„Der Blaue Reiter ist gefallen“ oder: Europa am Abgrund

Ein Stück von ein Heiner Bontrup

Red.

Gilda Rebello - Foto © David Pörtner

„Der Blaue Reiter ist gefallen“
oder:
Europa am Abgrund
 
Ein Stück von ein Heiner Bontrup
Uraufführung: Sonntag, 4. Mai, 11.00 Uhr, Kunstmuseum Solingen

Im Rahmen des XX. Else-Lasker-Schüler-Forums präsentiert die gleichnamige Literaturgesellschaft ein Stück über die bewegende Freundschaft zwischen Else Lasker-Schüler und Franz Marc im Kunstmuseum Solingen. Das Stück zeigt die Träume und Hoffnungen, aber auch über die Irrtümer der expressionistischen Generation. Es nimmt die Zuschauer in diesem ungewöhnlichen Dialog aus Wort und Bild, Film und Tanz mit auf eine Reise in eine Zeit, die mit rasender Geschwindigkeit dem Abgrund der Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts entgegentaumelt: den 1. Weltkrieg. Zugleich werden die inneren Widersprüche dieser Zeit sowohl auf der politisch-zeitgeschichtlichen als auch kulturellen Ebenen reflektiert.
 
Die brasilianische Jazzsängerin und Tänzerin Gilda Rebello (u.a. zu hören auf den großen Jazzfestivals in Moskau, Seoul und Rio den Janeiro als Frontfrau der Gruppe Tape Five, weltweite Tourneen mit dem Tanztheater Pina Bausch) singt und tanzt die Rolle der exzentrischen Dichterin. Zuletzt choreografierte Gilda Rebello Lieder Gustav Mahlers auf dem Bayreuth-Festival. In dem Stück schlüpft Gregor Henze (zur Zeit als Woyzeck am Theater am Turm in Köln zu sehen) in die Rolle des Franz Marc, während die Sprecherin Claudia Gahrke die innere Musik der poetischen Briefe Elses zum Klingen bringt.
Die surrealen Videobühnenbilder des Filmemachers FrankN erinnern an die rasanten Veränderungen - Zeppeline, Flugzeuge, Ozeanriesen -, und entführen den Zuschauer auf eine nostalgische Reise in die Vergangenheit. In einem eigens für die Eingangssequenz geschaffenen Film wird die Vision der Dichterin Else Lasker-Schüler bildhaft gemacht, für die die Stadt Theben ein Sinnbild für das Reich der Poesie war. Der Pianist Jan Marc Reichow sowie der Wuppertaler Musiker, DJ und Soundtüftler Charles Peterssohn spannen einen weiten musikalischen Bogen von Maurice Ravels La Valse über den Blues bis hin zu John Cage und präsentieren so eine Live-Bühnenmusik, zu der die Bilder, die Worte und Gilda Rebello tanzen.
 
Idee, Konzeption, Regie: Heiner Bontrup
Mitwirkende: Tanz, Schauspiel und Gesang: Gilda Rebello - Schauspiel: Gregor Henze - Sprecherin: Claudia Gahrke
Musik: Jan Marc Reichow (Piano) - Charles Petersohn (Keyboard, Gesang, Regieassistenz) - Video-Bühnenbild/Visuals: FrankN -
 
Uraufführung: Sonntag, 4. Mai, 11.00 Uhr
Kunstmuseum Solingen / Zentrum für verfolgte Künste
Wuppertaler Str. 160 (B 224), 42653 Solingen-Gräfrath