Das Ende eines Plaste-Fossils
Als am 30. April 1991 der letzte „Trabant“ im Automobilwerk VEB Sachsenring Zwickau vom Band fuhr, endete sang- und klanglos die 44-jährige Geschichte einer Legende. Das Herstellerwerk der Rennpappe wurde „abgewickelt“ wie so viele Überbleibsel der dahingegangenen DDR.
Der holländische Fotograf Martin Roemers hatte zuvor die letzten Produktionsjahre und -tage in dem Werk mit dem geschwungenen S im Kreis mit der Kamera begleitet und einen Arbeitsalltag festgehalten, der heute nahezu steinzeitlich anmutet. Die Bilder der
Ich erinnere mich an die ungezählten Trabis, die ich während der ruhmlosen Geschichte der DDR an den Straßen der Republik und entlang der Interzonenautobahn mit hochgeklappter Motorhaube habe stehen sehen, und mir ist noch das Bild vor Augen, das ich 1989 in Berlin-Pankow sah: ein Müllcontainer, aus dem ein „Trabant“ herausragte – entsorgt im reinsten Wortsinn. Das Auto aus Plaste hatte seine Zeit überlebt, war ein Fossil sozialistischer
Nichtsdestoweniger sind die stimmungsvollen Schwarz-Weiß- Bilder, mit denen Roemers vor allem die Menschen porträtiert hat, die das hinter der Mauer so begehrte Autochen gebaut haben, eindrucksvoll. Die Gesichter erzählen von Stolz und Zufriedenheit, aber auch schon von Unsicherheit und Resignation. Die Arbeitsbedingungen und die Produktionsstätten, die Roemers im Bild festgehalten hat, sind vorsintflutlich, und man wundert sich nicht, daß ein DDR-Bürger bis zu 12 Jahre auf seinen bestellten „Trabant“ hat warten müssen. Über die Frage der Ersatzteilbeschaffung wollen wir hier gar nicht erst anfangen zu reden.
Man kann festhalten: daß die „Trabant“-Produktion überhaupt nach
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Foto © Martin Roemers Martin Roemers – „Trabant“
Die letzten Tage der Produktion. The Final Days of Production
Text: deutsch/englisch
84 Seiten mit 41 Abb. in Duoton
Format 22 x 24 cm. Hardcover 19,80 € (D); SFr 34,80 UVP ISBN 978 3 8030 3324 6 Weitere Informationen unter:
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