Kunsttheoretiker Bazon Brock mit dem Kulturpreis der Stadt Wuppertal ausgezeichnet

Den Förderpreis erhält der Pianist Roman Babik

von Andreas Rehnolt/Bec.

Bazon Brock
Kunsttheoretiker Bazon Brock
mit dem Kulturpreis der
Stadt Wuppertal ausgezeichnet

Der Von der Heydt-Preis ist mit 12.500 Euro dotiert
Den Förderpreis erhält der Pianist Roman Babik
 
Wuppertal - Der Künstler und Kunsttheoretiker Bazon Brock wird heute mit dem Von der Heydt-Preis der Stadt Wuppertal ausgezeichnet, der mit 12.500 Euro dotiert ist. Den mit 5.000 Euro dotierten Förderpreis erhält der Jazz-Pianist Roman Babik. Der 1931 geborene Brock gilt international als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Kulturphilosophen. Die Preisverleihung findet in der evangelischen City-Kirche Elberfeld statt.
„Als Denker, Künstler, Dramaturg, Kunstvermittler und Kunsttheoretiker hat er Generationen  anderer Künstler und Designer, Studenten und Kunstinteressierte  inspiriert und sie ermutigt, bei der Rezeption von Kunst der eigenen Wahrnehmung zu vertrauen. Sein Kunstbegriff kennt weder den Heiligenschein des hehren Werkes noch die Anbetung vermeintlicher Genies“, hieß es zur Begründung der Preisvergabe an Brock. 1980 übernahm der Preisträger an der Bergischen Universität in Wuppertal die Professur für Ästhetik, die er bis zu seiner Emeritierung 2001 innehatte.

Brock selbst versteht sich als multimedialer Generalist mit zahlreichen Publikationen von Büchern, Schriften, Manifesten, Hörspielen und Projekten für Theater, Film und Fernsehen. Schon in den 1960er Jahren war er neben Künstlern wie Joseph Beuys, Wolf Vostell und Friedensreich Hundertwasser einer der wichtigsten Vertreter der Fluxus-Bewegung.
Der Jazz-Pianist Babik ist nach Angaben der Jury ein Improvisator, „der mit Esprit, fulminanter Technik und planerischer Intelligenz bis an die Grenze des Machbaren geht – wuchtig, dynamisch nach oben wachsend und mit stetem rhythmischen Druck“. Seit drei Jahren unterrichtet Roman Babik das Fach Arrangement am Standort Wuppertal der Musikhochschule Köln.

Der Kulturpreis der Stadt Wuppertal wurde bis 1989 unter dem Namen Eduard von der Heydt-Preis jährlich, seither alle zwei Jahre verliehen, seit 2008 unter dem Namen Von der Heydt-Kulturpreis der Stadt Wuppertal. 2007 war die Preisverleihung wegen der Kontroverse um die Person Eduard von der Heydt ausgesetzt worden. Seit 1950 wurden über 100 Persönlichkeiten und Ensembles mit dem Kulturpreis ausgezeichnet, darunter Gerhard Nebel, Heinrich Böll, Wolfgang vom Schemm, Karl Otto Mühl, Robert Wolfgang Schnell, Paul Pörtner, Alice Schwarzer, Peter Kowald, Alfred Miersch, R.M.E Streuf, Peter Brötzmann, Hermann Schulz, Tony Cragg und Michael Zeller
 
Redaktion: Frank Becker