Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Stadtmuseum Mülheim/Ruhr würdigt Arthur Kaufmann mit Ausstellung
 
Mülheim/Ruhr - Unter dem Titel "Exil -Ein zweites Leben" würdigt das Stadtmuseum Mülheim/Ruhr seit Donnerstag den 1888 in der Stadt geborenen Künstler Arthur Kaufmann. Der emigrierte nach Angaben des Museums vom Montag 1933 zunächst in die Niederlande, 1936 in die USA. Bis 1933 war er in Düsseldorf ein engagierter Künstler, der die Künstlergruppe "Das junge Rheinland" mitbegründete. Im Exil versuchte Kaufmann, seinen Lebensunterhalt vor allem mit Porträtaufträgen zu verdienen, hieß es in der Ankündigung der bis zum 17. November geplanten Schau.
Wie schwer es ihm und vielen anderen fiel, eine neue Existenz zu finden, wird durch biografische Aussagen, unter anderem des Schriftstellers Klaus Mann belegt. 18 Porträts aus Kaufmanns Nachlass, der sich im Kunstmuseum befindet, konnten dank der Hilfe des Landes NRW restauriert werden. Es handelt sich nach Angaben des Museums um die inzwischen dritte Ausstellung zum Leben und Werk Kaufmanns. Wie Max Beckmann emigrierte auch Kaufmann zunächst in die Niederlande und von dort aus in die Vereinigten Staaten. 
Kaufmann studierte von 1904 bis 1906 an der Düsseldorfer Kunstakademie. In den Folgejahren hielt er sich zu weiteren Studienzwecken im Ausland, unter anderem in Frankreich, England und Italien auf. 1919 kehrte Kaufmann nach Düsseldorf zurück. Gemeinsam mit Herbert Eulenberg und Adolf Uzarski gründete er die Künstlervereinigung "Das Junge Rheinland". 1929 gründete Kaufmann die Städtische Schule für Dekorative Kunst in Düsseldorf.
Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten wurde Kaufmann aus rassischen Gründen entlassen. Während seines Exils in New York begann er 1938 die Arbeit an dem Triptychon "Die Geistige Emigration", das erst 1964 vollendet wurde und das ihn berühmt machte. Unter den von Kaufmann 38 Porträtierten waren bekannte Exilanten wie etwa Albert Einstein, Thomas Mann, Martin Buber, Georg Grosz und Jankel Adler. Nach Ende des Zweiten Weltkriegs kehrte Kaufmann regelmäßig nach Deutschland zurück, um Ausstellungen seiner Werke zu begleiten. Er starb am 25. September 1971 in Brasilien.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Zwei Ausstellungen in Düsseldorf würdigen den Künstler Gotthard Graubner
 
Düsseldorf - Unter dem Titel "Magier der Farbe" würdigt die Akademie-Galerie in Düsseldorf ab dem 27. September den im Mai dieses Jahres verstorbenen Künstler Gotthard Graubner. Der 1930 im Vogtland geborene Graubner studierte von 1954 bis 1959 an der Kunstakademie Düsseldorf und lehrte dort von 1976 bis 1998, hieß es in einer Ankündigung der bis zum 26. Januar nächsten Jahres geplanten Schau. Graubner sei der Akademie bis zuletzt in besonderer Weise verbunden gewesen, so daß es eine Verpflichtung und Ehre bedeute, nach seinem Tod eine Gedenkausstellung zu veranstalten, erklärte eine Sprecherin der Akademie weiter.
In der Ausstellung würden ausgewählte Werke die Kultur der Farbgestaltung eindringlich vor Augen stellen, in der Graubner neue Wege gegangen ist. Es gebe in seiner Generation "wenige Koloristen seines Formats, was den Besuchern einen sinnlichen Genuß bereiten" werde, hieß es in der Ankündigung weiter. Zur Ausstellung wird ein Katalog erscheinen. Graubner war im Mai im Alter von 82 Jahren gestorben. Bis zuletzt hatte er in seinem Atelier auf der Museumsinsel Hombroich im rheinischen Neuss gearbeitet. Berühmt wurde der Künstler durch seine Farbkissenbilder. Auch das Museum Kunstpalast in Düsseldorf zeigt vom 27. September bis zum 19. Januar kommenden Jahres in einer Ausstellung 12 Gemälde und etwa 30 Arbeiten auf Papier von Graubner.
 
Die Ausstellung in der Akademie-Galerie ist mittwochs bis sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
Die Ausstellung im Museum Kunstpalast ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr und donnerstags von 11 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zu Positionen zur Video- und Medienkunst in Münster
 
Münster - Im Rahmen des Filmfestivals Münster findet ab dem 5. Oktober in der Kunsthalle der Westfalenmetropole eine Ausstellung zu Positionen zur Video- und Medienkunst statt. Die bis zum 31. Oktober angesetzte Schau steht unter dem Titel "One of us can not be wrong", teilten die Veranstalter mit. Gezeigt werden sieben Positionen zeitgenössischer und "historischer" Video- und Medienkunst. Zugleich stellt die Ausstellung Fragen nach den Auswirkungen und Rückbezügen des digitalen Mediums auf Skulptur, Raum, Malerei, Performance und Architektur im Wandel der Jahrzehnte.
Die Arbeit "Denkmäler" aus dem Jahr 1972 von Lutz Mommartz etwa verweist auf die Anfänge der Videokunst und zeigt – ohne an Aktualität zu verlieren – im Vergleich mit Videos jüngerer Generationen die Vielfalt des Mediums. Konsequent ausgelotet, verschieben sich die Grenzen zwischen Dokument und Experiment, Performance und Skulptur, öffentlichem und virtuellem Raum – nicht nur vor, sondern auch neben und hinter der Kamera.
Die Ausstellung lenkt aber auch den Blick auf die jüngsten Positionen und fragt: Welche Rolle spielt Video für die einzelnen Künstlerinnen und Künstler heute? Ist es bloß ein Mittel zum Zweck, filmisch oder inszeniert, medienreflektiert oder Teil einer größeren Installation im Raum? Neben Mommartz zählen Tim Dannenberg, Sasa Karalic, Gisa Pantel, Sascha Pohle, Johanna Reich und Ruda Yi zu den Künstlern, die in Münster ihre Werke präsentieren.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 19 Uhr sowie samstags/sonntags von 12 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung über erste Großstadt der Menschheit kommt nach Herne
 
Herne/Paderborn - Die Ausstellung "Uruk" über die erste Großstadt der Menschheit ist ab dem 3. November im Museum für Archäologie in Herne zu sehen. Dies teilte jetzt ein Sprecher des Kulturausschusses des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Paderborn mit. Nachdem die Schau mit dem Titel "5.000 Jahre Megacity" über 400.000 Besucher auf der Museumsinsel in Berlin hatte, wird sie in Herne bis zum 21. April kommenden Jahres zu sehen sein.
"Die Schau präsentiert die Ergebnisse der vor 100 Jahren begonnenen deutschen Ausgrabungen und veranschaulicht das Leben in der altorientalischen Metropole", erklärte die Kulturdezernentin des Verbandes, Barbara Rüschoff-Thale. Schon vor 5.000 Jahren brachte Uruk im heutigen Irak (260 km südlich von Bagdad) alles mit, was Großstädte der Gegenwart auszeichnet: Systematisierte Bewässerung, Straßenbau, intensiver Handel, kulturelle Zentren und - nach der Erfindung der Schrift - Bürokratie.
Bekannt ist die Stadt vor allem durch ihren legendären König Gilgamesch, dessen Heldentaten im ältesten Mythos der Welt beschrieben werden. Als König der Stadt Uruk will er seine Kräfte mit der Welt messen und strebt nach Unsterblichkeit. Gemeinsam mit seinem Freund Enkidu zieht er in die Welt hinaus und kehrt als geläuteter Herrscher zurück, dessen Bauwerke - insbesondere die Stadtmauer - den ihm anvertrauten Menschen Schutz bieten und eine kulturelle Entfaltung erst ermöglichen. Szenen aus dem Epos treten auf vielen Funden aus Uruk auf oder werden Teil der ritueller Handlungen, wie die Löwenjagd und die Verehrung der Stadtgöttin Ishtar.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 19 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Hagen zeigt Lichtobjekte von Hans Kotter
 
Hagen - "Light Flow" lautet der Titel einer Ausstellung im Osthaus-Museum Hagen, die seit Donnerstag zu sehen ist. Die bis zum 12. Januar nächsten Jahres geplante Schau zeigt 10 Lichtobjekte des Künstlers Hans Kotter, inklusive einer großen Installation. Kotter versetze die Betrachter durch ein ästhetisches Zusammenspiel von Farbkompositionen und sich spiegelnden Flächen in einen regelrechten Farbenrausch, hieß es am Mittwoch zum Start der Ausstellung.
Der Künstler sei "ein Experte im spielerischen Umgang mit Farbe und Licht", so die Aussteller. Kotter nutzt für seine Werke unterschiedlichste Materialien wie Öl, Wasser, Plexiglas, Edelstahl und Chrom.
Der 1966 im bayrischen Mühldorf am Inn geborene Künstler studierte in New York und arbeitet in einem breiten Spektrum von Fotografie über Konzeptkunst hin zu Lichtarbeiten und Installationen. Mit seinen Lichtarbeiten verwandelt Kotter den Ausstellungsraum durch Ensembles aus Kreisen und Linien oder auch changierenden Farbspektren, die oft mehrfarbig leuchten, in abstrakte Lichtlandschaften.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 10 bis 17 Uhr, donnerstags von 13 bis 20 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet. 
 
Redaktion: Frank Becker