Aktuelles aus der Kultur NRW - Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Museum für Gegenwartskunst in Siegen zeigt Richard Serra

Siegen - Das Museum für Gegenwartskunst in Siegen präsentiert ab hezte Werke des vor allem durch seine monumentalen Stahlskulpturen aus Kurven und Rundungen berühmten Künstlers Richard Serra. Nach Angaben von Museumsdirektorin Eva Schmidt wird die bis zum 18. Mai 2008 dauernde Schau etwa 40 Druckgrafiken und zehn großformatige Zeichnungen zeigen, die der international renommierte Künstler seit den frühen 80er Jahren geschaffen hat. Die Stahlskulpturen läßt Serra übrigens bei der Firma Pickhan in Siegen herstellen. Das Museum möchte mit der Ausstellung "die Verbundenheit des Künstlers mit der Region und ihrer Eisen verarbeitenden Industrie" thematisieren, hieß es.
Auch die raumgreifenden Zeichnungen von Serra und seine grafischen Arbeiten entfalten in ihrer eindringlichen Materialität und beeindruckenden Größe eine große Strahlkraft, so Schmidt weiter. Die Bezüge zu seinen Skulpturen sind dabei nicht zu übersehen. Während diese den architektonischen Raum definieren, sitzen die Kreise, Quadrate und Formen massiv in der Fläche und scheinen diese zu sprengen. Serra verwendet ausschließlich die Farbe Schwarz, um jegliche Assoziation an Farbbedeutungen zu vermeiden. Neben den Exponaten sind in der Ausstellung auch zahlreiche Künstler- und Dokumentarfilme zur Person und zum Werk Serras zu sehen.

www.museumfuergegenwartskunstsiegen.de
Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr, Do: 11-20 Uhr.


Ausstellung über Perspektiven belgischer Kunst
Museum Küppersmühle in Duisburg präsentiert Werke auch zu Religiosität, Traumhaftigkeit und Morbidität

Duisburg
- Unter dem Titel "Der eigene Weg" präsentiert das Museum Küppersmühle in Duisburg ab dem 14. März eine Ausstellung mit Perspektiven belgischer Kunst. Die bis zum 8. Juni laufende Schau will einen Einblick in die lebendige und vielfältige Kunstszene des Nachbarlandes geben, hieß es am Donnerstag. Dazu werden einige der wichtigsten Künstler der belgischen Kunstszene und zugleich ein Querschnitt durch die verschiedenen Generationen präsentiert, von Panamarenko bis Kris Martin. Insgesamt 16 Künstler werden vorgestellt, dabei reicht die Bandbreite der Kunststile von Malerei über Installation, Objekt und Skulptur bis zu hin zu Videoarbeiten, hieß es in der Ankündigung.

Dabei folgt die Schau keinem vorgegebenen Themenkomplex, macht aber charakteristische Motive und Assoziationen aus, die sich wie ein roter Faden durch die Ausstellung ziehen: Leere und Abwesenheit, eine verblassende Umgebung, dunkle und mysteriösen Räume, die Suche nach der Grenze zwischen dem Absurden und dem Realen. Auch Religiosität, Traumhaftigkeit und Morbidität sind wiederkehrende Momente in den Werken.
Präsentiert werden Exponate von Thomas Bogaert, Berlinde De Bruyckere, David Claerbout, Wim Delvoye, Stefaan Dheedene, Jan Fabre, Michel François, Ann Veronica Janssens, Kris Martin, Hans Op de Beeck, Panamarenko, Matthieu Ronsse, Luc Tuymans, Hans Vandekerckhove, Koen Vanmechelen und Andy Wauman. Damit stehen wegweisende und arrivierte, international renommierte Positionen neben aufstrebenden Künstlern und jungen Positionen, die es noch zu entdecken gilt. Die Schau wird organisiert von der Bonner Stiftung für Kunst und Kultur.

Öffnungszeiten: Mi: 14-18 Uhr, Do/Sa/So: 11-18 Uhr, Fr: nach Vereinbarung.
Internet: www.museum-kueppersmuehle.de


Politische Plakate in Kölner Kollwitz-Museum
Ausstellung zeigt engagierte Plakatkunst von Picasso bis heute


Köln - Unter dem Titel "Künstler mischen sich ein" zeigt das Käthe Kollwitz-Museum in Köln ab dem 14. März engagierte Plakatkunst von Picasso bis heute. Nach Angaben eines Sprechers vom Mittwoch stammen die Exponate aus der Sammlung des Hamburger Museums für Kunst und Gewerbe. Bis zum 22. Mai sind Plakate unter anderem von Hundertwasser, Roy Lichtenstein, Jasper Johns, Antoni Tàpies, Robert Rauschenberg oder Anselm Kiefer zu sehen.
"Dass Plakate ein ideales Medium der politischen Auseinandersetzung sind, das haben uns die Weltkriege oder die Staaten des Ostblocks mit ihren Propagandaplakaten gezeigt und das zeigen uns regelmäßig die Wahlkämpfe unserer Zeit", so der Museumssprecher in der Ankündigung der Schau. Weniger bekannt dürfte sein, dass auch bildende Künstler im Laufe des 20. Jahrhunderts gelernt haben, dieses Medium zu nutzen - allerdings selten um Propaganda zu betreiben, sondern vielmehr um sich "einzumischen", um ihre Meinung in einer wirksamen Weise zu äußern.
Expressionistische Künstler wie Schmidt-Rottluff oder Pechstein entwarfen nach dem Ersten Weltkrieg Wahlaufrufe für die junge Weimarer Republik, und Käthe Kollwitz engagierte sich für Frieden und soziale Anliegen, aber im Grunde genommen sollten dies Einzelfälle bleiben. Erst als Picasso 1949/50 mit seinen Friedenstauben ein internationales Publikum erreichte, bildete dies ein Signal für zahlreiche bildende Künstler, sich ebenfalls auf Plakaten politisch zu äußern.
Vor allem zur Zeit der Studentenrevolten und des Vietnamkriegs entstanden auf beiden Seiten des Atlantiks beeindruckende Kommentare zur politischen Entwicklung. In den achtziger Jahren war es Keith Haring, der mit seinen comic-artigen Kompositionen gegen Aids und Rassismus auftrat und damit weltweit Beachtung fand. Künstlerinnen nutzten das Plakat, um feministische Positionen zu verbreiten. Seltener finden sich dagegen unmittelbare Wahlplakate - Ausnahmen bestätigen die Regel, so die Plakate für die Grünen von Joseph Beuys und Andy Warhol.

Öffnungszeiten: Di-Fr: 10-18 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr.
Internet: www.kollwitz.de

Meisterwerke des Japanischen Farbholzschnitts in Neuss

Neuss
- Unter dem Titel "Szenen aus der fließenden Welt" präsentiert das Clemens-Sels-Museum in Neuss ab dem 2. März Meisterwerke des Japanischen Farbholzschnitts aus der Graphischen Sammlung der Universität Trier. Mit der bis zum 25. Mai laufenden Schau wird nach Angaben des Museums erstmals die bisher unveröffentlichte ukiyo-e-Sammlung der Universitätsbibliothek Trier in einer repräsentativen Auswahl von rund 100 Werken vorgestellt. Ukiyo-e heißen die Bilder der fliessenden, vergänglichen Welt und der Darstellungen aus dem täglichen Leben, hieß es am Montag weiter.

Bevorzugte Sujets dieser Bilder waren das Theater und seine Schauspieler, weibliche Schönheiten und Genreszenen, das Leben in den Freudenvierteln der großen Städte, Landschaften und Reisestationen sowie Dämonen und Gespenster. Es ist der Eindruck der flüchtigen Gegenwart, den diese Holzschnitte beschwören – und ihn zugleich sinnhaft überhöhen. Die ehemals private Kollektion aus Trier, die fast 750 Blätter japanischer und chinesischer Herkunft des 17. bis frühen 20. Jahrhunderts umfasst, wurde 1991 für die Universitätsbibliothek angekauft und der am Fach Kunstgeschichte angesiedelten Graphischen Sammlung als Dauerleihgabe übergeben. Mit dieser Auswahlpräsentation erwartet den Besucher ein Kunst- und Augengenuss auf höchstem Niveau, hieß es in der Ankündigung weiter.

Internet: www.Clemens-Sels-Museum.de


Ausstellung "Erzähl mir was vom Tod" im Deutschen Klingenmuseum
Die interaktive Ausstellung für Menschen zwischen acht und 99 Jahren ist seit dem 27. Januar erstmals in NRW zu sehen


Solingen - Das Deutsche Klingenmuseum Solingen zeigt als erstes Haus in Nordrhein-Westfalen seit dem 27. Januar die interaktive Ausstellung "Erzähl mir was vom Tod". Nach Angaben eines Sprechers vom Donnerstag ist die Schau "über das Davor und Danach" des Todes bis zum 6. April zu sehen und richtet sich an Besucher zwischen acht und 99 Jahren. Die Ausstellung wurde im Kindermuseum FEZ in Berlin in Kooperation mit den Frankeschen Stiftungen Halle konzipiert. Dem Tod werde selten ein Platz im Leben eingeräumt, er bliebe meist außen vor, wo Erfolg, Jugendlichkeit und Gut-drauf-Sein das Leben bestimmten, hieß es in der Vorankündigung zur Ausstellung.
Die von Claudia Lorenz und dem Bühnenbildner Klemens Kühn konzipierte Schau will sich dem Tabuthema stellen, den Tod zurück ins Leben holen und bewusst machen, dass Leben und Tod untrennbar zusammengehören, so die Verantwortlichen des Museums. Auf unterschiedlichen Ebenen werde über den Tod erzählt: Poetisch, künstlerisch, phänomenologisch und kulturvergleichend. Angelehnt an die Metapher der "letzten Reise" werden alle Ausstellungsbesucher zu Reisenden in ein unbekanntes Land und mit unterschiedlichen Themen und Aspekten, die zum Tod und darüber hinaus zum Leben gehören, vertraut gemacht. In 14 Räumen werden Märchen, Mythen und Spiele vorgestellt, die den Menschen in allen Zeiten und im Alltag halfen, Leben und Tod zu erklären und letzteren im Alltag nicht zu vergessen.

Öffnungszeiten: Di-So: 10 –17 Uhr, Fr: 14 –17 Uhr.
Internet: www.klingenmuseum.de


Ausstellung "Götter, Geister und Dämonen" in Gelsenkirchen

Gelsenkirchen - "Götter, Geister und Dämonen" heißt eine Ausstellung zu Naturreligionen, die über ab dem 8. März in der außer Dienst gestellten Kirche Heilig Kreuz in Gelsenkirchen zu sehen sein wird. Nach Veranstalterangaben vom Donnerstag beginnen derzeit die aufwändigen Ausgestaltungsarbeiten in der Kirche. Durch schwarz verhangene Gänge unter einem riesigen Baldachin sollen die Besucher durch die mindestens für 18 Monate geplante Ausstellung geführt werden, die Kulturen und Religionen zusammen bringen will, wie es in der Vorankündigung weiter hieß.
Bestückt wird die Schau mit rund 130 Exponaten der Stiftungssammlung des ehemaligen Siemens-Managers Peter Daetz, der im sächsischen Lichtenstein ein Zentrum unterhält, das sich der religiösen und kultischen Holzbildhauerkunst widmet und eine einzigartige Sammlung aus Kulturen und Naturreligionen zusammengestellt hat. Imposante Masken und Statuen exotischer Götter, Buschtrommeln aus Ghana und Neu-Guinea, Instrumente und Schmuck von Medizinmännern, Schamanen und Zaubern gehören zu den Ausstellungsstücken. Zu den Glanzstücken gehört nach Veranstalterangaben ein 3,50 Meter hoher Totem aus Britisch-Columbia. Die Ausstellung will auch die Kirche im Stadtteil Ückendorf einer gewünschten Kulturnutzung näher bringen.

Öffnungszeiten: Di-Sa: 11-17 Uhr, So: 11-18 Uhr


Stadtmuseum Bergkamen zeigt "Festliche Reise um die Welt"

Bergkamen - Unter dem Titel "Festliche Reise um die Welt" präsentiert das Stadtmuseum in Bergkamen von heute an Bilder weltlicher und religiöser Feste aus unterschiedlichen Ländern. Feste begleiteten die Menschen überall auf der Welt von der Geburt bis zum Tod, hieß es am Dienstag in einer Vorankündigung der bis zum 13. April laufenden Schau, die Feste in Pakistan, Niger, Mexiko und Deutschland vorstellt. Sie beginnt in der Region Baltistan in Parkistan. Dort werden bei einer Hochzeit Braut und Bräutigam verschleiert. Die Hochzeit ist ein großes Ereignis im Leben der Balti, deshalb wird sie besonders prachtvoll gefeiert. Das Brautpaar feiert allerdings getrennt voneinander - jeder im Kreis seiner Familie.
Anschließend geht die Reise zu den Tuareg im Norden von Niger. Hier wird das Festival de l'Aïr mit Kamelrennen, Musikdarbietungen und Tänzen der Männer gefeiert. Zunächst ins Leben gerufen, um Touristen in diese Region zu locken, wurde es im Laufe weniger Jahre zu einem Kulturfest von Tuareg für Tuareg. Danach erleben die Besucher das mexikanische Fliegerspiel. Ursprünglich eine Zeremonie, um Regen zu erbitten, wurde es seit der Eroberung durch die Spanier Bestandteil des Patronatsfestes zu Ehren des Dorfheiligen. Im abschließenden Teil der Schau wird die Brücke nach Deutschland geschlagen. Die Besucher werden mit einem "typisch deutschen" Fest konfrontiert, dem Schützenfest als kulturellem Erbe Westfalens.

Öffnungszeiten: Di-Fr: 10-12 und 14-17 Uhr, Sa: 14-17 Uhr, So: 11-18 Uhr
Internet: www.stadtmuseum-bergkamen.de