Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Die österreichische Autorin Eva Menasse hat den Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln erhalten
 
Köln - Oberbürgermeister Jürgen Roters hat den diesjährigen Heinrich-Böll-Preis der Stadt Köln am Freitagabend an die in Berlin lebende Autorin Eva Menasse übergeben. Die 1970 in Wien geborene Menasse ist eine der jüngsten Preisträgerinnen überhaupt. Sie ist in einer Familie mit christlichen und jüdischen Vorfahren aufgewachsen. Die österreichische Schriftstellerin hat in ihrem literarischen Werk stets zeitkritische Positionen bezogen. Die Jury des mit 20.000 Euro dotierten Heinrich-Böll-Preises würdigte ihr Erzähltalent, das sie bereits in ihrem Roman "Vienna" sprachgewaltig zum Ausdruck gebracht habe.
Die Berliner Autorin und Publizistin Carolin Emcke, würdigte als Laudatorin die Texte Menasses. "Es sind Texte, die einen laut auflachen lassen oder leise schmunzeln, in denen es Beobachtungen von solcher entwaffnend ironischer Bösartigkeit gibt, das man sich ihnen nicht entziehen kann." Die Preisträgerin selbst zeigte sich hocherfreut über die Auszeichnung. Sie empfinde es als Ehre, aus dem Kreis der herausragenden Kandidatinnen und Kandidaten als Preisträgerin ausgewählt worden zu sein, sagte Menasse bei der Feierstunde.
Roters sprach der Preisträgerin Respekt und Anerkennung aus. "Mit der Wahl Menasses hat sich die Jury für eine Autorin entschieden, die sich mit der spektakulären Neuerscheinung "Quasikristalle" 2013 geradezu aufgedrängt hat", so der Oberbürgermeister. Der Heinrich-Böll-Preis ist die wichtigste literarische Auszeichnung der Stadt Köln. Der Preis wird seit 1985 verliehen, seit 1992 alle zwei Jahre.
 
 
Sprecher der Kunst- und Musikhochschulen NRW gewählt
 
Rektor der Folkwang-Hochschule ist Sprecher der Rektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen NRW
 
Essen - Der amtierende Folkwang Rektor Kurt Mehnert ist in seinem Amt als Sprecher der Rektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen NRW bestätigt worden. Nach Angaben der Folkwang-Hochschule vom Montag in Essen wird die Funktion für jeweils zwei Jahre übernommen. Für Mehnert ist es die zweite Amtszeit. Gemeinsam mit Klaus Jung, dem Rektor der Kunsthochschule für Medien Köln, hatte Mehnert die vorherige Amtszeit als Doppelspitze gestaltet.
Besondes wichtig sei ihm, "die Kunst- und Musikhochschulen in der gesamten Bildungslandschaft Nordrhein-Westfalens sichtbarer zu machen", kündigte der neue Sprecher der Rektorenkonferenz an. Nach seinen Worten stehen Zielvereinbarungen an und Entwicklungen wie die Gesetzesnovelle "Hochschulfreiheitsgesetz" könnten Auswirkungen auch "auf unseren besonderen Hochschultypus haben". Das sei sensibel und aufmerksam zu betrachten, erklärte Mehnert.
Die Rektorenkonferenz der Kunst- und Musikhochschulen NRW ist der freiwillige Zusammenschluß aller neun staatlichen und staatlich anerkannten Kunst- und Musikhochschulen in Nordrhein-Westfalen.
 
 
Johann Simons wird neuer Ruhrtriennale-Intendant ab 2015
 
Der neue Mann wird laut NRW-Kulturministerin Schäfer "Kultur für breite Bevölkerungsschichten öffnen"
 
Duisburg - NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) hat am Montag in Duisburg Johan Simons als zukünftigen Intendanten der Ruhrtriennale für die Spielzeit 2015 bis 2017 vorgestellt. Der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung der Kultur Ruhr GmbH hatten bereits im Mai dieses Jahres beschlossen, ihn mit der künstlerischen Leitung des Kulturfestivals zu betrauen.
"Mit Johann Simons haben wir einen der profiliertesten und innovativsten internationalen Theatermacher unserer Zeit als neuen Intendanten der Ruhrtriennale gewinnen können. Seine Arbeit steht dafür, Kultur für breite Bevölkerungsschichten zu öffnen und dabei zugleich Kunst auf höchstem Niveau zu präsentieren", betonte die Ministerin. Simons inszeniere bereits seit 1985 in leerstehenden Fabrikhallen, Scheunen oder Kirchen auf dem Land. Dabei verlasse er bewusst die großen Städte, um Kunst und Kultur auch in die ländlichen Regionen zu bringen, so Schäfer weiter.
Im Mittelpunkt des Werkes von Simons standen immer wieder Arbeiterinnen und Arbeiter. Zwischen 2002 und 2009 war der künftige Triennale-Intendant, der zur Zeit noch Künstlerischer Leiter der Münchener Kammerspiele ist, bereits mit mehreren erfolgreichen Produktionen bei der Ruhrtriennale vertreten, unter anderem mit "Der Fall der Götter" sowie der Ruhrgebietsoper "Sentimenti".
Der amtierende Intendant der Triennale, Heiner Goebbels nannte die Entscheidung für Simons einen "Glücksfall" für das Festival. Er kenne die vielfältigen Möglichkeiten, die ihm die Orte der Industriekultur bieten. "Bei aller dadurch gesicherten Kontinuität wird er mit seiner großen künstlerischen Kraft sicherlich andere, neue Akzente setzen", so Heiner Goebbels. 
 
 
 
"Kulturloge Ruhr" bald auch in Duisburg vor Ort
 
Duisburg - Derzeit wird die Einrichtung einer Dependance der "Kulturloge Ruhr" in Duisburg vorbereitet. Die Kulturloge Ruhr, ein im Herbst 2010 gegründeter gemeinnütziger Verein, engagiert sich ehrenamtlich für die Teilhabe finanziell schwächer gestellter Menschen an kulturellen Veranstaltungen. Mit inzwischen mehr als 100 Kulturpartnern verfügt die Kulturloge Ruhr über ein weit gespanntes Netzwerk, das Karten für Kulturveranstaltungen kostenlos zur Verfügung stellt.
Kulturdezernent Thomas Krützberg sagte am Dienstag, er freue sich, "daß es gelungen ist, auch in Duisburg eine Anlaufstelle für Kulturgäste mit geringem Einkommen einzurichten." Er dankte zudem der Bürgerstiftung und den weiteren Partnern, die sich hier engagieren und rief alle Anbieter von kulturellen Leistungen in Duisburg auf, sich zu beteiligen. In Duisburg haben in einer Testphase bereits das Theater der Stadt, die Duisburger Philharmoniker und das Lehmbruck Museum Karten zur Verfügung gestellt. Ab Anfang nächsten Jahres werden dann in den Räumen und mit ehrenamtlichen Kräften der Bürgerstiftung am Flachsmarkt Eintrittskarten für Veranstaltungen vermittelt.
 
 
 
 
"Theaterlandschaft Neues Arabien" startet am kommenden Freitag in Mülheim/Ruhr
 
Die Reihe am Theater an der Ruhr präsentiert Theater-Inszenierungen aus Tunesien, Algerien und dem Libanon
 
Mülheim/Ruhr - Am dem kommenden Freitag beginnt im Theater Mülheim an der Ruhr die "Theaterlandschaft Neues Arabien". Nach Angaben des Theaters vom Dienstag haben sich seit Beginn der arabischen Volksaufstände im Frühjahr 2011 die politischen und gesellschaftlichen Verhältnisse in der Region weitreichend verändert und noch immer ist die Lage in vielen der Länder brisant. Zwischen Konservativismus, Militarismus und Fortschrittsstreben bietet sich ein breites Spannungsfeld, dem sich auch die Theater und Regisseure der Region annehmen.
Am Theater an der Ruhr haben Theaterfreunde bis einschließlich kommenden Sonntag die Gelegenheit, die Interpretationen, Verarbeitung und Weiterentwicklung dieser Konfliktlinien durch Inszenierungen aus Tunesien, Algerien und dem Libanon hautnah mitzuerleben. Den Auftakt macht am Freitag die Inszenierung "Der Boxer als Dichter". Dabei handelt es sich um ein Musiktheater von Kheireddine Lardjam, das das Leben und die politischen Positionen des freigeistigen Dichters und linken Oppositionellen Kateb Yacine aus Algerien thematisiert. 
Um die Ungleichbehandlung von Frauen in den arabischen Gesellschaften geht es in Meriam Bousselmis Inszenierung mit dem Titel "Sünde Erfolg", die am Samstag auf dem Programm steht. Es ist ein Proteststück gegen männliche Anmaßungen und die Opferrolle, in die auch beruflich erfolgreiche Frauen immer wieder gedrängt werden. Auf Grundlage von realen Erfahrungen arabischer Künstlerinnen entwickelt Bousselmi zusammen mit Schauspielerinnen aus Syrien, Ägypten, Marokko und Algerien Momente der Selbstermächtigung.
Ebenfalls von Meriam Bousselmis ist das Stück "Was der Diktator nicht gesagt hat", das am Sonntag in Mülheim zu sehen ist. In diesem Monodrama imaginiert ein abgesetzter Diktator Gespräche – in zwanghafter, ja neurotischer Art und Weise versucht er so dem Schweigen, das ihm durch seine Absetzung auferlegt wurde, zu entkommen. Dabei geht es Bousselmi darum, Strategien politischer Manipulation aufzuzeigen, die ein Volk dazu verleiten, zum Helfershelfer, aber auch zum Opfer seines Diktators machen.
In dem Stück "Arfia im Schweigen der Nacht" ebenfalls am Sonntag beschäftigt sich Omar Fetmouche mit einem algerischen Tabuthema. Erzählt wird die Geschichte des Mädchen Arfia, das im algerischen Bürgerkrieg von Terroristen entführt, vergewaltigt und geschwängert wird. Die Entscheidung das Kind auszutragen und in ihr Heimatdorf zurückzukehren, bringt Arfia erneut in Gefahr, wird ihr Schicksal doch als Schande für das Dorf empfunden und geht die Vorstellung um, sie würde ein unmenschliches Monster-Kind zur Welt bringen.
 
 
 
Fachmesse in Köln für Museen und Galerien
 
Köln - Am (morgigen) Mittwoch beginnt in Köln die Fachmesse "Exponatec Cologne", die Lösungen für Museen, Sammlungen und Galerien präsentiert. Nach Angaben der Messegesellschaft vom Dienstag geht es in der dreitägigen Veranstaltung um Fragen der Konzeption, Logistik, Technik und Verwaltung der Museen und Ausstellungshäuser. Diese erreichen seit fünf Jahren steigende Besucherzahlen. Für das Jahr 2011 zählte das Institut für Museumsforschung bundesweit über 115 Millionen Besuche.
Die Hauptgründe für das wachsende Interesse sind nach Angaben der Messe neben Sonderausstellungen vor allem auch die erweiterte Öffentlichkeitsarbeit sowie neue museumspädagogische Konzepte. Denn wer ein Museum, eine Sammlung oder eine Galerie betritt, freut sich auf die Präsentation von Kunst und Kultur in all ihren Facetten: Perfekt präsentiert, beleuchtet und erläutert, optimal konserviert und geschützt vor Umwelteinflüssen oder Besuchern, hieß es vor dem Start der Fachmesse.
Die Aussteller der Exponatec Cologne präsentieren zukunftsweisende Beispiele der Besucherführung. Interaktive Modelle, teils mit berührungsloser, radargesteuerter Displaytechnologie, mit sich ändernden Inhalten und transportablen Tools. Sie ermöglichen den direkten Dialog zwischen Ausstellungsstück und Betrachter. Multimedia-Touren auf mobilen Endgeräten dienen etwa als Personenleitsysteme.
Expo-Panels und Feedback-Tablets, Multitouch-Systeme für Tisch-Displays – auch in Verbindung mit Wanddisplays – präsentieren dem Besucher ganze Welten und komplexe Zusammenhänge häufig in spielerischer Form. So lassen Multimedia-Präsentationen Geschichte wie das Leben von Mönchen im Mittelalterkloster hautnah erleben. Virtuelle Panoramen mit HDR-Technologie zeigen nahezu lebendige Eindrücke von Räumlichkeiten und Epochen. Eine persönliche Zeitreise macht, wer ein Foto von sich selbst in den Kontext eines Zeitalters stellt, inklusive Quiz und interaktivem Spiel zum besseren Verständnis.

Internet: www.exponatec.de
 
 
Schweizer Architekturbüro macht Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums in Köln
 
Köln - Das Schweizer Architekturbüro Christ + Gantenbein aus Basel hat den Architektur-Wettbewerb für den Erweiterungsbau des Kölner Wallraf-Richartz-Museums gewonnen. Das in der Kölner Altstadt gelegene Museum gehört nach Angaben der Stadt vom Dienstag zu den bedeutendsten Gemäldegalerien in Deutschland. Seine Sammlung mittelalterlicher Malerei genießt Weltruhm. Die Malerei des Barock mit Gemälden von Rubens, Rembrandt, Murillo bis Boucher, die deutsche Romantik sowie der französische Realismus und Impressionismus gehören zu den Höhepunkten des Museums.
Mit den Bildern der Fondation Corboud besitzt das Museum die umfangreichste Sammlung impressionistischer und neoimpressionistischer Kunst in Deutschland. Aufgrund der beengten Raumsituation kann das Museum aktuell nur einen Teil seiner Kunstschätze angemessen präsentiere. Hochzufrieden kommentiere der Juryvorsitzende Bernhard Winking am Dienstag die Preisgerichtsentscheidung: "Ich freue mich für die Stadt Köln, die neben den vielen interessanten Museen, die sie hat, jetzt einen architektonisch anspruchsvollen und eigenständigen Erweiterungsbau für das Wallraf bekommt, entworfen von Schweizer Architekten."
Peter Jungen, stellvertretender Vorsitzender des Stifterrates hofft auf einen schnellen Wirtschaftlichkeitsvergleich, mit dem der Stadtrat dann zeitnah entscheiden könnte. "Dann besteht die Chance, daß nicht 2018, sondern 2015 Grundseinlegung ist." Der Direktor des Museums, Marcus Dekiert meinte zu der Entscheidung, die Schweizer Architekten hätten zuletzt mit ihrer Erweiterung des Baseler Kunstmuseums ihre "hohe Kompetenz in Sachen Museumsarchitektur bewiesen." Der künftige Erweiterungsbau des Wallraf-Richartz-Museums werde für Köln "ein architektonisches Ausrufezeichen" werden, so Dekiert.
In dem zu schaffenden Gebäudekomplex sollen 1.000 Quadratmeter netto Ausstellungsfläche sowie weitere 500 Quadratmeter für Nebenräume des Museums entstehen, hieß es am Dienstag weiter. Eine direkte Verbindung zum bestehenden Museumsgebäude von Oswald Mathias Ungers soll die Einheit der beiden Museumsgebäude herstellen. Nach den Regularien des Wettbewerbs können die ersten drei platzierten Entwürfe für eine Realisierung herangezogen werden. Der Rat der Stadt wird voraussichtlich im April 2014 über den Bau und die Trägerschaft des Bauvorhabens entscheiden.
 
 
Grabungskosten für Archäologische Zone Köln 3mal so hoch wie veranschlagt
 
Oberbürgermeister Jürgen Roters hat Rechnungsprüfungsamt zur Klärung eingeschaltet
 
Köln -Im Zusammenhang mit der Archäologischen Zone/Jüdisches Museum in Köln gibt es erneut Ärger. Bereits kurze Zeit nach der Übernahme des Projektes sind dem kommissarischen Projektleiter Marcus Trier erhebliche Differenzen zwischen den durch den Rat bereitgestellten Mitteln für die Grabungen und den tatsächlich im Kulturdezernat erfolgten Ausgaben dafür aufgefallen. Trier habe diese Feststellung umgehend der damals kommissarisch für das Dezernat Kunst und Kultur zuständigen Beigeordneten Gabriele Klug mitgeteilt, die darauf sofort eine Kontrolle der Grabungskosten angeordnet hat, teilte ein Sprecher der Stadt am Mittwoch mit.
Die Anfang November vorgelegten Übersichten zur Fortschreibung der Kosten lassen nach Angaben der Stadt erkennen, daß die tatsächlich erfolgten Ausgaben für die Grabungen deutlich über den vom Rat freigegeben Mitteln für diese Aufgabe gelegen haben. Bereitgestellt waren 2,31 Millionen Euro, nach ersten Erkenntnissen wurden hingegen 7,29 Millionen Euro für die Grabungen verausgabt. Darüber hat die jetzt zuständige Beigeordnete Susanne Laugwitz-Aulbach am (gestrigen) Dienstag schriftlich Oberbürgermeister Jürgen Roters informiert.
Die festgestellten Grabungskosten beinhalten nicht nur Ausgaben für nebenberufliches Personal und Erdarbeiten, sondern auch Posten wie Abfallcontainer, Grabungszelt, Baustellencontainer, Werkzeug, Maschinen und Materialien für die Bau- und Wintersicherung, hieß es weiter. Roters hat nach Angaben der Domstadt inzwischen das Rechnungsprüfungsamt beauftragt, den gesamten Sachverhalt zu durchleuchten, um festzustellen, warum und durch wen die Mehrausgaben veranlaßt worden sind. Vom Ergebnis dieser Überprüfung hängen mögliche weitere Schritte ab.
 
 
Eine der größten frühmittelalterlichen Siedlungen in Bonn freigelegt 
 
Bonn - Archäologen des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) haben in Bonn eine der bislang größten bekannten frühmittelalterlichen Siedlungen in Deutschland freigelegt. Unter der unscheinbaren Ackerfläche bei Bechlinghoven lagen die spannenden Reste von über 2.000 Jahren Geschichte, teilte der Verband am Donnerstag in Bonn mit. In mehreren umfangreichen Grabungen wurden seit 2007 auf dem insgesamt über 17 Hektar großen, neuzeitlich nicht überbauten Areal 94 Gebäudegrundrisse ausgegraben. Das umfangreiche Fundmaterial belegt den ländlichen Charakter der Siedlung mit Handwerkern und Bauern.
Eine derartig hohe Anzahl von Gruben- und Langhäusern konnte hier erstmals dokumentiert werden, so der LVR weiter. Im Rheinland wurden bereits etliche fränkische Gräberfelder archäologisch untersucht, Siedlungen hingegen seien eine Rarität, wobei meist nur Abschnitte erfasst wurden. Durch die Grabungen in Bechlinghoven mit umfangreichem Fundmaterial kann die Archäologie Lücken in der Siedlungsgeschichte schließen und Siedlungsstrukturen, Bauweise sowie die Siedlungsentwicklung über mehrere Jahrhunderte auswerten.
In den Grubenhäusern konnten die Reste von Textilhandwerk wie Spinnen und Weben nachgewiesen werden. Regelmäßig fanden sich auch kleinere Öfen zum Backen. In der vorangegangenen römischen Periode war das Gelände bereits als Manöverplatz genutzt worden. Das Grabungsteam des LVR hat zwei Übungslager des römischen Militärs umfassend ausgraben und genau bestimmen können.
 
 
Filmreihe mit Muscial-Klassikern im Filmmuseum Düsseldorf
 
Düsseldorf - Das Kino im Düsseldorfer Filmmuseum zeigt ab dem 1. Dezember unter dem Motto "Broadway on Screen" fünf Musical-Klassiker, die entweder nach den Original- Drehbüchern entstanden oder Hollywood-Versionen der Broadway-Operetten sind. Los geht es mit dem 1964 entstandenen US-amerikanischen Film "My Fair Lady", der Geschichte der Blumenverkäuferin Eliza Doolittle, aus der Professor Higgins eine Dame von Welt macht. Der "Zauberer von Oz" (USA 1939), das berühmte Märchen von L. Frank Baum, steht am 2. Dezember auf dem Programm.
Am 6. Dezember läuft "Ein Amerikaner in Paris", die Geschichte eines amerikanischen Soldaten, der nach dem Krieg als Maler in Paris bleibt und erst dem Charme der Stadt und dann der Liebe einer aparten Französin erliegt. Mit "Singin' in the Rain" (USA, 1952) können sich die Zuschauer am 8. Dezember eine vergnügliche Zeit machen. Erzählt wird, wie zu Beginn der Tonfilmära ein ehemaliger Heldendarsteller und ein Pianist Karriere machen. Die Reihe klingt am 22. Dezember, 16.30 Uhr, mit der Geschichte des Kindermädchens "Mary Poppins" aus, die die Griesgrämigkeit aus der Familie eines Londoner Bankiers vertreibt.
 
 
 
Schmetterling des Jahres 2014 heißt Wolfsmilchschwärmer
 
Düsseldorf - Der Schmetterling des Jahres 2014 ist der Wolfsmilchschwärmer (Hyles euphorbiae). Die Naturschutzstiftung des BUND in Nordrhein-Westfalen und die Arbeitsgemeinschaft Rheinisch-Westfälischer Lepidopterologen wollen damit auf den starken Rückgang des Falters aufmerksam machen, hieß es am Donnerstag in Düsseldorf in einer Mitteilung. In den 1960er Jahren kam der

Foto: W. Schön
Wolfsmilchschwärmer hierzulande sehr viel häufiger vor. Besonders die auffällig gefärbten Raupen waren oft zu finden.
Mittlerweile ist der Falter er aus vielen Regionen an Rhein und Ruhr komplett verschwunden. Ursache dafür ist nach Angaben der Naturschützer vor allem der zunehmende Verlust nährstoffarmer, trockener und warmer Standorte, auf denen die Zypressen-Wolfsmilch in größeren Mengen wächst. Wolfsmilchschwärmer haben eine Flügelspannweite von etwa acht Zentimetern und gehören damit zu den größeren Nachtfaltern. Sie fliegen von Ende Mai bis Juli.
Mit Beginn der Dämmerung schwirren sie dann ähnlich wie Kolibris vor den Blüten und saugen den Nektar mit langen Saugrüsseln aus. Die Vorderflügel der Schmetterlinge sind hellbraun mit dunkleren Bereichen. Mit den auffällig rot, schwarz und weiß gefärbten Hinterflügeln schrecken sie Fressfeinde ab. Der Wolfsmilchschwärmer gilt entsprechend der Roten Liste in ganz Deutschland als gefährdet, in Nordrhein-Westfalen sogar als vom Aussterben bedroht.
 
 
Redaktion: Frank Becker