Aktuelles aus der Kultur
Für die Musenblätter zusammengestellt von Andreas Rehnolt
Thema heute: Ausstellungen
Ausstellung "Kristalline Welten" im Glasmalerei-Museum Linnich
Die Schau zeigt die Glasgemälde des Künstlers Heinrich Campendonk
Linnich - "Kristalline Welten" lautet der Titel einer Ausstellung, die am Samstag im Deutschen Glasmalerei-Museum in Linnich eröffnet wurde. Die bis zum 28. September geplante Schau präsentiert die Glasgemälde Heinrich Campendonks (1889-1957). Der Maler gehört zu den Künstlern des Rheinischen Expressionismus und ist vor allem als Mitglied der Künstlervereinigung Blauer Reiter bekannt geworden. Daß er auch ein versierter Glasmaler war, ist weniger bekannt. Durch sein Studium an der Krefelder Kunstgewerbeschule als Schüler von Johan Thorn Prikker, dem Pionier der modernen Glasmalerei im 20. Jahrhundert im Rheinland, hatte er erste Berührungspunkte mit den Monumentalkünsten wie der Wandmalerei, dem Glasmosaik und der Glasmalerei.
Bei den ersten seiner Glasgemälde handelte es sich nicht um großformatige Bleiverglasungen, sondern um kleine, intime Hinterglasgemälde. Nach seiner Rückkehr ins Rheinland 1923 wandte er sich der Angewandten Kunst zu. 1926 entstand die Bleiverglasung "Kreuzigung" für das Augustinerkloster in Marienthal. In späteren Jahren schuf er zahlreiche geometrisch-abstrakte Ornamentfenster, Symbolfenster sowie Figurenfenster für bedeutende historische Kirchen wie etwa das Bonner Münster.
Der Kontakt zu den Auftraggebern und Werkstätten riss auch während des Zweiten Weltkrieges nicht ab. Aus dem niederländischen Exil heraus entwirft Campendonk für die Kölner St. Kolumba-Kirche 1941-44 eine Gesamtverglasung für die Ostwand mit fünf großformatigen Verglasungen. Doch diese Arbeit wurde nie realisiert. Die Linnicher Ausstellung präsentiert erstmals die beiden während des Krieges ausgeführten monumentalen Fenster zusammen mit den Originalkartons der übrigen Fenster und einem weiteren posthum ausgeführten Fenster.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.glasmalerei-museum.de
Langen Foundation Neuss zeigt Zero-Künstler Otto Piene
Neuss - Die Langen Foundation Neuss zeigt seit Samstag die Ausstellung "Light and Air" mit Werken des Zero-Künstlers Otto Piene. Neben lichtkinetischen Arbeiten schuf der inzwischen 85 Jahre alte Künstler Raster- und Feuerbilder, Luft- und Lichtplastiken sowie inszenierte Sky Events. Dabei geht es dem mit modernsten Materialien und neuster Technik arbeitenden Piene immer auch um die Verbindung von Technik und Natur, um die "Reharmonisierung des Verhältnisses zwischen Mensch und Natur". Dieses Leitmotiv bestimmt auch die Präsentation, die Piene für die Museumsarchitektur Tadao Andos der Langen Foundation konzipiert hat.
Für einen der beiden acht Meter hohen Ausstellungsräume hat er riesige Inflatables produziert, aufblasbare Skulpturen, die in rhythmischen Abständen mit Luft gefüllt dann wieder langsam in sich zusammenzusinken. Der zweite Ausstellungssaal ist dem Thema Licht gewidmet. Hier erzeugt das Zusammenspiel einer Lichtwand mit einer kubischen Skulptur eine kontemplative Atmosphäre. Höhepunkt ist der Sky Event - eine Aktionsform, die Piene seit den 60er-Jahren durchführt. Die Ausstellung findet im Rahmen des Düsseldorfer Kulturfestivals Quadriennale statt und ist bis zum 15. August geplant.
Die Ausstellung ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.langenfoundation.de
NRW-Stiftung unterstützt Schau über deutsche Orientpolitik im 1. Weltkrieg
Düsseldorf/Wesel - Die NRW-Stiftung stellt der Gesellschaft zur Förderung des Preußen-Museums Wesel 30.000 Euro für die Ausstellung "Die Expedition Klein und die deutsche Orientpolitik im Ersten Weltkrieg" zur Verfügung. Nach Angaben der Stiftung vom Freitag wird die Schau vom 26. Oktober dieses Jahres bis zum 25. Januar 2015 2015 in Wesel zu sehen sein. Sie ist Teil einer Veranstaltungsreihe 100 Jahre nach Beginn des Ersten Weltkriegs, an der sich zahlreiche Museen und Kultureinrichtungen beteiligen, die sich mit den Auswirkungen und verschiedenen Facetten des Kriegs beschäftigen.
Ein Schwerpunkt der Ausstellung in Wesel ist eine Expedition des Siegerländer Hauptmanns Fritz Klein, der sich von 1914 – 1916 im Irak und in Persien für den Erhalt des Osmanischen Reiches und seines Kalifates gegen den britischen Imperialismus engagierte. Zusammen mit eigenen Mitteln des Museums sowie mit weiteren Zuwendungen des Landschaftsverbandes Rheinland und weiterer Sponsoren kann die Ausstellung nun verwirklicht werden.
Ausstellung in Krefeld zur Materialität in der zeitgenössischen Kunst
Krefeld - Unter dem Titel "Living in the material world" zeigt das Museum Haus Lange in Krefeld seit Sonntag eine Ausstellung zur Materialität in der zeitgenössischen Kunst. Die bis zum 10. August geplante Ausstellung geht der Frage nach, für welchen Werkstoff sich ein Künstler aus welchen Gründen entscheidet. In den sechziger Jahren hatte sich der Kunstbegriff auch aufgrund der Befragung und Neubewertung von unterschiedlichen Materialien radikal ausgedehnt, hieß es am Freitag bei der Präsentation der Schau.
Durch die Möglichkeiten der digitalen Technik verlor der konkrete Werkstoff Ende des 20. Jahrhunderts jedoch an Bedeutung. Heute rücken geradezu klassisch gewordene Materialien wie Holz, Keramik, Papier, Beton, Kohle, Gold, Kunststoff, Styropor und Textil erneut in den Fokus und werden dabei auch hinsichtlich ihrer Kontextes auf neue Weisen verarbeitet. Die ausgestellten insgesamt 25 Objekte und Installationen der zwölf Künstlerinnen und Künstler sind so auch Materialerzählungen, in denen das Verhalten von Substanzen genauso zum Thema wird, wie soziale, ökonomische und kulturhistorische Bedeutungen anklingen. sche ntwickeln fragile, architektonische Konstruktionen.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.kunstmuseenkrefeld.de
Deutsche Arbeitsschutz-Ausstellung zeigt die Schau "Tempo Tempo!"
Dortmund - "Tempo Tempo! - Im Wettlauf mit der Zeit" lautet der Titel der neuen Schau der Deutschen Arbeitsschutz-Ausstellung (DASA) in
Das gleichzeitige Erledigen von Dingen ist dessen unbedingte Voraussetzung – doch eigentlich waren die Menschen schon im Zeitalter der Postkutsche immer im Wettlauf mit der Zeit. Die Ausstellung "Tempo Tempo! Im Wettlauf mit der Zeit" zeigt, wie sich Zeitbewusstsein und Zeitordnungen von der Frühen Neuzeit bis heute gewandelt haben.
Ratgeber zu den Themen Zeitmanagement und Work-Life-Balance haben in Zeiten der fortwährenden Verkürzung der Kommunikations- und Transportwege, der Flut von Bildern und Nachrichten aus aller Welt und immer kurzlebigeren Trends Hochkonjunktur.
"Denn gefühlt haben wir immer weniger Zeit, obwohl wir, rein rechnerisch betrachtet, immer mehr davon haben müssten," hieß es in der Ankündigung weiter. Anhand von 250 Objekten, vom Stundenzettel der Postreiter aus dem frühen 18. Jahrhundert bis zum Reißverschluß, zeigt die Schau, wie sehr Beschleunigung unseren Alltag durchdrungen hat. In der Ausstellung soll es aber auch Oasen der Entschleunigung und spannende Experimente zum Thema Zeit" geben.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9 bis 17 Uhr sowie samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.dasa-dortmund.de
LVR-Landesmuseum Bonn zeigt Arbeiten von Claudia Desgranges
Bonn - Das Landesmuseum Bonn des Landschaftsverbandes Rheinland zeigt ab heute eine Ausstellung mit Arbeiten von Claudia Desgranges. In den Arbeiten auf Aluminium, Papier und in Projektionen und Filmen tritt Farbe als Ereignis und Erfahrung in den Dialog mit dem Besucher, hieß es vor dem Start der bis zum 1. Juni terminierten Schau. Im Pinselstrich, in Tropfen, Schichten und Verläufen ist Farbe Ausdruck von Bewegung und Spur von Zeit. Die Malerei der 1953 in Frankfurt/Main geborenen Künstlerin Die Malerei von Claudia Desgranges sei immer auch ortsbezogen, hieß es weiter. Auch für die Räume des LVR-Landesmuseums entstanden zur Ausstellung neue Arbeiten der Künstlerin.
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 18 Uhr und samstags von 13 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.landesmuseum-bonn.lvr.de
Ausstellung in Petershagen zeigt Glas aus Murano
Petershagen/Münster - "L'arte del vetro" - Glas des 19. Jahrhunderts aus Murano" lautet der Titel einer Ausstellung, die am kommenden Sonntag
Parallel zur Glaskunst gibt die Fotoausstellung "Glashütten auf Murano" Einblicke in eine verborgene Welt. Sie zeigt die Ergebnisse einer Spurensuche in drei Glashütten in Murano aus dem Jahr 2011: einen stillgelegten Betrieb, einen, der den Betreiber wechselte, sowie eine Glashütte, die ihre vergangene Größe zugunsten einer modernen Produktion umformte. Die Ausstellung zum Themenjahr "Unterwelten" im LWL-Industriemuseum gibt Einblicke in einige der einst weltberühmten Glashütten vor Venedig. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts drohte die Tradition der Muraneser Glasproduktion aufgrund politischer Umwälzungen abzubrechen. Um 1860 jedoch setzte ein neuer Aufschwung ein: Die Glasmacher schufen Formen, die sich an den historischen Vorbildern orientierten, und übertrafen die alten Gläser bald an technischer Raffinesse. Sie erdachten nicht nur neue Techniken, sondern erfanden außerdem ungewöhnliche Glassätze, die den Wandungen der Gefäße prächtige Farbspiele oder ungewöhnliche Materialeffekte verliehen. Die Farbenpracht der Glasmasse entstand durch die neu entdeckten Glaszusammensetzungen etwa des calcedonio-Glases. Aber auch neue Verfahren zum Blasen des nur schwer zu verarbeitenden Aventuringlases erlaubten die Herstellung schimmernder Ziergefäße.
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.museen.de/glashuette-gernheim-petershagen.html
|