Unterwegs nach Europa

Die Wuppertaler Literatur Biennale 2014

von Jürgen Kasten

Das Kern-Team, v.l.: Monika Heigermoser, Katja Schettler, Ruth Eising, Matthias Nocke, Hermann Schulz - Foto © Frank Becker
 

Unterwegs nach Europa

Wuppertaler Literatur Biennale 2014
 
Vom 21. bis 31. Mai 2014
 
11 Tage, 31 Veranstaltungen, 51 Autoren und Autorinnen aus 19 Ländern, veranstaltet an 16 Orten mit Schauspielern, Musikern und Moderatoren. Das bezeichnet die Kurzfassung der diesjährigen Literatur Biennale in Wuppertal, die vor zwei Jahren sehr erfolgreich zum ersten Mal veranstaltet wurde.
 
Das gut gelaunte Organisationsteam stellte das ab sofort verfügbare Programm auszugsweise der Presse dar und vergaß auch nicht, die vielen Sponsoren zu nennen, die das Spektakel erst möglich machen. Beispielhaft sei die Kunststiftung NRW genannt. Sie lobte den „Preis der Wuppertaler Literatur Biennale“ für junge Schriftsteller aus. Gefordert war eine Kurzgeschichte zum Thema „unterwegs nach Europa“. 85 deutschsprachige Autoren hatten sich beworben. Gewonnen hat Konrad H. Roenne, Jahrgang 1979. Verliehen wird der Preis im Rahmen einer Laudatio, die Prof. Dr. Rita Süssmuth am 18. Mai nur für geladene Gäste im Skulpturenpark Waldfrieden hält. Die offizielle Eröffnung erfolgt sodann am 21. Mai mit einem Gespräch zwischen Martin Walser und dem Literaturkritiker Denis Schenk. Gesprochen wird über Walsers FAZ-Beitrag „Das richtige Europa“ und Walser liest aus seinem neuesten Werk „Die Inszenierung“.
Weitere Größen der europäischen Literatur werden zu sehen und zu hören sein:
Terézia Mora liest aus ihrem Roman „Das Ungeheuer“, Feridun Zaimoglu aus „Isabel“, Anthony McCarten stellt „Funny Girl“ vor, gesprochen von Rufus Beck, Manuel Rivas „Die Zunge der Schmetterlinge“, gelesen von Jörg Reimers. Außerdem wird Anna Kuschnarowa lesen, sowie Jaroslav Rudiš, Georg Klein, Pauline de Bok und zum Abschluß am 31. Mai Lars Gustafson, vorgetragen von Mechthild Großmann.
Natürlich werden auch Wuppertaler Literaten und Künstler zum Programm beitragen, etwa im „Salon Europa“. In Zusammenarbeit mit Künstlerinnen der Gedok wird mittels Literatur, Malerei, Fotografie, Film, Installation und Musik das Thema „Wanderung und Migration“ dargestellt (26. Mai). Ein weiterer Salon am 28. Mai widmet sich der Erinnerung und dem Aufbruch.
 
Eine neue Ausgabe der Literatur Zeitschrift „Karussel“ wird am 24. Mai vorgestellt und am 25. Mai spaziert Ulrich Land mit seinen Mitautoren lesend durch den Skulpturenpark Waldfrieden, denn „Irgendwo muß Europa doch sein!“.
„Blickt die jüngere Generation selbstverständlicher auf ein zusammenwachsendes Eurropa als die ältere?“ Dieser Frage stellen sich generationsübergreifend verschiedene Autoren am 29. Mai im alten Bahnhof Mirke.
Europa als Bollwerk gegen Afrikas Flüchtlinge, auch das ein Thema der Biennale. „Was wollen sie hier bei uns?“, fragen sich Dr. Moustapha Diallo, Anna Kuschnarowa, Gilles Reckinger und Rupert Neudeck, moderiert von Dr. Manfred Loimeier.
Der Beginn des 1. Weltkrieges liegt 100 Jahre zurück. Richtig aufgearbeitet wurden die Ursachen und Folgen nie. Deshalb wird in mehreren Veranstaltungen „vom 1. Weltkrieg heute erzählt“.
Auch einen „Dead-or-alive-Poetry-Slam“ wird es geben oder „Ein paneuropäischer Spaß“ im 1Live Klubbing Spezial des WDR.
Und das alles umfaßt nur einen Ausschnitt des vollen Programms zwischen dem 21. und 31. Mai 2014. Während der gesamten Zeit wird in der CityKirche Elberfeld ein Biennale-Cafe geöffnet sein, in dem unter anderem die Bücher der lesenden Autoren ausliegen. Verschaffen Sie sich selber einen Überblick und sichern Sie sich rechtzeitig Karten.
 
Das Programmheft liegt an vielen Orten aus und ist überdies im Internet abrufbar www.wuppertaler-literatur-biennale.de