Werkstatistik 2011/2012
des Bühnenvereins erschienen Mischung aus Innovation und Tradition
in den Spielplänen der deutschsprachigen Theater Köln - Die gerade erschienene 65. Ausgabe der Werkstatistik „Wer spielte was?“ des Deutschen Bühnenvereins ist wieder ein Beleg für eine gute Mischung aus Innovation und Tradition in den Spielplänen der deutschen und deutschsprachigen Theater. Die Ausgabe für die Spielzeit 2011/2012 umfaßt das Gesamtrepertoire von 507 Bühnen, davon 413 in Deutschland. In diesen Zahlen sind sämtliche Staats-, Stadt- und Landestheater sowie fast alle privaten Bühnen eingeschlossen. Die konstante Zahl der erfaßten Theater ist ein Hinweis auf die Stabilität dieser weltweit einzigartigen, künstlerisch lebhaften Theaterszene, so der Bühnenverein in Köln. Die Anzahl der Aufführungen in Deutschland war mit 91.813 fast exakt so hoch wie in der vorangegangenen Saison (91.021). Kaum Veränderungen gab es auch bei den Ur- und Erstaufführungen. Der rasante Anstieg vergangener Jahre scheint allerdings beendet, die Zahlen haben sich auf hohem Niveau eingependelt. So gab es in Deutschland in der Spielzeit 2011/2012 genau 587 uraufgeführte neue Werke und 94 deutschsprachige Erstaufführungen.
Das Maß aller Bühnenwerke bleibt Mozarts „Zauberflöte“, die nicht nur in der Oper alle Listen (Aufführungszahlen, Inszenierungszahlen, Besucherzahlen) in Deutschland anführt, sondern insgesamt das Werk mit den höchsten Inszenierungszahlen ist. Unter den 20 meistgespielten Opern findet sich das gängige und beliebte Repertoire, neben drei anderen Mozartopern unter anderem fünf Werke von Wagner, vier Opern von Puccini, zwei von Verdi sowie Humperdincks „Hänsel und Gretel“. Mit Daniel Glattauers Romanadaption „Gut gegen Nordwind“ und Roland Schimmelpfennigs „Der goldene Drache“ sind aber auch zwei neue Schauspielwerke unter den 25 meistinszenierten Werken aller Sparten.
Konzentriert auf den Bereich Schauspiel verzeichnete die E-Mail-Romanze „Gut gegen Nordwind“ gar die höchsten Aufführungszahlen, gefolgt von Goethes „Faust“ und Shakespeares „Sommernachtstraum“. Auf Position vier gibt es dann wieder ein zeitgenössisches Stück, Lutz Hübners Grundschul-Drama „Frau Müller muß weg“. In der Liste der meistgespielten Schauspielautoren landet Lutz Hübner auf Platz sechs, Daniel Glattauer auf Platz neun. Auf den ersten drei Plätzen finden sich hier wie schon im Vorjahr Shakespeare, die Brüder Grimm und Heinrich von Kleist.
Die Spielpläne der Theater zeigen also in der Spielzeit 2011/2012 eine enorme Vielfalt aus immer neu gedeuteten Klassikern sowie aus Gegenwartsautoren, die aktuelle Themen wie Kommunikation in digitalen Zeiten oder Auseinandersetzungen um die Bildungschancen von Kindern auf die Bühne bringen.
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