Teil ihrer künstlerischen Ausbildung in Neuss absolviert haben und nicht älter als 30 Jahre sein.
Einzureichen sind unter anderem mindestens zwei gut­achterliche Äußerun­gen kompetenter Vertreter des Faches des Kandidaten. Die Preise dienen ausschließlich dem Zweck, die Fort­bildung über­durchschnittlich begabter Neusser Künstlerinnen und Künstler zu fördern, die in den ausgeschriebenen Sparten eine Hoch­schule, Fachhochschule oder einer diesen vergleichbare Schule besuchen oder mit Erfolg absolviert haben. In Aus­nah­mefällen kann auch ein Autodidakt gefördert werden. Seit 1984 fördert die Stadt junge Künstlerinnen und Künst­ler.
 
Die Bewerbungs­bögen mit den genauen Ausschrei­bungsunterlagen sind im Kulturamt unter der Ruf­nummer 02131/904118 oder per E-Mail an christian.weber@stadt.neuss.de erhält­lich.
 
 
Förderpreis für Rock- und Popmusik der Stadt Neuss
 
Neuss - Die Stadt Neuss vergibt im laufenden Jahr erneut einen Preis zur Förderung von Rock- und Popmusik. Angesprochen seien so­wohl einzelne Musiker als auch Gruppen, die im Stadtgebiet Neuss wohnen, hier ihren Proberaum oder ein Studio betreiben, so ein Sprecher der Stadt. Die Musiker können sich bis zum 30. November beim Kul­turamt der Stadt um den mit 1.500 Euro dotierten Preis bewerben. Eine Fachjury ermittelt aus dem gesamten Bewerberfeld anhand von Musik-Demos die drei besten Gruppen beziehungsweise Musikerinnen und Musiker.
Die Ausgewählten erhalten dann die Möglichkeit, bei einem von der Stadt Neuss organisierten Konzert Anfang 2014 ihre musikalischen Fähigkeiten live zu präsentieren. Nach Beendigung des Konzertes tritt die Jury zusammen und vergibt den Rock- und Popförder­preis.
 
Die Bewerbungs­bögen mit den Ausschrei­bungsunterlagen sind im Kulturamt unter der Nummer 02131/904118 oder per E-Mail an christian.weber@stadt.neuss.de  erhält­lich.
 
 
Am Montag starteten Abrissarbeiten rund um Kölner Dom
 
Die östliche Umgebung des weltberühmten Gotteshauses soll verschönert werden
 
Köln - Deutschlands bekanntestes Gotteshaus, der Kölner Dom, soll künftig auch mit seiner östlichen Umgebung glänzen. Zwischen Domchor, Domherrenfriedhof, Museum Ludwig, Römisch-Germanischem Museum und Hauptbahnhof hat am Montag eine grundlegende Erneuerung begonnen. Das Areal mit seinen zwei Ebenen wird so umgebaut, daß es künftig allen Ansprüchen an eine moderne Stadtgestaltung entspricht.
Am Montag begannen die Abrißarbeiten an der östlichen Domplattform. Für Fußgänger gibt es darum einige Absperrungen in der östlichen Domumgebung. So können die Fußwege entlang des Domherrenfriedhofs und die Treppenanlagen zwischen Domebene und Trankgasse/Am Domhof nicht mehr betreten werden. Schilder weisen die Passanten auf bestehende Umleitungen hin.
Die baulichen Veränderungen, verbunden mit einer hellen und freundlichen Gestaltung der Neubaubereiche, schaffen klare und übersichtliche städtebauliche Strukturen, hieß es. Mit dem Abriß von Teilen der Betonarchitektur entstehen große Öffnungen für viel Licht und Luft im Domumfeld und es gibt künftig eine würdige Präsentation bisher weitgehend verborgen gebliebener Schätze, wie beispielsweise des mittelalterlichen Taufbeckens Baptisterium oder des Dionysos-Brunnens.
Nach dem Teilabriß der östlichen Domplattform wird ein neuer Domsockel gebaut. Hierbei sollen neue Räumlichkeiten entstehen, in denen die Dombauhütte beeindruckende Exponate aus ihrem Schaffensbereich ausstellen wird. Durch große Schaufenster bekommen Passanten künftig einen Einblick in die Arbeit der Steinmetze und Bildhauer. Das Baptisterium ist künftig über einen würdevoll gestalteten Vorraum zu erreichen. Der Dionysos-Brunnen, der derzeit zwischengelagert ist, wird dann wieder aufgestellt. Die Fertigstellung ist für Mitte 2015 zu erwarten. Die Baukosten betragen rund 19,5 Millionen Euro, von denen fünf Millionen aus dem "Investitionsprogramm Nationale Unesco- Welterbestätten" stammen.
 
 
Stiftung Stadtgedächtnis in Köln wirbt mit Plakaten zerstörter Bücher um Spenden
 
Köln - Die vor drei Jahren gegründete Stiftung Stadtgedächtnis in Köln wirbt ab Ende Juli mit Großplakaten zerstörter Bücher und Handschriften um Spenden für die Restaurierung der am 3. März 2009 beim Einsturz des Stadtarchivs schwer beschädigten Kulturgüter. Es handelt sich um die erste große Spendenkampagne der Stiftung, hieß es am vergangenen Donnerstag bei der Präsentation des Plakatmotivs. Die Aktion richtet sich an alle Bewohner der Domstadt und steht unter dem Motto "Jedes Stück zählt! Retten Sie mit uns die Geschichte Kölns".
Das Erzbistum Köln gehörte wie die Stadt Köln, das Land Nordrhein-Westfalen und die Evangelischen Kirche im Rheinland zu den Gründern der 2010 ins Leben gerufenen Stiftung. Das Erzbistum hatte im Frühjahr dieses Jahres seine Mitarbeit in der Stiftung beendet. Die Stiftung soll mit Hilfe von Spenden den nach derzeitiger Schätzung rund 350 Millionen Euro teuren Wiederaufbau des eingestürzten Stadtarchivs unterstützen. 
 
Redaktion: Frank Becker