„Das kalte Herz“

Das Schauspiel Stuttgart eröffnete das Duisburger Theatertreffen

von Andreas Rehnolt

Foto © JU_Ostkreuz

Duisburger Theatertreffen im Rahmen der Akzente eröffnet
 
Zum Auftakt präsentierte das Schauspiel Stuttgart
„Das kalte Herz“ nach dem Märchen von Wilhelm Hauff


Duisburg  - Mit einer großartigen Inszenierung des Wilhelm Hauff-Märchens „Das kalte Herz“ hat am Samstagabend das Duisburger Theatertreffen im Rahmen des Kulturfestivals Akzente unter dem Generalthema „Heimat“ begonnen. Die Aufführung des Schauspiels Stuttgart, verstärkt durch
Studierende der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart in der Regie von Armin Petras mit den Riten, Mythen und Sagengestalten des Schwarzwaldes zeigte die Holzbauern, Glasbläser und Köhler dieser Landschaft als Prototypen des sich derb und herzlos gebärdenden Kapitalismus. Auch so kann man das romantische Hauff'sche Märchen aus dem Jahr 1827 deuten, das Petras als Quelle für seine Version diente.
 
Mal wähnte sich der Zuschauer tatsächlich in einem erzählten Märchen, mal geriet es mit dem gruseligen Song „I'm waiting for the Man“ von Velvet Underground zu einem Musical, dann wieder bei den fantastischen Auftritten der in bunten Trachten in das Stück eingebauten Volkstanzgruppe Frommern vom Schwäbischen Albverein zum Tanztheater. Großartig, wie sich die etwa 25 Tänzerinnen und Tänzer (Choreographie: Berit Jentzsch) ebenso viele Frauen und Männer aus dem Publikum auf die Bühne holen und in das Stück mit einbeziehen. Der Applaus am Ende der rund zweieinhalbstündigen Inszenierung wollte schier kein Ende nehmen.


Foto © JU_Ostkreuz
 
Das Theatertreffen im Rahmen der Akzente findet bis zum 22. März in Duisburg statt. Insgesamt stehen 17 Aufführungen auf dem Programm. Produktionen von zahlreichen deutschen Theaterbühnen kommen dafür in die Revierstadt. Das Theater Bochum präsentiert am kommenden Mittwoch „Richtfest“ von Lutz Hübner, das Maxim Gorki Theater Berlin bringt am kommenden Wochenende „Schwimmen lernen“ von Marianna Salzmann. Außerdem zeigt das Staatstheater Hannover am 17. März „Hiob“ nach dem Roman von Joseph Roth und den Abschluß macht das Deutsche Theater Berlin mit Ödön von Horváths Volksstück „Geschichten aus dem Wienerwald“.
 
Internet: www.theater-duisburg.de

Redaktion: Frank Becker