Das schwache Geschlecht
„Ein Ruf aus der Stille“
von Brigitte Bardot
Liebe Leser!
Ja, genau, Brigitte Bardot, wat macht die eigentlich so? „Man kann nichts mehr tun, ohne gleich die Polizei am Hals zu haben. Man darf keine Tauben mehr füttern. Man darf nicht mehr seinen Hund ausführen ohne Plastiktüte für die Exkremente. Man hat kein Recht mehr auf irgendwas. Man hat nicht mehr das Recht, schockiert zu sein, wenn illegale Einwanderer oder Penner unsere Kirchen besetzen und entweihen, um sie in menschliche Schweineställe zu verwandeln, wenn sie hinter den Altar kacken und gegen die Säulen pinkeln und ihren widerlichen Geruch im Chorraum verbreiten.“ Mon Dieu! Mal abgesehen von dem etwas distinguierten Ton, aber was müssen das dort für Verhältnisse sein! Da fragt man sich doch, wie so etwas bloß geschehen kann! „Häufig geschieht dies sogar unter den scheinheiligen Blicken eines Pfarrers oder politisch korrekten, aber feigen Bischofs.“ Äh. Wir erinnern uns: Als die Bilder von den schnuckeligen Robbenbabies mit ihren zerdötschten Köppen um die Welt gingen, sahen wir die Ex-Sexbombe Brigitte Bardot zum ersten Mal explodieren. In der Folgezeit gewährte sie Massen von süßen, mautzenden Miezekatzen in ihrer süßen, kleinen Miezekatzenwohnung Miezekatzenasyl, hanebüchene Hunde mit einem Auge, Krätze und abben Beinen, schräge Vögel, die scheiße aussahen und aus dem letzten Loch pfiffen, und vollkommen abgehalfterte Pferde, die sie aus den schmierigen Pfoten gieriger Metzger gerettet hatte – alle mußten von nun an bei ihr zu Hause wohnen. Und was da seitdem nachts allein in ihrem Schlafgemach so rumviehchert, mag man sich erst gar nicht vorstellen. Gleichzeitig entdeckte sie ihre Liebe zum Vaterland - wie alle, denen Katzenpisse, Taubenkacke, Volksgesundheit und Rassenreinheit über alles geht: „Kommen wir zur Prostitution, die auch nicht mehr das ist, was sie einmal war! Unsere sympathischen Damen vom horizontalen Gewerbe wurden durch junge Mädchen aus dem Osten ersetzt, durch Nigerianerinnen, Transvestiten, Transsexuelle, Dragqueens und Jungs mit Aids und vielen anderen Verheißungen.“ Okay, so gut kenn ich mich jetzt in Frankreich auch nicht aus, aber es muß im Ursprungsland des diskreten Charmes und des savoir vivre wohl neuerdings ziemlich drunter und drüber gehen: „Heutzutage muß man auf der Hut sein. Wenn man glaubt, einen schönen Hintern bearbeitet zu haben, (Sie ist immer noch mit den Männern auf’m Strich ...) ist man plötzlich mit einem Paar prächtiger Hoden konfrontiert. Es ist skandalös.“ Der deutsche Langen Müller-Verlag, welcher sich in der Vergangenheit schon immer rührig um die Vergangenheit gekümmert hat und daneben auch nie unsere ausländischen Mitbürger aus den Augen verlor, schreibt zum BB-Buch hinten auf den Schutzumschlag: „Ein leidenschaftlicher Appell an jeden fühlenden Menschen: Brigitte Bardot - internationales Idol, lebende Legende und Weltstar – kritisiert offen und schonungslos unsere materialistische Gesellschaft, in der Gleichgültigkeit und der Verfall der Werte die zwischenmenschlichen Beziehungen bestimmen.“ Jaja, die Zwischenmenschlichkeit, weg isse, futschikato, und in Frankreich die Hölle los. Und so skandalös die artfremden Eier auf dem Sexmarkt, so extraordinär sind die Zustände in den heimischen Krankenhäusern: „Trotz aller Mängel bieten die französischen Krankenhäuser ihren Patienten die Möglichkeit, in ferne Universen zu entfliehen, wie sie kein Reiseprospekt besser bieten könnte. Nein, Sie befinden sich weder auf Martinique noch in Madrid, aber Sie können typische Vertreterinnen dieser Länder vor sich sehen, die plattfüßig und mit dem Hinterteil wackelnd durch die Gänge schlurfen, als ob sie in ihrer Heimat wären.“ BB ist sich durchaus bewußt, daß ihre doch leicht komplizierten Gesellschaftsanalysen und unbequemen Thesen allein noch keinen Bestseller machen. Zwischen den Berichten zur Lage der Ausländer haben denn auch immer wieder ein paar niedliche, possierliche Tiergeschichten Platz gefunden, wo z.B. „jedes Jahr auf widerlichste Weise tausende unschuldige Lämmer geschächtet werden, natürlich politisch korrekt“ und „Millionen unglückliche Kühe auf Scheiterhaufen landen, nur weil sie der Maul-und Klauenseuche verdächtigt werden.“ ‚Der Mensch und das Tier in unserer modernen Welt’ – das ganz große Brigitte-Thema! Und so fällt ihr zum immer wieder mal auftauchenden Öltankertheater an Frankreichs Küsten vor allem folgendes ein: „Warum schickt man nicht die Nichtsnutze, die jugendlichen Penner und Technotypen dorthin? Dadurch bekämen sie Übung. Sie könnten die beschmutzten Strände besetzen, sich nützlich machen. Und die Bewohner des Flüchtlingslagers Sangatte könnten sich in Bewegung setzen und sich für ihren Unterhalt mit etwas Arbeit revanchieren. Man könnte auch, wie in den Vereinigten Staaten, deren ergebene Hündchen wir sind, die Ganoven, die unsre Gefängnisse füllen, losschicken mit Eisenkugeln und Ketten an den Füßen, um die Ölklumpen und toten Vögel aufzulesen. Sie würden ihre Energie für eine Arbeit aufwenden, die dem Gemeinwohl dient, statt wiederholt Ausbruchsversuche zu unternehmen, die die Wärter und unsere Sicherheit gefährden.“ Meine Damen und Herren!
Madame Bardot feiert dieses Jahr ihren 70. Geburtstag (heuer, 2015, schon den 81!, Anm. d. Red.). Da verwundert es natürlich nicht, daß sie sich am Ende ihres Werkes auch Gedanken über den Tod macht – und zwar in dieser Form: „Mein Gott, wie sehr war ich damals dagegen! Aber ich habe meine Meinung geändert. Ja, für die übelsten Subjekte hier müßte die Todesstrafe wieder eingeführt werden.“ Liebe Leser, Sie mögen nun denken: „Ja, is’ nich’ schön - aber seien wir doch mal ehrlich! So denken doch fast alle. Vielleicht bis auf das Ding mit den dicken Hoden!“ Ja gut, hm, wohl wahr, liebe Leser, aber ich frage mich, muß man denn deswegen gleich die Neonazis wählen? Gute Nacht. Nachtrag: Und hier unter dem Regime von Schily & Schröder, hier darf auch längst nicht mehr jeder machen, was er will! PETA zum Beispiel, die weltweite Welt- und Legebatterienhennenrettungsorganisation, durfte nicht einmal harmlose Hühnerplakate verkleistern! Hühnerplakate, auf denen jeweils 2 Bilder zu betrachten waren: links eine traurige Gemeinschaft von Legebatterienhennen, und rechts eine deutsche KZ-Hütte voll halbtoter Juden. Und Thomas D von den Fantastischen 4 fand: „Ich fand die PETA-Aktion noch gar nicht richtig radikal genug.“ Ja, und jetzt weiß man auch, wofür dieses D da hinterm Thomas steht. Mai 2004 |