Hammond B3 vs. SK1/XK3

Jimmy Smith Quartet vs. Matthew Kaminski Trio

von Frank Becker

 

         

 

Jimmy Smith Quartet – „Back At The Chicken Shack“ + „Midnight Special“
  Matthew Kaminski – „Swingin´ On The New Hammond“

Hammond B3 vs. SK1/XK3
 
Ein mitreißender Vergleich
 
53 Jahre liegen zwischen den Aufnahmen zu den beiden Alben von Hammond-Legende Jimmy Smith 1960 und denen von Matthew Kaminski, der 2013 dem Altmeister nichts schuldig bleibt. Jimmy Smith (1925-2005) hat seinerzeit für den Blues auf seiner Hammond-Orgel Maßstäbe gesetzt, denen sich noch jeder seither stellen mußte. Mit Stanley Turrentine (1934-2000), Kenny Burrell (*1931) und Donald Bailey (1934-2013) spielte er im April 1960 für das Label Blue Note in einer einzigen Session genug Material ein, daß es für die beiden phantastischen LP „Back At The Chicken Shack“ und „Midnight Special“ reichte.Essential Jazz Classics hat beide nun auf einer CD untergebracht und macht den Start in die „funky“ Ära der 60er zu einem höchst günstigen Preis zugänglich. Der Jazz hat nicht zuletzt durch die Mitwirkung der All-Star-Besetzung und ihre ausgiebigen Features von seinem mitreißenden Groove bis heute wahrlich nichts verloren. Ein 12-seitiges Booklet gibt mit Original Liner-Notes und Fotos viele Hintergrund-Informationen.
 
Jimmy Smith Quartet – „Back At The Chicken Shack“ + „Midnight Special“
Jimmy Smith (hammond B3) – Stanley Turrentine (ts) – Kenny Burrell (g) – Donald Bailey (dr)
(P) + © 2013 Essential Jazz Classics
Titel:
1. Back At The Chicken Shack 8:04 - 2. When I Grow Too Old To Dream 9:54 - 3. Minor Chant 7:35 - 4. Messy Bessie 12:30 - 5. Midnight Special 9:57 - 6. A Subtle One 7:45 - 7. Jumpin’ The Blues 5:29 - 8. Why Was I Born? 6:36 - 9. One O’clock Jump 7:00
Gesamtzeit:  1:14:49
 
2013 hält der Chicagoer Matthew Kaminski mit seiner neuen Generation Hammond und ähnlicher Besetzung, dem Gitarristen Dave Stryker (*1957) und dem Schlagzeuger Justin Varnes aus Jacksonville/FLA auf Augenhöhe dagegen, einen Tic wärmer und weicher, glaubt man herauszuhören, was zum Teil sicher auch der gereiften Aufnahmetechnik geschuldet ist. Und doch: Hammond SK1, Hammond XK3 wirken bei ähnlichem Groove voluminöser. Dave Stryker ist ihm dabei ein kongenialer Partner an der Gitarre, der ebenso überzeugt wie 1960 Kenny Burrell. Zwei eigene Stücke hat Kaminski neben sechs großartigen Covern eingespielt, darunter Charles Aznavours unvergessenes „She“ in dem vor allem Dave Stryker als sensationeller Hardbopper vor der großen Hammond-Kulisse brilliert und Whispering Jack Smiths temperamentvolles „Cecilia, Does Your Mother Know You´re Out?“. Wie schon gesagt: Kaminski bleibt Smith nichts schuldig, mehr noch: er nimmt Hammond-Olymp mit aller Zurückhaltung aber selbstbewußt neben ihm Platz.
 
Matthew Kaminski – „Swingin´ On The New Hammond“
Matthew Kaminski (Hammond SK1, Hammond XK3 u.a.) + Dave Stryker (g) – Justin Varnes (dr)
(P) + © 2013 Chicken Coup Records
Titel:
1 Allison's Blues 4:43 - 2 Sail On Sailor 6:07 - 3 Kylu 4:00 - 4 She 5:51 - 5 Cecilia, Does Your Mother Know You´re Out? 4:59 - 6 Indifference 6:25 - 7 Until The Real Thing Comes Along 5:45 - 8 Turn To Stone 5:06
Gesamtzeit:  42:55
 
Weitere Informationen:  www.in-akustik.comwww.chickencouprecords.com