(Das) ITALIEN ist 30 Jahre alt!
Viele engagierte Herausgeber haben in den letzten drei Jahrzehnten immer wieder mit viel Energie, wenig Geld, dafür aber mit Enthusiasmus und allerlei lustigen Ideen versucht, im Tal der feindlichen Brüder Elberfeld und Barmen (mache sagen auch „Tal der Verlorenen“) – nach preußischem Willen seit 1929 Wuppertal genannt – kulturvolle, witzige, mainstreamige und durchaus seriöse Zeitschriften und Magazine zu installieren. Die hießen dann u.a. „Aufwind“, „Talwärts“, „Wuppertal Magazin“, „Pippilotta“, „Omnibus“, „Quo vadis“, „kultur magazin“ oder „Taifun“. Nur wenige haben sich über mehr als einige Ausgaben retten können, die oben genannten existieren samt und sonders nicht mehr.
Ein einziges Magazin, im April 1984 von einem Redaktionskollektiv unter Verantwortung von Rainer Widmann losgetreten, hat trotz massiver Anfeindungen und später sogar zeitweiser Behinderung durch die Lokalpolitik sein Schiffchen jetzt schon ganze 30 Jahre mehr oder weniger sicher durch wirtschaftliche und publizistische Stürme gesteuert:
DAS ITALIEN.
So nämlich hieß anfangs das damals noch nicht satirische aber schon kostenlose Monats- und Mitteilungsblatt, das sich im Untertitel „Organ der Wuppertaler Kulturbetriebe“ nannte.
Spätestens seit Anfang der 90er Jahre der Satiriker Uwe Becker, heute vielen auch durch seine Arbeit für „Spiegel Online“ und „Titanic“ bekannt, das Ruder übernahm, entwickelte sich das Blatt „ITALIEN“ (so heißt es seitdem) sehr schnell zur nicht nur in Wuppertal begehrten und noch immer kostenlosen Satirezeitschrift mit Terminkalender, nicht zuletzt durch die Mitarbeit namhafter Autoren und Cartoonisten, die bis auf den Tag das streitbare kleine Magazin, das sich keinen Maulkorb anlegen läßt, mit ihren Beiträgen befeuern. Das sind unter anderem Jürgen (Jorgo) Schäfer, Peter Thulke, Thomas Gsella, Ernst Kahl, Kittyhawk, Til Mette, POLO, Ari Plikat, Eugen Egner, Rattelschneck, RME Streuf, Martin Hagemeyer, Jörg Degenkolb-Degerli, die Titel-Buben, viele andere mehr und nicht zuletzt natürlich seit über 20 Jahren Uwe Becker, dessen Fotowitze und kurze Ansprachen ans lesende Volk einen wichtigen Teil des ITALIEN ausmachen. Viele sind übrigens – beachten Sie die Links – auch Mitabeiter, zum Teil der ersten Stunde der „Musenblätter“. Der nachhaltige Biß des ITALIEN-Teams, die radikale Anprangerung kultureller, politischer und gesellschaftlicher Mißstände, die hohe Qualität seiner Textbeiträge und Cartoons, die leisen und lauten Beleidigungen, die sich sonst keiner traut und die durchweg göttliche politische Unkorrektheit haben ITALIEN unentbehrlich gemacht.
Die „Musenblätter“ gratulieren Uwe Becker und seiner illustren Redaktion zum 30. Geburtstag dieses feinen Magazins: Ad multos annos!
Für die Musenblätter-Redaktion
Frank Becker
Wer ITALIEN nicht mehr in den Gratis-Auslagen der Stadt – und das sind nicht wenige! – findet, kann es auch online lesen: /italien-wuppertal.de
Wer ITALIEN durch ein Abonnement unterstützen möchte, sollte das tun. Bestellen kann man hier: italien.engelkunst.de/
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