Virtuose neue Wege

Gismo Graf Trio – „Modus Vivendi“

von Frank Becker

Modus Vivendi
 
Gismo Graf Trio auf virtuosen neuen Wegen
 
Er hat hier durch seine früheren Veröffentlichungen schon eine ganze Reihe Steine im Brett: der Ausnahme-Gitarrist Gismo Graf, einer der zur Zeit besten Zigeuner-Jazzer im Land, in einer Riege mit Joscho Stephan, Wawau Adler, Michio Woirgardt, Giovanni Weiss, Mike Reinhardt u.v.a.m. Ob als Kopf seines Trios mit Joschi Graf an der Rhythmus-Gitarre und dem viel gefragten Joel Locher am Kontrabaß, ob als Sidekick beim Zigeli Winter Quartett oder als Zentrum eines Crossover mit Ellen & Bernd Marquart, Gismo Grafs Musik ist ungetrübtes Hörvergnügen.
So auch wieder bei seinem neuen Album „Modus Vivendi“, für das er einmal mehr Grenzgänge unternommen hat, Zigeunerswing, Jazz und Pop – in „Classic Train“ sogar mit Berührung der musikalischen Klassik - fröhlich zusammenführt. Zum bewährten Trio treten genreübergreifend ein Streichquartett (Matthias Buck, Klaus Marquardt, Lorenz Unger, Delphine Henriet), die Pop-Sängerin Cheyenne Graf, der Pianist Jermaine Landsberger, der Kontrabassist Davide Petrocca und der Geiger Tim Kliphuys. Von allen Genres das Beste scheint man ausgesucht zu haben, denn von der raffinierten Pizzicato-Eröffnung zu Django Reinhardts „Festival 48“, der ein furioses Zusammenspiel von Gitarre und Klavier samt mitreißendem Solo von Tim Kliphuys folgt, bis zum sanften Ausklang mit Gismo Grafs „The Last Note“ stimmt auf diesem Album einfach alles.
Zigeuner-klassisch die Stücke „tomsong“, „When Day Is Done“, Vagabond´s Theme“, „Si tu savais“ von Georges Ulmer (mit Geige), und Django Reinhardts „Clouds“ in bester Reinhardt/Grappelli-Tradition. Chick Coreas „Got A Match?“ wird zur aufregenden Melange mit Landsberger, Joel Locher und Gismo Graf. Relaxt mit Streicherteppich und Piano-Begleitung singt Cheyenne Stevie Wonders „Lately“. Kann man entspannter sein als Gismo in seiner Komposition „Triographie“? Wohl kaum. Ganz im Gegensatz tobt Davide Petrocca in Dizzy Gillespies „Bebop“ wie ein Wirbelwind über die Baß-Seiten. Papa Joschi kommt neben seiner vorzüglichen Rhythmus-Begleitung in „Du Djaial“ auch als angenehmer Sänger zum Zuge. Durch und durch ein Vergnügen – siehe oben. Unbedingt anhören!
 
Gismo Graf Trio – „Modus Vivendi“
© 2013 CHAOS – Produziert von Joschi und Gismo Graf
 
Gismo Graf (Gitarre) - Joschi Graf (Rhythmus-Gitarre) - Joel Locher (Kontrabaß) - Streichquartett (Matthias Buck, Klaus Marquardt, Lorenz Unger, Delphine Henriet) - Cheyenne Graf (Gesang) - Jermaine Landsberger (Klavier) -  Davide Petrocca (Kontrabaß) Tim Kliphuys (Geige)
 
Titel: 1 Festival 48 - 2 Tomsong  - 3 When day is done  - 4 Love never felt so good  - 5 Vagabond's theme  - 6 Si tu savais  - 7 Got a match  - 8 Lately  - 9 Clouds  - 10 Triographie  - 11 Bebop  - 12 Du djaial  - 13 Classic train  - 14 The last note
 
Gesamtzeit: 55:53
 
Weitere Informationen:  www.gismograf.com