Nostalgie an der Wand

Kalender „Die Barmer Bergbahn – 1894 – 1959 – 2014“

von Frank Becker

Nostalgie an der Wand
 
So langsam fangen wir an, uns Gedanken darüber zu machen, welcher Kalender wohl im kommenden Jahr eine Wand unseres Arbeitszimmers, der Küche oder des Hobby-Raums schmücken soll. Alle Jahre wieder ergibt sich diese reizvolle Frage. Der Verlag Edition Köndgen bietet nun ganz frisch aus der Druckerei einen Kalender an, der für Nostalgiker, Straßenbahnfreunde, Modellbauer, Historiker und nicht zuletzt Wuppertaler eine Lösung für mehr als nur ein Jahr bereit hält: den immerwährenden Kalender „Die Barmer Bergbahn – 1894 – 1959 – 2014“, herausgegeben vom Barmer Bergbahn e.V. nach einer Idee von Jürgen Eidam. Der Kalender mit zehn historischen Aufnahmen der Bahn, einem Übersichtsblatt über den derzeitigen Zustand der ehemaligen Strecke und einem reizvollen Modell verzichtet auf ein ans Jahr gebundenes Kalendarium, ist also so lange verwendbar, bis es ihn zerbröselt. Was aber aufgrund seiner festen Papierqualität sobald nicht zu erwarten ist.
 
Die drei Jahreszahlen des Titels markieren wichtige Daten dieses einst wie die Schwebebahn unersetzlichen Verkehrsmittels in der Stadt im tiefen Tal der Wupper.
1894 wurde die Barmer Bergbahn als erste elektrische Zahnradbahn Deutschlands eröffnet und verband das Zentrum der damals selbständigen Stadt Barmen mit den grünen Höhen im Süden. Auf der 1,6 km langen Strecke wurden 171 Höhenmeter auch winters problemlos überwunden - heute scheitern die Busse schon bei einer Handvoll Schneeflocken an dieser Aufgabe.

 
1959 wurde die Bergbahn gegen den Willen der Bevölkerung und unter scharfem Protest von der Stadtverwaltung stillgelegt und restlos abgebaut. Diese angebliche Sparmaßnahme erwies sich nicht nur als schrecklich dumm, sie reiht sich in eine ganze Kette solcher fürchterlichen Abriß-Dummheiten in der Bergischen Metropole.
 

2014 steht gleich für vier Punkte: zum einen wird der 120. Jahrestag der Bahneröffnung gefeiert, dann der 55. Jahrestag ihrer Schließung betrauert und gleichzeitig das 150-jährige Jubiläum des Barmer Verschönerungsvereins gefeiert, durch dessen „Barmer Anlagen“ die Trasse verlief.  Zudem wird auf eine Studie aufmerksam gemacht, die 2014 das Ergebnis einer Prüfung vorlegen wird, ob es machbar wäre, die Bahn erneut zu bauen. Das wäre mal eine sinnvolle Verwendung von Geldern aus dem Stadtsäckel und den gut gefüllten Kassen der Wuppertaler Stadtwerke.
Vor etwas mehr als vier Jahren stellten wir Ihnen einen ebenfalls bei der Edition Köndgen erschienenen sehr schönen Band über die Geschichte der Bergbahn vor: „Die Barmer Bergbahn 1894-1959“ von Jürgen Eidam und Wolfgang R. Reimann. Buch und Kalender ergänzen sich ideal.
 
 
Kalender „Die Barmer Bergbahn – 1894 – 1959 – 2014“ – hrsg. v. Barmer Bergbahn e.V., nach einer Idee von Jürgen Eidam
© 2013 Verlag Edition Köndgen, 12 Monatsblätter mit immerwährendem Kalendarium, Deckblatt, Übersicht und Streckenverlauf auf der Rückseite
19,95 €
 
Weitere Informationen: www.edition-koendgen.de/