Aktuelles aus der Kultur - heute: Ausstellungen

Die Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt
 
Thema heute: Ausstellungen



Industriemuseum in Lage erinnert an "Helden der Arbeit"
 
Lage/Münster - 25 Jahre nach dem Fall der deutsch-deutschen Mauer zeigt das Industriemuseum Lage des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe seit Sonntag eine Ausstellung um den Kult rund um die "Helden der Arbeit" in der ehemaligen DDR. Die bis zum 31. Mai 2015 geplante Schau informiert über die Geschichte und Hintergründe der staatlichen Auszeichnung, hieß es in einer Ankündigung des Museums. Außer Orden und Urkunden werden auch Skulpturen, Propagandaplakate, Banner, Wimpel und Fotos präsentiert.
Die Ausstellung spiegelt zudem den Aufwand wider, den die Sowjetunion und die DDR unternahmen, um die jeweilige Bevölkerung mit Hilfe von staatlichen Auszeichnungen für den Wettstreit mit dem Westen zu motivieren. "Die Staaten versuchten, Anschluß an den wirtschaftlichen Vorsprung des Westens zu gewinnen und die Versorgung der Bevölkerung zu sichern. Durch Leistung zum Fortschritt iste die Devise", sagte Museumsleiter Willi Kulke bei der Präsentation der Schau. 
Im Wettstreit um die politische und wirtschaftliche Vorherrschaft schuf die Sowjetunionim August 1935 mit Alexej Stachanow den ersten Helden der Arbeit. Der Bergmann erzielte damals mit Hilfe von sieben Zuarbeitern innerhalb einer Arbeitsschicht ein Resultat von 102 Tonnen abgebauter Braunkohle - die 13-fache Tagesleistung. Stachanow wurde zum Vorbild stilisiert. Als Anreiz für besondere Leistungen dienten künftig Ehrenzeichen sowie auch Geld- und Sachleistungen, so Kulke.
Auch die DDR kürte nach dem Zweiten Weltkrieg Arbeiterhelden. Sie übernahm die Methode der Sowjetunion und baute im Oktober 1948 den Bergmann Adolf Hennecke als ersten Arbeiterhelden auf. "Hennecke war der ideale Bergmann, denn er war nicht der klassische, unerreichbare Held, sondern ein engagierter Arbeiter, der schon unter normalen Umständen weit über seinen Sollzahlen arbeitete.", so der Museumschef. Auch die Rekordschicht Henneckes wurde penibel vorbereitet, sodaß er 387 Prozent des Plansolls abbaute, das unter normalen Bedingungen gefördert wurde.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis18 Uhr geöffnet.
           
 
Universität Münster zeigt ab Mittwoch Karikaturen zur NSA-Affäre
 
Münster - Das Haus der Niederlande an der Universität Münster zeigt seit letztem Mittwoch eine Ausstellung mit Karikaturen zur NSA-Affäre. Die bis zum 11. Januar  geplante Schau trägt nach Angaben der Hochschule vom Dienstag den Titel "Abhören unter Freunden – das geht gar nicht". Zu sehen sind Arbeiten von Karikaturisten aus den Niederlanden rund um die Enthüllungen von Edward Snowden. Die Werke wurden vom Amsterdamer "Persmuseum" zusammengestellt und als Wanderausstellung konzipiert. Anlaß für die Präsentation in Münster ist das 25-jährige Jubiläum des Zentrums für Niederlande-Studien. bis Januar 2015.
 
 
 
Ausstellungstrilogie "HeimatWeh - Zuhause in Europa" ab Sonntag in Ratingen
 
Die Schau zur historisch-politischen Bildung wird im Oberschlesischen Landesmuseum präsentiert
 
Ratingen - "HeimatWeh - Zuhause in Europa" ist der Titel einer Ausstellungstrilogie, die am Sonntag im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen eröffnet wurde. Die bis zum 5. April  geplante Schau wurde von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibung konzipiert und stellt einen Beitrag zur historisch-politischen Bildung dar. Sie bekundet zudem Solidarität für und Anteilnahme an den Vertreibungsschicksalen anderer europäischer Völker. Viele Beispiele behandeln die deutschen Volksgruppen im Osten und Südosten Europas.
Besonders Schulen sind angesprochen, denn allen Altersstufen bieten sich Eindrücke von Deutschlands Bezügen zu den östlichen Nachbarstaaten. "Wanderung, Niederlassung und Heimischwerden sind zentrale Themen europäischer Geschichte," so die Aussteller. Die Besiedlung ost- und südosteuropäischer Regionen seit dem Mittelalter durch deutsche Auswanderer ist Teil dieses Geschehens. Zu ihren Pionieren gehörten die Mönchsorden. Zudem wurden Bauern, Kaufleute und Handwerker von Herrschern oder lokalen Grundherren angeworben.
Unter anderem sollten strukturschwache Gebiete durch neue Bewohner gefördert werden. Die Ausstellung mit dem Schwerpunkt "Die Gerufenen" umfaßt eine Zeitspanne von 800 Jahren. Geographisch gelangt halb Europa in den Blick: von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und vom Böhmerwald bis zum Kaukasus. Mehr als 30 Völker Europas haben im 20. Jahrhundert als Ganzes oder in Teilen ihre Heimat verloren. In der Ausstellung "Erzwungene Wege" werden gemeinsame, aber auch unterschiedliche Ursachen, Wirkungen und Folgen von Zwangsmigrationen dokumentiert.
Es werden auch historische Vorgänge dargestellt, die in Deutschland oder im übrigen Europa wenig bekannt sind. Anhand von zehn Beispielen, vom Völkermord der Armenier 1915/16 über den Holocaust, die Vertreibung der Westkarelier oder den Zypern Konflikt in den 1960er und 70er Jahren bis zu Krieg und Vertreibung im ehemaligen Jugolslawien in den 1990er Jahren, verdeutlicht die Ausstellung, daß Vertreibungen im 20. Jahrhundert ein gesamteuropäisches Phänomen darstellten.
Schließlich geht es im Schwerpunkt "Angekommen" um die Integration von 12 bis 15 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen nach 1945 in Deutschland. Der Weg zur Integration war jedoch von einer Vielzahl menschlicher Härten, Leid der Betroffenen und Spannungen zwischen Alteingesessenen und Neuankömmlingen geprägt. Fehlender Wohnraum, Mangelernährung, soziale und wirtschaftliche Ausgrenzung begleiteten den Weg zum Miteinander in Deutschland. Der Wille der Vertriebenen, das Land aus den Trümmern des Krieges mit aufzubauen, sowie für ein Europa in Frieden zu arbeiten, war wesentlicher Teil des Erfolges.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Museum für Kunst und Kultur in Münster zeigt "Das nackte Leben"
 
Ausstellung mit 120 Werken berühmter britischer Maler
 
Münster - Unter dem Titel "Das nackte Leben. Von Bacon bis Hockney. Malerei in London von 1950 - 1980" zeigt das Museum für Kunst und Kultur des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster bis zum 22. Februar rund 120 Werke berühmter britischer Maler. Zu sehen sind Bilder von Francis Bacon, Lucian Freud, David Hockney und 13 anderen Künstlern. 
Das zerstörte London nach dem Krieg und schonungslose Porträts stehen Motiven gegenüber, die die alltägliche Lebenswelt der Künstler widerspiegeln. Die Leihgaben für diese erste große Sonderausstellung nach dem mehrjährigen Umbau des Hauses kommen aus Museen und privaten Sammlungen aus der ganzen Welt. Die Schau widmet sich der figurativen Malerei in London und zeigt auch Arbeiten von Lucian Freud, Frank Auerbach, Leon Kossoff, Richard Hamilton und anderen Künstlern.
Die Ausstellung zeigt in großem Umfang den künstlerischen Dialog, der in London ab den 1950er Jahren begonnen hatte und über drei Jahrzehnte andauern sollte. Zu sehen sind Werke der Künstler aus den frühen Jahren an den Londoner Kunsthochschulen bis hin zu ihren späten Produktionen, die noch immer die heutige Kunst beeinflussen. Porträts, Aktdarstellungen, Interieurs und Stadtansichten werden chronologisch präsentiert, beginnend mit der Situation in London fünf Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges, um so diese bemerkenswerte Neuerfindung figurativer Kunst abzubilden.
Die kraftvolle Auseinandersetzung der britischen Künstler mit Malerei suchte damals in Europa und Nordamerika ihresgleichen. Sie beruht, so Kuratorin Tanja Pirsig-Marshall, auf der bedingungslosen Verpflichtung zum Medium: Die Herausforderung neue Ausdrucksformen zu finden und die Fokussierung auf das Motiv, das immer eng verbunden mit den persönlichen Interessen der Künstler ist.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr und jeden 2. Freitag/Monat bis 22 Uhr geöffnet
 
 
Ausstellung zum Werk der Fotografen Gilbert Garcin und Peikwen Cheng in Köln
 
Die Schau in der renommierten Infocus-Gallery startet am Samstag
 
Köln - Die Infocus-Gallery in Köln zeigt seit Samstag eine Ausstellung mit Arbeiten des renommierten französischen Fotokünstlers Gilbert Garcin und des chinesischen Fotografen Peikwen Cheng. Die Aufnahmen beider Künstler sind in "einen spannenden Dialog" gesetzt, hieß es vor dem Start der bis zum 20. Dezember geplanten Schau. Garcin wurde 1929 im französischen La Ciotat geboren und lebt in Marseille. Erst nach seinem Rückzug aus dem Geschäftsleben entdeckte er 1993 die Fotografie für sich.
In seinen mitunter ironischen Selbstinszenierungen scheint die gesamte Bandbreite der menschlichen Komödie angelegt zu sein, so die Aussteller. Jede seiner minimalistisch gestalteten Fotografien gleicht einem theatralischen Akt auf der obskuren Bühne des Lebens. Garcin ist nicht nur gleichzeitig Regisseur, Bühnenbauer und Fotograf seiner Inszenierungen, sondern zudem auch der Hauptprotagonist seiner Bilder. Es gibt kaum ein Foto von Garcin, auf dem er selbst nicht zu sehen ist.
Stilisiert zu einer Allerweltsfigur in der Tradition eines bieder-komischen "Monsieur Hulot" durchlaufe der Fotograf seine eigene Odyssee, in der Gesellschaftskritik, Humor und eine starke Sensibilität für alltägliche Geschichten bestimmend sind. Der Fotograf Peikwen Cheng wurde 1975 in New York geboren. Ausgebildet zunächst an der Stanford University in Produktdesign, wohnte Cheng vorübergehend in Taipei, Helsinki und San Francisco, studierte später an der Qinghua-Universität in Beijing und lebt und arbeitet seit 2007 als Fotograf und Designer in Beijing und New York.
Strände, Wüsten und karge Einöden scheinen die ästhetische Faszination Chengs auszumachen. Begeistert spricht er aber vor allem von den sich ballenden Energien einzelner oder auch vieler Menschen, die ihren autarken, meist nur im Augenblick ausgedrückten Visionen nachgehen. Alles begann im Jahr 2000, als Cheng sich mit seiner Kamera zum Festival Burning Man der kalifornischen Experimentalkunst-Community nach Nevada aufmachte. Dort entsprang seine Idee des Einfangens anderer und Generierens eigener Wunschträume, von privaten Momenten in öffentlichen Räumen in spontaner Kollaboration.
 
Die Ausstellung ist bis zum 31. November dienstags bis freitags von 16 bis 19 Uhr sowie samstags von 11 bis 18 Uhr, ab dem 1. Dezember nach telefonischer Vereinbarung geöffnet.
 
 
Polnisches Institut Düsseldorf zeigt Werke von Michal Chudzicki
 
Düsseldorf - "Poltergeist" ist der Titel einer Ausstellung zum Werk von Michal Chudzicki, die am Freitag in der Galerie des Polnischen Instituts Düsseldorf eröffnet wurde. Poltergeist ist ein Begriff aus dem Gebiet der paranormalen Phänomene, ein Komplex aus Erscheinungen, die aus vermeintlich generierten, verschiedenartigen Geräuschen und Klängen besteht, hieß es vor dem Auftakt der bis zum 16. Januar  geplanten Schau. Poltergeister und deren Verhalten kann man nach Angaben des Instituts vermeintlich etwa in alten Häusern, auf Dachböden und Kellern beobachten. Sie bewohnen oft Schubladen und Regale, manchmal Wandlöcher hinter Schränken, so die Veranstalter. 
 
Die Ausstellung ist dienstags und mittwochs von 11 bis 20 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 17.30 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zur jüdischen Nachbarschaft im 19. und 20. Jahrhundert in Westfalen
 
Dorsten - Westfälische Juden und ihre Nachbaren stehen im Fokus einer Ausstellung des Jüdischen Museums Westfalen in Dorsten, die am 16. November eröffnet wird. In der großen Sonderschau wird nach Angaben des Museums vom Dienstag beleuchtet, wie jüdische Familien im 19. und 20. Jahrhundert in den dörflichen und städtischen Gemeinschaften der Region lebten und wie die Nachbarschaft durch den Nationalsozialismus zerbrach, hieß es am Dienstag in einer Ankündigung. Die Ausstellung ist bis zum 16. Mai  geplant.

"Wir wollen den Blick über das Thema Verfolgung hinaus weiten. Denn in vielen westfälischen Dörfern waren Juden intensiv in Vereinen engagiert. Es gab ein tolerantes Miteinander und mitunter gehörte auch die Kirche zum jüdischen Alltagsleben", so Museumsleiter Norbert Reichling zu den Erkenntnissen des Forschungsprojektes "Heimatkunde", aus dem sich die Ausstellung speist. "Ein prominentes Beispiel für solches Engagement ist Hugo Spiegel aus Warendorf, der als erster jüdischer Schützenkönig gilt", so Reichling. Die Ausstellung wird unter anderem von der Kulturstiftung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe finanziert.
 
 
 
Kunstmuseum Ahlen zeigt Werke aus eigenen expressionistischen Beständen
 
Ahlen - Unter dem Titel "Das was man hat" zeigt das Kunstmuseum im westfälischen Ahlen seit Sonntag Werke aus eigenen expressionistischen Beständen. Nach fast zehn Jahren Sammlungsaktivität sei der Eigenbestand auf rund 800 Werke angewachsen, von denen die besten bis zum 25. Januar  präsentiert werden, hieß es zum Auftakt. Neben Neuerwerbungen und selten gezeigten Stücken erstrahlt Wohlbekanntes in neuem Licht. Die Kunst des rheinischen und westfälischen Expressionismus, Ausgangspunkt der Sammlung, ist in den letzten Jahren mit Werken von Hans Bloch, Wilhelm Schabbon, Hermann Stenner und anderen ergänzt worden.
Beträchtliche Erweiterung erfuhr auch der Bereich deutscher Kunst nach 1945, insbesondere konstruktiv-konkreter Ausprägung aus NRW, mit Arbeiten von Künstlern wie Adolf Luther, Heinz Mack, Eduard Micus und Willi Sandforth sowie Hans Steinbrenner aus Frankfurt/Main, so die Kuratoren der Ausstellung. Einen Blick in die Gegenwart wirft die Sonderpräsentation zum Lichtkunstwerk "Kaskade" des isländischen Künstlers Egill Säbjörnsson, das seit April dieses Jahres das Kunstmuseum in der Dunkelheit zum Leuchten bringt und seine Strahlkraft weit über Ahlen hinaus entfaltet. Gezeigt wird eine Auswahl von Videoinstallationen des in Berlin lebenden Künstlers, die in den letzten Jahren entstanden sind.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 14 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung mit Kleidung als Kunst in Düsseldorf
 
Düsseldorf - "Kunst-Kleidung" ist der Titel einer Ausstellung, die im Kultur-Bahnhof Eller in Düsseldorf zu sehen ist. Vorwiegend in Einzelobjekten und Serien zeigen neun Künstlerinnen und Künstler aus verschiedenen Ländern in dieser bis zum 14. Dezember geplanten Schau ihre unterschiedlichen Konzepte von Kleidung als Kunst. In Fotografien, Drucken, Skulpturen und plastischen Objekten entfremden sie das Kleidungsstück seinem Gebrauchszusammenhang und übertragen es als anschauliches Kunstwerk in einen ästhetischen Zusammenhang.
Die innovative Funktion des künstlerischen Objektes ist ein Kriterium der Exponate, die die Ausstellung zeigt. Unikat-Materialdrucke, fragile Papierschneidereien, die Skulptur eines langen Rockes, Tonnenrock und Körperassemblage, ein beleuchtetes Bodenkleidobjekt, transluzide Bodybilder, serielle Flaschenkleider oder Wearable Foods, Kleider aus Obst und Gemüse. Solche Objekte fertigt etwa die koreanische Künstlerin Sung Yeonju, von der unter anderem die Arbeit "spring onion" (Frühlingszwiebeln) zu sehen ist.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 15 bis 19 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung "Todesfabrik Auschwitz" eröffnet am 20. November in Köln
 
Die Schau im NS-Dokumentationszentrum der Domstadt ist bis zum 3. Mai 2015 geplant
 
Köln - "Todesfabrik Auschwitz - Topographie und Alltag in einem Konzentrations- und Vernichtungslager" ist der Titel einer Ausstellung, die am 20. November im NS-Dokumentationszentrum in Köln eröffnet wird. Auschwitz gilt als Symbol für den Holocaust, den planmäßigen Mord an dem europäischen Judentum. Zugleich ist Auschwitz auch ein bedeutender Erinnerungsort für dort ums Leben gekommene Sinti und Roma. In der bis zum 3. Mai  geplanten Ausstellung werden die technischen Zeichnungen über den Lagerkomplex mit Häftlingszeichnungen kontrastiert.
Der kühle technokratische Vorgang der Organisation der Massenvernichtung wird dem unmenschlichen Alltag der Häftlinge von der Ankunft der Deportationszüge, über die Selektionen, dem menschenverachtenden Lebensbedingungen bis hin zu ihrer Ermordung gegenübergestellt. Die Ausstellung wurde gemeinsam mit dem Kölner Bauzeichner Peter Siebers und dem israelischen Wissenschaftler Gideon Greif in Zusammenarbeit mit der Gedenkstätte und Museum Auschwitz-Birkenau konzipiert.
Dem Projekt liegen technische Zeichnungen zugrunde, die eine komplette visuelle Rekonstruktion des Stammlagers Auschwitz, des Vernichtungslagers Auschwitz-Birkenau und des Nebenlagers Auschwitz-Monowitz darstellen. Damit gibt es erstmals für ein Konzentrationslager eine umfassende Rekonstruktion des Lagerkomplexes sowie aller zentralen Gebäude.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis freitags von 10 bis 18 Uhr sowie samstags/sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellungstrilogie "HeimatWeh - Zuhause in Europa" in Ratingen eröffnet 
 
Die Schau zur historisch-politischen Bildung wird im Oberschlesischen Landesmuseum präsentiert
 
Ratingen - "HeimatWeh - Zuhause in Europa" ist der Titel einer Ausstrellungstrilogie, die seit Sonntag im Oberschlesischen Landesmuseum in Ratingen zu sehen ist. Die bis zum 5. April  geplante Schau wurde von der Stiftung Zentrum gegen Vertreibung konzipiert und stellt einen Beitrag zur historisch-politischen Bildung dar. Sie bekundet zudem Solidarität für und Anteilnahme an den Vertreibungsschicksalen anderer europäischer Völker. Viele Beispiele behandeln die deutschen Volksgruppen im Osten und Südosten Europas.
"Wanderung, Niederlassung und Heimischwerden sind zentrale Themen europäischer Geschichte," so die Aussteller. Die Besiedlung ost- und südosteuropäischer Regionen seit dem Mittelalter durch deutsche Auswanderer ist Teil dieses Geschehens. Zu ihren Pionieren gehörten die Mönchsorden. Zudem wurden Bauern, Kaufleute und Handwerker von Herrschern oder lokalen Grundherren angeworben. Unter anderem sollten strukturschwache Gebiete durch neue Bewohner gefördert werden.
Der Ausstellungsteil mit dem Schwerpunkt "Die Gerufenen" umfaßt eine Zeitspanne von 800 Jahren. Geographisch gelangt halb Europa in den Blick: von der Ostsee bis zum Schwarzen Meer und vom Böhmerwald bis zum Kaukasus. "Mehr als 30 Völker Europas haben im 20. Jahrhundert als Ganzes oder in Teilen ihre Heimat verloren", hieß es beim Start der Schau. Im Ausstellungsteil "Erzwungene Wege" werden gemeinsame, aber auch unterschiedliche Ursachen, Wirkungen und Folgen von Zwangsmigrationen bis in die Jetztzeit dokumentiert.
Es werden auch historische Vorgänge dargestellt, die in Deutschland oder im übrigen Europa wenig bekannt sind. Anhand von zehn Beispielen, vom Völkermord der Armenier 1915/16 über den Holocaust, die Vertreibung der Westkarelier oder den Zypern Konflikt in den 1960er und 70er Jahren bis zu Krieg und Vertreibung im ehemaligen Jugolslawien in den 1990er Jahren, verdeutlicht die Ausstellung, daß Vertreibungen im 20. Jahrhundert ein gesamteuropäisches Phänomen darstellten. Schließlich geht es im Schwerpunkt "Angekommen" um die Integration von 12 bis 15 Millionen Flüchtlingen und Vertriebenen nach 1945 in Deutschland. Der Wille der Vertriebenen, das Land aus den Trümmern des Krieges mit aufzubauen, sowie für ein Europa in Frieden zu arbeiten, war wesentlicher Teil des Erfolges.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung in Köln mit Miniaturportraits aus dem 18. und 19. Jahrhundert
 
Köln - Das Wallraf-Richartz-Museum in Köln zeigt seit Freitag bis zum 1. Februar im blauen Salon Miniaturportraits aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Präsentiert wird eine faszinierende Sammlung gemalter Portraits. Die kaum bierdeckelgroßen Werke kamen als Schenkung ans Museum und sind nun erstmals öffentlich zu sehen. Da posiert der Musiker mit stolzer Miene am Klavier, ein Junge im Sonntagsstaat lächelt gequält und die feine Dame mit dem Silberblick schaut schüchtern am Betrachter vorbei.
Miniaturporträts erfreuten sich vor rund 200 Jahren großer Popularität. Auf Pergament, Papier und sogar Elfenbein ausgeführt, dienten sie der Erinnerung an geliebte Mitmenschen. Die hochspezialisierten Maler hoben dabei gerne die besonderen Merkmale der Dargestellten lebendig hervor und schufen damit die vielleicht persönlichsten kunsthistorischen Zeugnisse überhaupt. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurden die Miniaturporträts von der Fotografie verdrängt.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr, donnerstags von 10 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Museum in Dortmund zeigt "Arche Noah - Über Tier und Mensch in der Kunst"
 
Dortmund - "Arche Noah - Über Tier und Mensch in der Kunst" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Freitag an im Museum Ostwall in Dortmund zu sehen ist. Im Mittelpunkt der bis zum 12. April  geplanten Schau steht das Verhältnis des Menschen zum Tier und dessen Darstellung in der Kunst des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Der Ausgangspunkt sind zwei Pole: Einerseits das Gemälde "Der Große Zoologische Garten" von August Macke aus dem Jahre 1913, andererseits die Installation "Frankenstein im Zeitalter der Biotechnologie" des amerikanischen Künstlers Mark Dion aus den späten 1990er Jahren.
Insgesamt zeigt die Ausstellung rund 150 Werke aus der eigenen Sammlung des Museums sowie nationale Leihgaben. Partner der Ausstelldung sind das Dortmunder Naturkundemuseum sowie der Zoo der Reviermetropole. Das Gemälde "Der Große Zoologische Garten" zeigt ein übliches Sonntagsvergnügen bürgerlicher Schichten zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Dions Installation hingegen thematisiert den Schrecken, der mit den Möglichkeiten der biotechnologischen Reproduktion von Lebewesen einhergeht. Die Schau zeigt auch Werke von Künstlern wie Franz Marc, Ernst-Ludwig Kirchner, Ewald Mataré, Gemaine Richier oder Henry Moore und bezieht auch lebende Tier mit ein.
 
Die Ausstellung ist dienstags, mittwochs, samstags und sonntags von 11 bis 18 Uhr sowie donnerstags und freitags von 11 bis 20 Uhr geöffnet.
 
 
Osthaus Museum Hagen zeigt Arbeiten von Claire Morgan und Dietmar Gross
 
Hagen - Das Osthaus Museum in Hagen zeigt seit Samstag bis zum 11. Januar  unter dem Titel "Try Again. Fail Again. Fail Better" Arbeiten der 1980 im irischen Belfast geborenen Künstlerin Claire Morgan. Zu sehen sind etwa 30 Arbeiten, neben Zeichnungen und Studien auch raumgreifende Installationen. Die meisten Arbeiten sind präparierte Tierleiber, die Morgan in geometrischen Räumen plaziert, gebildet aus Hunderten kleinster Elemente, ob Fliegen, Plastikfetzen oder Zapfen.
Gleichzeitig zeigt das Museum etwa 70 Werke des saarländischen Malers Dietmar Gross. Der 1957 geborene Künstler verfremdet Menschen und Tierwesen. Mals sind Körper mit überschüssigen Gliedmaßen dargestellt, mal verdoppeln sich Augen, die entweder nach oben oder unten schauen. Der menschliche Körper wird oft zum Ausdrucksträger der Werke von Gross. Manipuliert, in Teilen vervielfacht, mit Artfremden kombiniert steht er wie ein Vexierbild für die Frage des Verhältnisses des Einzelnen zum ihm umgebenden Ganzen. Fünf Werkgruppen spiegeln bei dem Maler die Ankerpunkte des Menschseins: Zerrissenheit, Über-Menschlichkeit, Misch-Wesen, Ecce Homo, Assimilationen.
 
Die Ausstellungen sind dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Künstlerbücher von Mic Enneper in Köln ausgestellt
 
Köln - Die Kunst- und Museumsbibliothek der Stadt Köln am Heinrich-Böll-Platz zeigt  bis zum 18. Januar eine Ausstellung mit Künstlerbüchern des in Köln und Berlin lebenden Künstlers Mic Enneper. Zu sehen sind neben den Künstlerbüchern auch Photos, Objekte und Zeichnungen des Künstlers. Die Vitrinen bilden Schaubehälter, in denen Werkauszüge neben Privatgegenständen des Künstlers unter Glas verschlossen zu betrachten sind. Präsentiert werden auch Dokumente von realisierten Projekten und verschiedene Gegenstände, die entweder auf einen vergangenen Kunstprozess verweisen oder eigenständigen Charakter besitzen. Manche Objekte wie ein Metallzylinder, eine Graphitkugel oder eine Koralle sind aufgelesene Fundstücke, die um ihrer Eigenform willen betrachtet werden wollen. Die unter Glas versiegelten Bücher bleiben weitgehend verschlossen und die Informationen über deren Inhalte sind dementsprechend gering. Fotografische Abbilder einzelner Blätter verweisen nur manchmal auf die verborgenen Seiten. Die Präsentation Mic Ennepers enthält auch einen autobiographischen Blick auf sich selbst, wobei die Auswahl des Offenbarten so prägnant wie auch zufällig ist.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis donnerstags von 10 bis 21 Uhr, freitags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr sowie montags von 14 bis 21 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum 25. Jubiläum des Kunstvereins Recklinghausen
 
Recklinghausen - Unter dem Titel "Hängengeblieben" zeigt der Kunstverein Recklinghausen seit Samstag in der Kunsthalle der Revierstadt eine Ausstellung zu seinem 25. Jubiläum. Die bis zum 18. Januar geplante Schau zeigt Arbeiten von Künstlern, die in dem vergangenen Vierteljahrhundert in der Kunsthalle ausgestellt hatten. Zu sehen sind unter anderem Werke von Stefan Pietryga, Ansgar SkClaudia Schmacke, Saskia Niehaus, Helena Parada, Angela Schilling und Ji In Park.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 11 bis 18 Uhr geöffnet.
 
 
Ausstellung zum Werk des Malers Franz-Josef Herold in Siegen
 
Siegen/Aachen - Das Siegerlandmuseum in Siegen zeigt seit Sonntag bis zum 11. Januar eine Ausstellung mit Gemälden und Aquarellen des 1904 in Kassel geborenen Malers Franz-Josef Herold. Herold wirkte als Kunsterzieher in Mainz, Offenbach und Aachen. Aus Privatbesitz stammende Werke aus den Motivgruppen Landschaft, Porträt und Stillleben sind als kleine Kabinettausstellung angrenzend an den Rubenssaal im Oberen Schloß zu sehen. Einer festgelegten Zuordnung zu einer der großen Strömungen und Schulen des 20. Jahrhunderts hat sich Herold zeitlebens entzogen.
In Aachen, wo er 1986 starb, zählte er gleichwohl zu den wichtigsten Impulsgebern für die Künstlergemeinschaften, die nach Diktatur und Ende des Zweiten Weltkriegs den Anschluß an die Moderne suchten. Als Lehrer wies er Generationen von Schülern Wege zu bildnerischem Gestalten auf. Dogmen und Ideologien lehnte er ab. Seine vielseitigen Bilder zeichnen sich durch Vitalität und das beständige Ringen um Form und Farbreichtum aus. Impressionistische Lichtspiele finden sich in seinen Arbeiten ebenso wie expressionistisch anmutende Farbkonturen, wobei die Grenze zur Verfremdung bewusst nie überschritten wird.
 
Die Ausstellung ist dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Internet: www.siegen.de
 
 
"Porträts und Briefkultur"

Die Ausstellung im Düsseldorfer Goethemuseum betrachtet die Familie des Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi

Düsseldorf - "Porträts und Briefkultur" ist der Titel einer Ausstellung, die seit Sonntag im Goethemuseum in Düsseldorf zu sehen ist. Die bis zum 25. Januar  geplante Schau beschäftigt sich mit der Familie des Düsseldorfer Kaufmanns und Philosophen Friedrich Heinrich Jacobi und zeigt Kunstgegenstände und Korrespondenzen. Das Goethe-Museum stellt mit der "Stiftung der Nachkommen von Georg Arnold Jacobi" großformatige Bildnisse und Zeugnisse der Briefkultur aus dem Familienbesitz vor.
Im Mittelpunkt stehen Ölporträts von Friedrich Heinrich Jacobi (1743-1819), dazu ein Konvolut von 69 eigenhändigen Briefen der auch von Goethe außerordentlich geschätzten Ehefrau Helene Elisabeth. Die Briefsammlung, nun inhaltlich erschlossen, wird zum ersten Mal gezeigt. Durch die Schriftstücke erhält der Museumsbesucher einen weitreichenden Einblick in das Bürgerleben im 18. Jahrhundert – während des Übergangs vom Fürstenstaat zur Bürgergesellschaft.
Der Adressat der Briefe ist Heinrich Arnold Kopstadt (1719-1786), damals Bürgermeister der Stadt Essen. Unter den Ausstellungsstücken befinden sich ebenfalls Porträts der Kinder Georg Arnold Jacobi und Johann Friedrich Jacobi sowie von Persönlichkeiten fernerer Verwandtschaft. Im November 2013 konnte das Goethe-Museum nach Jahren der Vorbereitung und bereits plazierten Dauerleihgaben die "Stiftung der Nachkommen von Georg Arnold Jacobi" übernehmen.

Die Ausstellung ist dienstags bis freitags sowie sonntags von 11 bis 17 Uhr und samstags von 13 bis 17 Uhr geöffnet.
 
Redaktion: Frank Becker