Schmökerstoff für lange Abende

Empfohlen

von der Musenblätter-Redaktion

Schmökerstoff für lange Abende
 
Jetzt kommen sie endlich doch, die langen, dunklen, kalten Abende, an denen man sich gerne mit einen guten Buch im Ohrensessel, am Kamin oder unter dem warmen Plumeau einigelt. Beste Unterhaltung und Spannung bieten einige aktuelle Romane, zwei darunter sogar ganz dicht an der Wirklichkeit erzählt (Jan Zweyer „Eine brillante Masche“ und Sabine Kray „Diamanten Eddie“).
 
 
William McIlvanney – „Laidlaw“
Übersetzt von Conny Lösch
© 2014 Antje Kunstmann Verlag, 304 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag - ISBN 978-3-88897-967-5
19,95 €
 
Als die Leiche einer jungen Frau im Kelvingrove Park in Glasgow gefunden wird, beginnt für Detective-Inspector Jack Laidlaw ein tödlicher Wettlauf mit der Zeit. Denn in dieser Stadt voll harter Männer, mächtiger Gangster und skrupelloser Geschäftemacher ist nicht nur der charismatische Detective auf der Suche nach dem Mörder. Hier will sich keiner die Geschäfte verderben lassen, hier haben die Gangster einen eigenen Begriff von Moral und hier schweigen die Väter und sinnen nach Rache. Und Jack Laidlaw weiß, dass er den Mörder zuerst finden muß, wenn er einen weiteren Mord verhindern will. William McIlvanneys Romane um den legendären Ermittler Jack Laidlaw sind in Großbritannien schon lange Kult und gehören schlicht zum Besten, was Kriminalliteratur zu bieten hat. (Verlagstext) Straff erzählt, gute Charaktere, hält nüchtern, aber packend den Spannungsbogen. Wir freuen uns auf weitere Fälle. bec
 
Weitere Informationen:  www.kunstmann.de 
 
 
Peter Kimeswenger – „Wem die Glocke schlägt“
Ein Alpen-Adria-Krimi
© 2014 Styria Krimi, 152 Seiten, Broschur - ISBN: 978-3-222-13479-1
12,99 €
 
In einem aufgelassenen Weinkeller in der mittelalterlichen slowenischen Hafenstadt Piran wird ein Investmentbanker erhängt aufgefunden. Der österreichische Kriminalpolizist Karl Heber, der sich hier im Ruhestand den Traum von Haus und Boot erfüllt hat, macht sich auf Spurensuche.
Mitunter rauhe See und rauhe Sitten bilden die Kulisse für dunkle Geschäfte, dubiose Machenschaften und verwobene Familienstrukturen. Heber kämpft gegen Bürokratie, Einfältigkeit und Zentralismus. Und er beweist: Ein Selbstmord muß kein solcher sein. (Verlagstext) Sloweniens zauberhafte Hafenstadt Piran als pittoreske Kulisse für Mord – eine Lese-Reise wert. Wenn nicht jetzt, dann im nächsten Sommer - an Ort und Stelle. bec

 
Günter Neuwirth – „Moorhammers Fest“
Krimi
 
© 2014 Styria Krimi, 336 Seiten, Broschur - ISBN: 978-3-222-13480-7
12,99 €
 
Am Tag nach Gottfried Moorhammers Geburtstagsfest wird Adna, die junge Muse des Bildhauers, tot in einem Wasserfall entdeckt. Vorerst deutet nichts auf ein Verbrechen hin. Als wenige Tage später der deutsche Musiker Jens Tillmann erschossen aufgefunden wird, führt Christina Kayserling mit Hochdruck die Ermittlungen. Sie entdeckt, daß Jens und Adna ein Verhältnis hatten.
Gewohnt differenziert gestaltet Günter Neuwirth auch in diesem Kriminalfall seine Figuren. Er überzeugt durch Aktualität und Sprachgefühl und hebt die Spannungskurve bis zum Schluß. (Verlagstext) Christina Kayserling und Raimund Brandstätter von der Kriminalpolizei Steyr sind ein effektives Team in diesem Roman mit vielen Wendungen. sab
 
Weitere Informationen: www.styriabooks.at
 
 
Werner Geismar – „Tödliches Endspiel“
Brasilianischer Doppelpass beim FC
© 2014 gardez! Verlag, 400 Seiten, Broschur - ISBN 978-3-89796-252-1
 

11,90 €

Ein Fußball-Thriller um einen Wunderstürmer, dubiose Spielervermittler und die Wettmafia.
Dem Kölner Anwalt Bruno Böllmann scheint der hoffnungslose Schlingerkurs seines Lieblingsvereins wie ein Sinnbild seines eigenen Lebens. Seitdem seine Anwaltskollegin Gerda ihm Bett und gemeinsame Anwaltskanzlei gekündigt hat, scheint Brunos Abstieg ebenso unaufhaltsam wie der seines geliebten FC. Da erreicht ihn der Anruf des Justitiars des FC, der ihn wegen seiner portugiesischen Sprachkenntnisse gegen ein gutes Honorar bittet, mit ihm den Termin mit einer obskuren brasilianischen Spielervermittlerin wahrzunehmen, die einen angeblichen Ausnahmestürmer aus Brasilien anbietet. In ihrer Wohnung finden sie die Brasilianerin ermordet vor. Schnell gerät der Justitiar selbst in den Kreis der Verdächtigen und der FC bietet Bruno an, die Verhandlungen mit dem brasilianischen Stürmer zu übernehmen. Bruno sieht sich bald tief verstrickt in interne Machtkämpfe beim FC und die mörderischen Machenschaften einer internationalen Wettmafia. Auf Bruno selbst wartet ein tödliches Endspiel in Brasilien. (Verlagstext) Hochaktuell und mit Kölner Lokalkolorit: Rechtsanwalt Bruno Böllmann taucht in die Mafia-Strukturen des Berufsfußballs ein, in denen auch Mord Mittel zum Zweck ist. sab
 
Weitere Informationen: www.gardez.de
 
 
Jan Zweyer – „Eine brillante Masche“
Die fast wahre Geschichte eines Lügners - Historischer Roman
 

© 2014 grafit Verlag, 221 Seiten, kartoniert - ISBN 978-3-89425-618-0
9,99 

Einer der größten Hochstapler der Nachkriegszeit und sein aufsehenerregender Prozeß sind schon lange in Vergessenheit geraten. Dabei schreibt das Leben bekanntlich die besten Geschichten: Johann Bos, der sogenannte Diamantenkönig, erleichterte mit Verschlagenheit und einer guten Portion Charme die Ehefrauen inhaftierter Nazis um ihre letzten Wertgegenstände. Er wurde zeitweise von über achtzehn Staatsanwaltschaften gesucht, sieben Mal festgenommen. Immer wieder kam er frei, häufig durch Bestechung. Er türmte aus Gerichtssälen und Heilanstalten, gab sich als Geisteskranker aus, als Industriellensohn oder Kripobeamter.
Sein finaler Prozeß, in dem der Richter eine neunundvierzigseitige Anklageschrift verliest, wird zum Medienereignis. Nicht nur, weil die Sitzungen neben Arnsberg auch in München, Würzburg, Frankfurt und Hannover stattfinden, um so viele Zeugen wie möglich aussagen zu lassen. Sondern der Richter bekommt schnell vor Augen geführt, wie es Bos schaffen konnte, das Vertrauen der Strohwitwen zu gewinnen, und jede Situation für sich zum Guten zu wenden. (Verlagstext) Eine wahre Geschichte, aufregend wie ein Krimi – weil sie einer ist. stef
 
Weitere Informationen: www.grafit.de
 
 
Sabine Kray – „Diamanten Eddie“
© 2014 Frankfurter Verlaganstalt, 698 Seiten, gebunden, mit Schutzumschlag  -  ISBN 978-3-627-00203-9
24,90 € (D) | 25,60 (€ A)
 
 
Sie nennen ihn „Diamanten Eddie“, Juwelen und Pelze sind sein Spezialgebiet. Stets elegant gekleidet, charmant und intelligent, ist Edward Kray gern gesehen an den Spieltischen und Theken der Stadt, wo er großzügig jeden gelungenen Coup feiert. Er reist quer durch Europa, nach Frankreich, Belgien, Holland und Griechenland, macht keine Pläne, spart nichts – ein Leben im Jetzt.
Doch in seinen Träumen türmen sich die Bilder der Vergangenheit bedrohlich auf. Beim ersten Fliegerangriff der Deutschen auf das südostpolnische Zamosc verliert er mit fünfzehn Jahren seine Familie und wird als Zwangsarbeiter nach Deutschland verschleppt. Sechs Jahre lang muß er in Straf- und Arbeitslagern die Grenzen des Erträglichen erfahren. Edward überlebt und bleibt auch nach 1945 in Deutschland, lernt im zerstörten Düsseldorf die lebenshungrige Marianne kennen. Mit ihr preßt er der Nachkriegszeit alle Chancen ab, wird zwischen Verheißung, Chaos und Neuordnung zum erfolgreichen Hehler und Dieb.
Sabine Kray setzt mit der Lebensgeschichte eines Juwelendiebs ihrem Großvater Edward Kray ein beeindruckendes literarisches Denkmal. Das bewegte Leben von „Diamanten Eddie“ in der Zeit des Wirtschaftswunders verschränkt sich dabei eindrücklich mit dem Elend und der Verzweiflung der Jahre als Zwangsarbeiter. Der Roman entblättert Schicht um Schicht das Wesen eines Mannes, der im Land seiner Peiniger blieb, um ihnen immer wieder zu entkommen. (Verlagstext) Ein bewegendes Schicksal, ein packendes Zeitbild – mitnehmend erzählt. ros
 
Weitere Informationen:  www.frankfurter-verlagsanstalt.de

Redaktion: Frank Becker