Märchenhafte 80er Jahre-Show

Unterhaltsamer Abend mit „I wanna dance with somebody“

von Daniel Diekhans

Ensemble - Foto © Frank Sitter

Märchenhafte 80er Jahre-Show
 
Das Musical „I wanna dance with somebody“
sorgte für einen unterhaltsamen Abend
 
Buch: Oskar Maiwald - Dramaturgie: Jo Schleker - Choreographie: Ben Tweesmann - Musikalische Leitung: Stefan Wurz
Mit: Ramona Akgören, Michael Ewig, Jan Grossfeld, Annette Hessel, Nadine Kühn, Daniela Tweesmann, Viktor Wendtner
 
Die Darsteller von „I wanna dance with somebody“ tragen Glitzerröcke, bunte Stirnbänder, Legginghosen, weit geschnittene Anzüge à la „Miami Vice“ – schon vom Outfit her war das Musical eine Zeitreise in die achtziger Jahre. Einige Modetrends dieser Dekade wirken in der Rückschau ja reichlich bizarr. Das gilt zum Glück nicht für die Musik.
Songs wie „Under Pressure“, „Thriller“, „Girls Just Wanna Have Fun“ und natürlich Whitney Houstons „I wanna dance with somebody“ sind bereits moderne Klassiker. Sie bezaubern auch heute noch durch ihre Phantasie, Energie und Stilsicherheit. Genauso brachten es auch die sieben Sänger von Großstadt Entertainment in Remscheid live auf die Bühne, angeheizt von Stefan Wurz und seiner munter aufspielenden Band.
 
Hätte das Ensemble bloß die Hits abgesungen, wäre die gut zweistündige Achtziger-Jahre-Show nicht viel mehr als eine Nummernrevue gewesen. Autor Oskar Maiwald hatte da eine bessere Idee. Mit den Songs erzählten sie die „Cinderella“- Story. Mit Nadine Kühn als Aschenputtel und Jan Grossfeld als ihrem Traumprinzen. Beide zeigten bei Balladen wie Partykrachern Stimmkraft und Timing.
Wer kennt und liebt nicht das Märchen vom Mädchen, das groß rauskommt? Kein Wunder, daß im Teo Otto Theater fast alle Plätze besetzt waren. Die Zuschauer erlebten, wie die Handlung auf die Ballszene im königlichen Schloß zusteuerte. Genau die richtige Gelegenheit für Gesang, akrobatisch-gelenkige Tanzschritte (Michael Jacksons „Moonwalk“ ließ grüßen) und rasante Kostümwechsel. Dafür gab’s gut gelaunten, ja euphorischen Beifall.
Neben dem Sängerpaar Kühn und Grossfeld machten auch die anderen Performer eine gute Figur. Etwa Michael Ewig in der Rolle des Königs, eifrig bemüht, seinen Sohn unter die Haube zu bringen. Daniela Tweesmann verkörperte Aschenputtels Stiefmutter mit vollen, satten Tönen. Auch die kleinen Rollen waren ansprechend besetzt. Ramona Akgören und Annette Hessel gaben die fiesen Stiefschwestern. Auch der dritte Mann, Adjutant Viktor Wendtner, brauchte sich hinter seinen Kollegen nicht zu verstecken.
 
Weitere Informationen unter:  www.grossstadt.biz  und www.teo-otto-theater.de