Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 




Am 21. März startet das letzte deutsch-niederländische Kulturprojekt "GrensWerte" in Rheine
 
Rheine - Das vorläufig letzte deutsch-niederländische Kulturprojekt "GrensWerte" in Rheine startet am 21. März. Im Kloster Bentlage wird dann bis zum 13. April unter dem Titel "WeltAusstellung" erneut das Phänomen der Grenze mit ungewöhnlichen Aktionen künstlerisch beleuchtet, teilte ein Sprecher des Projekts mit. Dazu wird es eine große Abschlusspräsentation des seit 2010 laufenden Festivals geben. Mit dabei sind unter anderem die Künstler Ruppe Koselleck, David Smithson und Swaantje Güntzel, die vor zwei Jahren für Aufsehen sorgte, als sie in Gronau Pflanzensamen verschoß, um so die deutsch-niederländische Landesgrenze zu verwischen. An den Wochenenden ist ein spezielles Programm geplant, das von einer "stummen Wanderung" für Kinder bis zu einem mobilen Waldkino reicht.
 
 
 
Neuer Interimsintendant in Düsseldorf will Publikumsvertrauen zurück gewinnen
 
Günther Beelitz möchte 2015 im Schauspielhaus Düsseldorf besonderen Akzent auf das 50jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel legen
 
Düsseldorf - Der neugewählte Interimsintendant des Düsseldorfer Schauspielhauses, Günther Beelitz, will in seiner zweijährigen Amtszeit das Vertrauen des Publikums in das Theater zurück gewinnen. Zugleich räumte Beelitz am Mittwoch vor Journalisten ein, auch das Vertrauen des Theaters in sein Publikum müsse wieder gestärkt werden. "Das wird nicht einfach sein, wenn ein Vertrauen erstmal abhanden gekommen ist, braucht es lange Zeit", so der 75jährige Theatermann, der bereits von 1976 bis 1986 Generalintendant in Düsseldorf war. Beelitz tritt die Nachfolge von Manfred Weber an, der wegen eines Millionendefizits im Haushalt des Theaters gehen mußte.
Der neue Mann an der künstlerischen Spitze der Bühne betonte, er wolle dazu beitragen, daß das Schauspielhaus in der nordrhein-westfälischen Landeshauptstadt "wieder eines der ersten Schauspielhäuser in Deutschland" wird, was es früher immer gewesen sei. Beelitz kündigte an, er wolle als Generalintendant in den beiden Jahren nur "sparsam selbst inszenieren." Gleichzeitig betonte er, seinen lebenslangen künstlerischen Schwerpunkt mit russischen und israelischen Themen auch in Düsseldorf fortführen zu wollen. Für 2015 will er einen besonderen Akzent auf das 50jährige Bestehen diplomatischer Beziehungen zwischen Deutschland und Israel legen.
Am Mittwochnachmittag stellte sich der neue Intendant zusammen mit dem ebenfalls neu gewählten kaufmännischen Interims-Direktor Alexander von Maravic auf einer Belegschaftsversammlung den rund 300 Mitarbeitern des Theaters vor. In der kommenden Spielzeit wird er nach eigenen Angaben nicht mehr 40, sondern nur noch 26 Schauspieler im Ensemble haben. Die daraus resultierende deutlich wachsende Zahl von Gästen auf der Bühne sieht er mit gemischten Gefühlen. "Wir müssen bei den Schauspielern weg von hohen Gästezahlen, sonst wird die Beliebigkeit zu groß", so Beelitz. Dies müsse auch in Bezug auf die Ensemblemitglieder geschehen, die sonst nicht ausreichend Chancen auf der Bühne hätten.
Anfang Mai will Beelitz den Spielplan für die Spielzeit 2014/2015 vorstellen. Dann wisse er auch genau, "wer noch da ist im Ensemble". Hinsichtlich des Publikumsvertrauens sieht der neue Intendant viel Arbeit auf sich zukommen. "Dem Publikum hinterherlaufen" wolle er nicht. "Sonst sehen wir uns ja beide immer nur von hinten", sagte Beelitz. Als er vor einigen Tagen im Schauspielhaus Düsseldorf die Inszenierung von Ibsens "Nora" gesehen habe, habe er deutlich gespürt, das etwas passieren muss. "Ich selbst bin da sehr erschrocken, als man vor 180 Zuschauern spielte". Das Große Haus des Theaters verfügt über rund 1.000 Publikumsplätze.
Alexander von Maravic erklärte, er wolle mit dem neuen Generalintendanten, den er seit 35 Jahren kennt, dafür sorgen, daß man "nur noch über die Kunst am Schauspielhaus und nicht mehr über das Geld" redet. Beide seien sich darin einig, die Grundlagen für eine neue künstlerische Leitung des ehemals renommierten Theaters legen zu wollen. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) meinte, der neue Generalintendant des Schauspielhauses Düsseldorf, der das Theater nach dem Ausscheiden von Beelitz leiten soll, werde von beiden Gesellschaftern - dem Land NRW und der NRW-Landeshauptstadt Düsseldorf - gesucht. "Vielleicht werden wir ja bei dieser Entscheidung ja auch gehört", mutmaßte Beelitz.
 
 
Jahreskarte für Museen der Landschaftsverbände in ganz NRW gültig
 
Münster/Köln - Ab April können alle Besitzer einer Jahreskarte für die 17 Museen des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe auch die 13 Museen des Landschaftsverbandes Rheinland kostenlos besuchen und umgekehrt. Damit eröffnen die Jahreskarten für einen Preis von 35 Euro (Familien/Partner) den Zugang zu den Dauerausstellungen von insgesamt 30 Museen in ganz NRW, teilte ein Sprecher des Verbandes am Mittwoch in Münster nach einem entsprechenden Beschluss des Kulturausschusses mit. Den endgültigen Beschluß muss der LWL-Landschaftsausschuß am 21. März fassen.
Zu den Häusern, die kostenlos besucht werden können, gehören die Freilichtmuseen in Hagen, Detmold und Kommern sowie der Archäologische Park in Xanten, das Museum für Kunst und Kultur in Münster oder das Max Ernst Museum Brühl, die acht LWL-Industriemuseen oder die sechs Schauplätze des LVR-Industriemuseums. "Die Besucherzahlen der vergangenen Jahre haben gezeigt, dass unsere Museen Anziehungspunkte sind - und wir hoffen durch die neuen Karten auf noch mehr Besucher, die sich über die regionalen Grenzen hinaus für Museen begeistern", so LWL-Kulturdezernentin Barbara Rüschoff-Thale.
Ihre Kollegin Milena Karabaic vom LVR wies auf die Angebote für Menschen mit Behinderung in den Museen hin. Damit mache man "Teilhabe auf ganz konkrete Art und Weise erfahrbar" und ermögliche "einen barrierefreien Zugang, das reiche kulturelle Erbe unserer Region kennenzulernen.