Aktuelles aus der Kultur

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker
Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 





NS-Dokumentationszentrum Köln erinnert an den Kriegsbeginn 1939
 
Köln - "Kriegsbeginn 1939" ist der Titel einer Veranstaltungsreihe, die seit Montag im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln an den Beginn des 1. Weltkriegs am 1. September 1939 erinnert. Die Reihe wurde gemeinsam mit dem Generalkonsulat der Republik Polen in Köln organisiert und ist bis zum 16. November angesetzt. Mit dem vom NS-Regime initiierten Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde der entscheidende Schritt zur Realisierung seiner Eroberungs- und Rassenpolitik in Osteuropa vollzogen, hieß es im Vorfeld der Veranstaltungen. Bereits der Alltag auf dem polnischen Kriegsschauplatz war von kompromißloser Härte und Brutalität, Elemente, die später in bis dahin unvorstellbarem Ausmaß auch den Vernichtungskrieg im Osten prägen sollten. Der 1. September 1939 steht daher – auch noch 75 Jahre später – für die Entfesselung von ungeheuren Verbrechen gegen Menschheit und Menschlichkeit, so die Veranstalter. Gerade die polnische Bevölkerung mußte dies als erste leidvoll und wehrlos am eigenen Leib erfahren. Und auf polnischem Boden errichteten die deutschen Besatzer schließlich jene großen Vernichtungslager, in denen sie Millionen von Menschen gnadenlos ermordete. Zum Auftakt der Reihe gab es am Montag einen Vortrag mit dem Titel „Ausgewischt wird die Schmach von 1918“, der sich schwerpunktmäßig mit der Beeinflussung von Jugendlichen durch die Kriegspropaganda der Nationalsozialisten beschäftigte. Die Reihe umfaßt insgesamt 14 Veranstaltungen mit Vorträgen und Zeitzeugengesprächen, Stadtführungen, Filmabenden und Lesungen sowie eine Projektvorstellung. Erwachsene werden dabei ebenso angesprochen wie Kinder und Jugendliche.
 
Internet: www.nsdok.de


Ausstellung "Klimawerkstatt" in Paderborn eröffnet
 
Paderborn - Das Heinz Nixdorf Museums-Forum zeigt in Kooperation mit der Stadt Paderborn die Sonderausstellung "Klimawerkstatt". Die bis zum 23. November geplante Schau sei ein Beitrag zur UN-Dekade "Bildung für nachhaltige Entwicklung", hieß es zum Auftakt. Die Besucher der Wanderausstellung schlüpfen in die Schuhe der Einwohner verschiedener Länder und können unter anderem vergleichen, wie groß etwa der CO2-Fußabdruck eines Chinesen im Vergleich mit dem eines Amerikaners oder mit dem eigenen ist.
Insgesamt 24 Experimentierstationen laden zum Mitmachen und Ausprobieren ein. Auch das Begleitprogramm mit Vorträgen, Workshops, einer Kinder-Universität und einer Filmvorführung bieten die Möglichkeit, sich mit Klimaschutz aktiv zu beschäftigen. Die Ausstellung wurde von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zusammengestellt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 9 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 10 bis 18 Uhr geöffnet.
Internet: www.hnf.de
 
 
Kinderbuchautor Benno Pludra im Alter von 88 Jahren gestorben
 
Weinheim/Potsdam - Der Kinderbuchautor Benno Pludra ist tod. Er starb nach Angaben seines Verlages Beltz & Gelberg im Alter von 88 Jahren in der Nacht zum Mittwoch vergangener Woch in einem Potsdamer Seniorenheim, wo er in den letzten vier Jahren gelebt hatte. Der Autor galt nach Verlagsangaben als "Liebhaber des Meeres", der die Leser mit seinen Erzählungen von Wind und Wellten verzauberte. Seit über einem halben Jahrhundert zählte Pludra zu den wichtigsten und meist gelesenen Literaten der deutschen Kinderliteratur.
Seine Geschichten bestechen durch schlichte, aber eindrucksvolle Charaktere, eine poetische Erzählweise und "sprachliche Meisterschaft", so der Verlag. Daß er sich in den Jahren der frühen DDR schnell zu einem der wichtigsten Kinderbuchautoren entwickelte, mag nicht zuletzt daran gelegen haben, daß er die Probleme von Kindern besonders ernst nahm und sie nicht belehrte. Er selbst sagte stets: "Die Kinder brauchen Literatur, die gut und stark macht und in der Humor nicht fehlt. [...] Die Kinder sollen lachen, aber auch nachdenken; der Autor darf sie nicht unterfordern."
An die 40 Titel umfassen das kinder- und jugendliterarische Gesamtwerk des Erzählers Pludra, für das er 2004 mit dem Sonderpreis des Deutschen Jugendliteraturpreises ausgezeichnet wurde. Sein Werk reicht von Bilderbuchtexten bis hin zum Kinder- und Jugendbuch, von der märchenhaft-fantastischen bis zur realistischen Problemliteratur. Unvergessen bleiben "Bootsmann auf der Scholle" von 1959, "Lütt Matten und die weiße Muschel" von 1963, "Das Herz des Piraten" aus dem Jahr 1985 und "Siebenstorch" von 1991. Acht Jahre später Schloß er mit "Jakob heimatlos" sein herausragendes Erzählwerk ab.
Der 1925 in der Niederlausitz geborene Pludra heuerte mit 17 Jahren als Schiffsjunge bei der Handelsmarine an und machte nach dem Krieg einen Kurs als Neulehrer. Nach dem Studium der Germanistik, Geschichte und Kunstgeschichte arbeitete er als Redakteur für die Rundfunkzeitung in Ost-Berlin. Seit 1951 schrieb er dann Geschichten und Erzählungen für Kinder.
 
Internet: www.beltz.de
 
 
Ausstellung "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!" startet im September in Münster
 
Münster - "Dinosaurier - Die Urzeit lebt!" ist der Titel einer Ausstellung, die ab dem 26. September dauerhaft im Museum für Naturkunde des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster zu sehen sein wird. Auf einer Fläche von über 850 Quadratmetern erfahren Besucher Spannendes zum Leben und zur Evolution von Dinosauriern und anderen Tieren der Urzeit, hieß es jetzt in einer Ankündigung der Schau. Begleitend zur Ausstellung bietet das Museum ein breites Spektrum an museumspädagogischen Programmen für Kinder und Jugendliche.
Einer der Höhepunkte der Dino-Schau werden die nach neuesten Forschungsergebnissen rekonstruierten Modelle von kleinen Raubdinosauriern - mit einem prächtigen Federkleid sein. Der Name des mindestens 152 Millionen Jahre alten Dinosauriers ist Epidexipteryx. Der 22 Zentimeter hohe und 45 Zentimeter lange Dinosaurier ist nicht zu unterschätzen. Spitze, nach vorne geneigte Zähnchen schauen aus seinem Maul. "Vom Körperwuchs gehört er zu den kleinsten Dinosauriern weltweit. Aber er war ein Raubsaurier und hat genauso wie seine großen Verwandten andere Tiere gefressen, vermutlich Insekten oder kleine Wirbeltiere."
 
 
Schloß Dyck lädt zum nächtlichen Baumzauber ein
 
Jüchen - Unter dem Titel "Baumza­uber" lädt Schloß Dyck bei Jüchen auch in diesem Jahr zu seiner tra­di­tionellen "illu­mina" ein. Nach Angaben der Veranstalter verwandelt sich das Schloß mitsamt dem großzügigen Park vom 5. bis 14. Sep­tem­ber Abend für Abend in ein Lichter­meer. High­light ist dabei die Illu­mi­na­tion der Schloß­fas­sade, auf die mit speziellen 3D-Grafiken Bilder pro­jiziert wer­den. Aber auch Bäume, Brücken und Alleen wer­den stim­mungsvoll in Szene gesetzt. Eine Trauer­weide etwa ver­wan­delt sich durch das Licht schein­bar in einen Wasser­fall. Unter­stützt wer­den die Lichtin­stal­la­tio­nen durch abges­timmte Klanginszenierungen, hieß es in der Ankündigung weiter. Die "illu­mina" beginnt jew­eils mit dem Ein­bruch der Dunkel­heit. Bere­its um 18 Uhr wer­den Besucher ein­ge­lassen.
 
 
 
Kulturfest der Städte zum 40. Jubiläum des NRW-Kultursekretariats
 
Wuppertal - Mit einem ganztäigen Kulturfest der Städte feiert das NRW-Kultursekretariat am 5. September in Wuppertal sein 40jähriges Jubiläum. Künstler, Kulturschaffende und kulturinteressierte Bürger seien in die Historische Stadthalle und in das Zentrum "die börse" eingeladen zu einem Festprogramm voller Musik, Theater, Tanz und Talk, erklärte ein Sprecher des Kultursekretariats am Mittwoch. Zum Festakt in der Stadthalle kommt unter anderem auch die nordrhein-westfälische Kulturministerin Ute Schäfer (SPD).
Unter anderem wird es zwei Podiumsdiskussionen zu aktuellen kulturpolitischen Themen geben. Eine der Podiumsdiskussionen findet zum Thema "Zwischen kommunaler Haushaltssicherung und landesweiter Haushaltssperre: Wie geht es weiter mit der Kultur im Land der Städte?" statt. Die zweite Diskussionsrunde beschäftigt sich mit dem Thema "Impulse für das freie Theater". Darüber hinaus bieten viele faszinierende Performances, multimediale Installationen und Lesungen Einblicke in spannende Kunst-Projekte aus den Partnerstädten.
 
 
 
Nationalpark Eifel feiert 10. Geburtstag
 
Schleiden-Gemünd - Der Nationalpark Eifel feierte am 30./31. August seinen 10. Geburtstag. Zum Start waren etwa 38 Prozent der Fläche des rund 11.000 Hektar großen Gebiets im Prozeßschutz, also sich selbst überlassen. Bis zum 30jährigen Jubiläum des Nationalparks soll dieser Anteil mindestens dreiviertel der Fläche betragen. Anfang 2006 wurde der langjährige Truppenübungsplatz auf der Dreiborner Hochfläche für Besucher geöffnet und in das Nationalparkmanagement integriert, hieß es weiter.
Inzwischen arbeiten 60 Schulen intensiv daran, den Nationalpark im Unterricht, bei Projekten und Exkursionen zum Thema zu machen. Über 190 Interessierte haben sich zu Zertifizierten Natur- und Landschaftsführern ausbilden lassen und engagieren sich als Waldführer ehrenamtlich, indem sie Gruppen auf ganz individuellen Exkursionen Einblicke in den Nationalpark vermitteln. Dank der Unterstützung zahlreicher Verbände und Experten aus dem Sektor Barrierefreiheit können auch Menschen mit Behinderung eine Vielfalt an Naturerlebnis-Angeboten wahrnehmen. Seit Februar dieses Jahres ist der Nationalpark Eifel erster Sternenpark Deutschlands. 
 
 
 
Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Landestheater NRW feiert 20-jähriges Jubiläum
 
Neuss - Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Landestheater NRW feiert zum Beginn der Spielzeit 2014/15 sein 20-jähriges Jubiläum. Das Büro wurde am 1. September 1994 gegründet. Es ist nach Angaben einer Sprecherin in Neuss vom Donnerstag ein gemeinsames Projekt der vier nordrhein-westfälischen Landestheater und bis heute im gesamten Bundesgebiet eine einmalige Einrichtung. Die Landestheater verfolgen damit das Ziel, die gemeinsamen kulturpolitischen Aufgaben verstärkt in die Öffentlichkeit zu tragen.
Die vier Landestheater NRW – das Westfälische Landestheater Castrop-Rauxel, das Landestheater Detmold, die Burghofbühne Dinslaken und das Rheinische Landestheater Neuss – spielen mit ihren eigenen Ensembles über 1.300 Vorstellungen im Jahr, davon durchschnittlich mehr als 50 Prozent als Gastspiele in fast 200 Städten und Gemeinden Nordrhein-Westfalens und darüber hinaus. Etwa ein Drittel aller Inszenierungen richtet sich an Kinder und Jugendliche.
Die Orte außerhalb der Ballungsgebiete, die über kein eigenes Ensemble verfügen, sollen die Möglichkeit erhalten, künstlerisch hochrangige Ensembletheater zu vertretbaren Honoraren einzukaufen. Im Vordergrund der Arbeit des gemeinsamen Landestheater-Büros steht der unmittelbare Kontakt zu den Kommunen, das Gespräch mit den Veranstaltern, die individuelle Beratung und die Aufgabe, über Stücke, Inszenierungen und Ensembles aller vier Landestheater zu informieren.
Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit organisiert unter anderem jährlich eine gemeinsame Spielplanpräsentation, die jeweils an einer interessanten Spielstätte in NRW stattfindet. In diesem Jahr findet die Präsentation am 11. September 2014 in Südwestfalen statt: Im Parktheater Iserlohn stellen die vier Bühnen in Szenenausschnitten die neuen Stücke der Spielzeit 2015/16 aus den Bereichen Musiktheater, Schauspiel, Musical, Ballett sowie Kinder- und Jugendtheater vor.
 
 
 
Wuppertaler Opernhaus zählte in der Spielzeit 2013/14 über 65.700 Besucher
 
Wuppertal - Das Wuppertaler Opernhaus hat in der Spielzeit 2013/14 insgesamt über 65.700 Besucher gezählt. Wie aus dem am Donnerstag vorgelegten Kulturbericht der Stadt weiter hervorgeht, kamen zur Werkschau "Pina 40" des Tanztheaters Pina Bausch bei 137 Veranstaltungen an 21 unterschiedlichen Veranstaltungsorten in Wuppertal, Düsseldorf und Essen 56.000 Zuschauer.
 
 
Ausstellung "Westjiddisch im 19. Jahrhundert" in der Universitätsbibliothek Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Westjiddisch im 19. Jahrhundert - Eine Sprache zwischen Assimilation und Dissimilation" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Montag in der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf zu sehen ist. Die bis zum 26. Oktober geplante Schau findet anläßlichdes XVII. Symposiums für Jiddische Studien in Deutschland vom Montag bis kommenden Mittwoch an der Heinrich-Heine-Universität statt, hieß es am Freitag in einer Ankündigung.
Die jüdische Bevölkerung Deutschlands sprach von Beginn an ihre eigene Sprache: Westjiddisch. Im Zuge der jüdischen Aufklärungsbewegung um den Philosophen Moses Mendelssohn wurde diese Sprache im 19. Jahrhundert zu Gunsten des Deutschen zurückgedrängt. Diese sprachliche Assimilation wurde kontrovers diskutiert und unterschiedlich verarbeitet. In der Ausstellung wird dieser Diskurs anhand prägnanter Quellen nachgezeichnet.
Es wird unter anderem gezeigt, daß Westjiddisch besonders im deutschen Theater ein wichtiges Mittel zur Figurencharakterisierung war. Jiddisch entwickelt sich in dieser Zeit auch als humoreskes Mittel der Unterhaltungsliteratur mit zum Teil stark abwertender Funktion auf Kosten der Bevölkerungsschichten, die nicht an der vom jüdischen Bildungsbürgertum getragenen Aufklärung partizipierten.
Neben authentischen westjiddischen Quellen werden Texte christlicher Autoren, die Jiddisch imitieren, präsentiert. Die Exponate illustrieren den Wechsel des Westjiddischen von einer jüdischen Umgangssprache zu einer fiktionalen Sprache als besonderes Stilmittel. So ist sie noch heute in Literatur und Film präsent. Die Erforschung des Westjiddischen erfolgt derzeit im Rahmen eines Projekts der Deutschen Forschungsgesellschaft am Institut für Germanische Sprachwissenschaft der Philipps-Universität Marburg. Die Ausstellung wurde in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Düsseldorf und dem Deutschen Sprachatlas Marburg realisiert.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 8 bis 24 Uhr sowie samstags/sonntags von 9 bis 24 Uhr geöffnet.
Internet: www.hhu.de
 
 
Goethe-Handschriften
 
Museum in Düsseldorf muß Goethe-Handschriften wegen Schimmelbefall des Hauses auslagern
 
Düsseldorf - Das renommierte Goethe-Museum in Düsseldorf hat seine bedeutende Sammlung von Originalhandschriften - unter anderem von Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Schiller und Heinrich von Kleist wegen Schimmelbefall des Hauses aus Sicherheitsgründen ins örtliche Stadtarchiv ausgelagert. Nach Angaben der in Düsseldorf erscheinenden Tageszeitung "Rheinische Post" (Mittwochsausgabe) müssen zudem 1.700 Bücher aus der Kellerbibliothek wegen Schimmelbefalls im Restaurierungszentrum behandelt werden.
Das Mitte des 18. Jahrhunderts errichtete Gebäude (Schloß Jägerhof), in dem das Museum untergebracht ist, leidet zudem unter Regenwasserschäden. Die teils sintflutartigen Regenfälle sowie teilweise subtropische Temperaturen in den vergangenen Wochen haben die Situation noch verschärft, erklärte Museumsleiter Christof Wingertszahn. Nach Angaben der Stadt soll das Gebäude im Jahr 2016 saniert werden. Der Vorsitzende der Museumsstiftung, Winfried Tilmann befürchtet bis dahin weitere Schäden an der wertvollen Sammlung des Hauses.
 
 
Hilla Becher mit Großem Kulturpreis der Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland ausgezeichnet
 
Düsseldorf - Die Sparkassen-Kulturstiftung Rheinland hat am Dienstag in Düsseldorf im K21 der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen die Photographin Hilla Becher mit dem Großen Kulturpreis ausgezeichnet. Der Preis ist mit 30.000 Euro dotiert. Den mit 5.000 Euro ausgestatteten Förderpreis erhielt der in Bielefeld ansässige Photograph Simon Sola Holischka. NRW-Kulturministerin Ute Schäfer (SPD) würdigte Bechers Leistung als "Zeitzeugin des industriellen Strukturwandels." Ihre beeindruckend plastischen Photographien dienten generationenübergreifend als Erinnerungsquelle.
Die 1934 in Potsdam geborene und in Düsseldorf lebende Hilla Becher begann schon im frühen Alter zu photographieren. Ab 1958 besuchte sie die Düsseldorfer Kunstakademie und richtete dort die erste Photowerkstatt ein. Gemeinsam mit ihrem Mann Bernd Becher entwickelte sie einen Bildtypus, der durch Sachlichkeit und Neutralität bestimmt ist. Sie konzentrierten sich dabei auf Schwarz-Weiß-Aufnahmen industrieller Nutzarchitekturen, die eine Besonderheit in der Entwicklung der Photographie darstellen. Mit bedeutenden Auszeichnungen wurde ihre wegweisende Arbeit geehrt, so zum Beispiel 2004 mit dem Preis für Photographie der Hasselblad Stiftung.
Auf Vorschlag von Hilla Becher erhielt der junge Nachwuchsphotograph Simon Sola Holischka den Förderpreis der Stiftung. 1987 in Eichstätt geboren, studierte er zunächst Photodesign an der Universität für angewandte Wissenschaften in München und beendete sein Studium mit dem Master of Arts im Studiengang Gestaltung, Fachbereich Photographie an der Fachhochschule Bielefeld bei Katharina Bosse und Kirsten Wagner.
 
 
Ausstellung "Das weiße Gold der Kelten" in Herne
 
Herne - "Das weiße Gold der Kelten" ist der Titel einer Ausstellung, die seit dem Wochenende im Archäologiemuseum Herne zu sehen ist. Die bis zum 25. Januar nächsten Jahres geplante Schau zeigt Schätze aus Salz. Salz ist ein lebenswichtiger Rohstoff und bei der Zubereitung unserer Speisen ein unerläßlicher Bestandteil, hieß es zum Auftakt. Über lange Zeit war das "weiße Gold" ein Luxusgut. Erst im 19. und 20. Jahrhundert wandelte es sich zum Alltagsprodukt. Seit fast 7.000 Jahren lockt dieser kostbare Schatz Menschen in ein Tal hoch über dem Hallstätter See in Oberösterreich.
Um 850 v. Chr. bauten die dort siedelnden Kelten systematisch das Salz ab und kamen zu immensem Reichtum. 1846 wurde Hallstatt durch einen außergewöhnlichen archäologischen Fund weltberühmt: die Entdeckung eines prähistorischen Gräberfeldes, das vor Luxus nur so strotzte, erklärten die Aussteller. Über 250 Objekte aus der weltberühmten Sammlung des Naturhistorischen Museums Wien, die zum Teil noch nie in Deutschland zu sehen waren, lassen in dieser spektakulären Sonderausstellung die Anfänge des ältesten noch in Betrieb stehende Bergwerks der Welt wieder aufleben.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs und freitags von 9 bis 17 Uhr, donnerstags von 9 bis 19 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstel­lung zur Faszination des Weltraums in Bonn
 
Bonn - "Outer Space" ist der Titel einer Ausstellung in der Bonner Bundeskunsthalle, die sich ab dem 3. Oktober mit der Faszination des Weltraums beschäftigt. Schon seit Tausenden von Jahren übe der Weltraum diese Faszination auf Menschen aus, hieß es in der Ankündigung der bis zum 22. Februar kommenden Jahres geplanten Schau, die sich um Wis­senschaft, Kunst und Unerklärliches rund um den Weltraum dreht.
In zwölf the­ma­tis­chen Räu­men nähert sich die Ausstel­lung unter anderem den Schwarzen Löchern, der Schw­erkraft, Raketen oder mutmaßlichen außerirdis­chen Wesen. Unter den Exponaten sind unter anderem Rau­manzüge, Teleskope, Ster­nenkarten und Mond­staub. Aber auch mith­ilfe von Fotografien, Comics, Meisterw­erken aus der Kun­st­geschichte und mul­ti­me­di­alen Instal­la­tio­nen spürt die Schau der Frage nach, was die Fasz­i­na­tion des Wel­traums aus­macht. Die Wissenschaft bekommt dabei ebenso Raum wie Absur­des oder Visionäres.
So sind etwa detail­ge­naue Entwürfe von Raum­schif­fen und Pläne zur Besied­lung von Ster­nen zu sehen, die ein Psy­chi­a­triepa­tient in der ehemaligen DDR entwarf oder auch Zeug­nisse von UFO-Beobachtern, die eine Schweiz­erin aufgezeich­net hat. Die Ausstel­lung entsteht in Zusam­me­nar­beit mit dem Deutschen Zen­trum für Luft– und Raum­fahrt.
 
Die Ausstellung ist donnerstags bis sonntags von 10 bis 19 Uhr, dienstags und mittwochs von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Stiftung Bochumer Symphonie spendet weitere 600.000 Euro für Musikzentrum
 
Bochum - Die Stiftung Bochumer Symphonie stellt für den Bau der Organisations- und Verwaltungsräume am Musikzentrum weitere 600.000 Euro zur Verfügung. Damit reduzierten sich die Kosten für diese Flächen, die ansonsten auf dem freien Immobilienmarkt angemietet werden müßten, deutlich und das Geld könne der Kunst zugute kommen, so die Revier-Kommune.
Kulturdezernent Michael Townsend erklärte, mit diesem weiteren finanziellen Engagement stelle die Stiftung Bochumer Symphonie "erneut ihre Gesamtverantwortung für dieses großartige Projekt unter Beweis." Im Wettbewerbsverfahren zur Architektur des Gebäudes 2012 wurden die Räume für die Verwaltungsmitarbeiterinnen und –mitarbeiter der Bochumer Symphoniker im Musikzentrum noch mitgeplant. Die Realisierung hätte jedoch zur Überschreitung des Kostenrahmens geführt und war deshalb zunächst nicht weiter verfolgt worden, da der Ratsbeschluß das Budget für die Bau- und Betriebskosten eindeutig gedeckelt hat.
Mit dem aktuellen großzügigen Schenkungsangebot ist es laut Stadt nun möglich, die im Wettbewerbsentwurf enthaltenen Verwaltungsräume im Rahmen des Gesamt-Kostendeckels für die Investitions- und Betriebskosten für die Kommune zu realisieren. Am 25. September soll ein entsprechender Dringlichkeitsbeschluß über die Annahme der Schenkung im Rat der Stadt entschieden werden, da anderenfalls noch weitere Kostensteigerungen drohen könnten.
 
Internet: www.bochum.de
 
 
Protest-Orchester "Lebenslaute" erhält am Montagabend Aachener Friedenspreis
 
Aachen/Herford - Das Herforder Protest-Orchester "Lebenslaute" wurde am Montagabend mit dem renommierten Aachener Friedenspreis ausgezeichnet. Der mit 1.000 Euro dotierte Preis würdigt nach Angaben eines Sprechers das politische Engagement des Netzwerks aus etwa 300 Musikern. Seit 1986 spielen die Mitglieder von "Lebenslaute" klassische Musik an Orten, wo diese nicht erwartet wird, so unter anderem auf Militärübungsplätzen, in Ausländerbehörden und Abschiebeflughäfen. Ziel des Orchesters ist es, gesellschaftliche Mißstände anzuprangern.
Dieses spürbare "Spannungsfeld zwischen Aktion und klassischem Konzert ist es, was diese Gruppe ausmacht und was sie von vielen anderen Aktivistengruppen unterscheidet", hieß es in einer Erklärung der Jury.  Der Aachener Friedenspreis wurde 1988 als Verein gegründet, um Frauen, Männer oder Gruppen zu würdigen und vorzustellen, die "von unten her" dazu beitragen, der Verständigung der Völker und der Menschen untereinander zu dienen sowie Feindbilder ab- und Vertrauen aufzubauen. Der Preis wird unabhängig von ideologischen, religiösen oder parteipolitischen Kriterien und unabhängig von sozialer oder nationaler Zugehörigkeit der Preisträgerinnen und Preisträger jährlich am Antikriegstag verliehen.
 
 
Schau über Weltausstellungsarchitektur von 1851 bis 2015
 
Düsseldorf - "Kontinuität der Brüche" ist der Titel einer Schau, die am Dienstag in der Architektenkammer NRW in Düsseldorf eröffnet wurde. Die bis zum 24. Oktober angesetzte Schau thematisiert die Weltausstellungsarchitektur der Jahre 1851 bis 2015. Im kommenden Jahr findet die Weltausstellung in Mailand statt. "Weltausstellungspavillons sind Bauten mit Verfallsdatum", hieß es im Vorfeld der Schau. Die nationalen Staats-Pavillons vergehen in Flüchtigkeit, "wenn sie nicht zuweilen als Meisterwerke der Architektur eine eigene Wirkungsdynamik entfalten", so die Aussteller.
Als Beispiel nennt die Architektenkammer NRW Mies van der Rohe und seinen berühmten Barcelona-Pavillon, bei dem es sich um den einzigen deutschen Weltausstellungsbau der Weimarer Republik gehandelt hat. Kurator der Ausstellung ist der Kölner Architekt und Künstler Thomas Schriefers, der sich seit den Erzählungen seiner Eltern von der Expo 1958 in Brüssel mit Weltausstellungen beschäftigt. Die deutschen Pavillons werden in der Schau chronologisch vorgestellt in Bildtafeln, Dokumenten oder teilweise auch als Original-Objekte. Zudem gibt es auch Illustrationen und Fotos ausgewählter Pavillons auch anderer Nationen seit der ersten Weltausstellung im Jahre 1851.
 
Die Ausstellung ist montags bis freitags von 9 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.aknw.de
 
 
Tana-Schanzara-Preis für Kabarettisten Kai Magnus Sting

Dortmund - Der Kabarettist Kai Magnus Sting erhält den mit 3.000 Euro dotierten Tana-Schanzara-Preis des Dortmunder Festivals RuhrHochDeutsch. Mit der Auszeichnung werden Bühnenkünstler geehrt, die in unterschiedlicher Weise die Tradition des spezifischen Ruhrgebietshumors aufnehmen und weiter entwickeln, hieß es jetzt in einer Mitteilung des Theaters Fletch Bizzel. Der Preis wird am 21. September vergeben.
Bisherige Preisträger waren die Schauspielerin Maja Beckmann und der Autor und Kabarettist Hans-Peter Krüger. Sting sei "einer der erfolgreichsten Kabarett-Entdeckungen der letzten Jahre", so die Jury. Der 36jährige Duisburger "kommentiert bissig-brillant, fokussiert, parodiert, imitiert, analysiert, dreht und wendet das Alltagsgeschehen so lange, bis alles auf den Kopf gestellt worden ist und man das Ergebnis mit ganz anderen Augen bestaunen kann", so die Begründung für den nach der viele Jahrzehnte am Bochumer Schauspielhaus engagierte Revier-Vollblutschauspielerin Tana Schanzara benannten Preis.
 
 
 
Krupp-Stiftung schreibt 2 hochdotierte Fotografie-Stipendien aus
 
Essen - Die Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung vergibt in diesem Jahr wieder zwei Stipendien für zeitgenössische deutsche Fotografie, die mit jeweils 10.000 Euro dotiert sind. Bewerben können sich nach Angaben des Folkwang-Museums Essen Fotografen aus allen Bereichen, die ein Projekt unabhängig über einen längeren Zeitraum erarbeiten. Das Förderprogramm wird von der Fotografischen Sammlung des bedeutenden Museums betreut.
Das Stipendium gehört zu den renommiertesten und ältesten Auszeichnungen für künstlerische Fotografie in Deutschland. Einsendeschluß für Bewerbungen ist der 8. November dieses Jahres. Informationen und auch die Bewerbungsunterlagen gibt es ab dem 15. September unter der Internetadresse www.museum-folkwang.de, erklärte die Sprecherin des Museums, Anna Littmann.
 
 
Oberhausener Haupt-Theaterpreis 2014 für Regisseur Simon Stones "Orestie"
 
Oberhausen - Der diesjährige Oberhausener Theaterpreis ist am vergangenen Sonntagabend (31.8.) im Theater vergeben worden. Insgesamt standen für diese 19. Preisvergabe 8.500 Euro zur Verfügung. Drei Jury-Preise für besondere künstlerische Leitungen in der vergangenen Spielzeit 2013/14 wurden vergeben. Den ersten Preis in Höhe von 3.000 Euro bekam der Regisseur Simon Stone für seine Fassung und Inszenierung der "Orestie" nach Aischylos. Die Inszenierung der Komödie "Anatol" brachte dem niederländischen Regisseur Bram Jansen den zweiten mit 2.000 Euro dotierten Preis ein.
 
Der Schauspieler Peter Waros wurde für seine Rollen in "Angst" und "Anatol" mit dem dritten Preis und 1.000 Euro ausgezeichnet. Der mit 500 Euro dotierte Günther-Büch-Nachwuchspreis ging an den Schauspieler Moritz Peschke für seine Rollen in "Orestie" und "Kein Gutenachtkuss für Giraffen?"  Außerhalb der Preise erhielt Stefanie Carp von der Jury eine besondere lobende Erwähnung für ihre Umformung der Novelle "Das Gartenhaus" von Thomas Hürlimann in einen exzellenten Theatertext. Das Theaterpublikum wählte mit Mehrheit Lise Wolle zur beliebtesten Darstellerin der vergangenen Spielzeit. Sie erhielt somit den mit 2.000 Euro ausgestatteten Publikumspreis.
 
Redaktion: Frank Becker