Aktuelles aus der Kultur NRW - neue Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte wird 100 Jahre

Münster - Das Landesmuseum für Kunst und Kulturgeschichte des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe in Münster wird 100 Jahre alt. In Zeiten von Kunstbeschleunigung und der Inflation von Kunstmessen ist der 100. Geburtstag des traditionsreichen Museums ein stolzer Anlaß zu feiern, zurückzublicken und nach vorne zu schauen. All dies tut die Ausstellung "Alles wird Kunst sein ...", die das Museum und seine sogar 1000 Jahre Kunst und Kultur umfassende Sammlung im Spiegel eines Jahrhunderts zeigt. Vom Kaiserbesuch 1907, über die von den Nationalsozialisten so betitelte "Entartete Kunst", den Aufbau einer Sammlung zur Kunst der Moderne bis hin zum anstehenden Um- und Neubau des Museums, der im kommenden Jahr beginnen wird. Die Ausstellung wird am Sonntag, dem 9. März, um 11 Uhr beim offiziellen Festakt zum Jubiläum des Landesmuseums eröffnet.

Kölnisches Stadtmuseum präsentiert Köln als Gefühl

Köln - Das Kölnische Stadtmuseum präsentiert vom 5. März bis zum 25. Mai Fotoarbeiten der Künstlerin Cornelia Geiecke, welche die Domstadt als ein Gefühl zeigen. Nach Angaben des Museumsdienstes der Stadt soll die Ausstellung Einblick in das vielfältige Formen- und Themenrepertoire der 1953 in Köln geborenen Fotografin geben. Im Vordergrund stehen Kölner Kultur und Mentalität in ihren vielfältigen Erscheinungsformen, hieß es in der Vorankündigung. So präsentiert Geiecke etwa Motive wie den Hauptbahnhof und den Dom zum einen in Schwarz-Weiß- Aufnahmen auf ihre Architektur und klare Formen reduziert. Zum anderen stellt sie die Kölner Wahrzeichen in der Ausstellung expressiv in ausdrucksstarken Farben auch durch malerisch anmutende Bearbeitung dar.
Die Ausstellung mit 40 Arbeiten repräsentiert jedoch nur einen Teil des Themenspektrums der Fotografin. Bemerkenswert sind auch ihre in Zusammenhang mit dem 1997 erschienenen Buch "Lebendige Vergangenheit. Künstler, Kunstwerke, Kölner auf dem Friedhof Melaten" entstandenen Bilder. Darüber hinaus erstreckt sich die Bandbreite ihres Schaffens von Stillleben über Landschaften bis hin zu Detailaufnahmen und verfremdeten, abstrakten Darstellungen, denen sie auf unverwechselbare Weise einen besonderen malerischen Ausdruck verleiht.

Öffnungszeiten: Mi-So: 10-17 Uhr, Di: 10-20 Uhr

Internet: www.museenkoeln.de


Museum Ludwig würdigt die "gruppe progressiver künstler"

Köln - "Köln progressiv 1920-33 - seiwert-hoerle-arntz" lautet der Titel einer Ausstellung im Museum Ludwig, die am 15. März eröffnet wird. Die bis 15. Juni gezeigte Schau würdigt die aus einem ursprünglich lockeren Zusammentreffen politisch und künstlerisch Gleichgesinnter in den 1920er Jahren entstandene "gruppe progressiver künstler" in Köln, teilte der Museumsdienst der Stadt mit. Bis zur Diffamierung ihrer Werke durch die Nationalsozialisten ab dem Jahr 1933 entfaltete sich Ihr Einfluß weit über die Grenzen Kölns und Deutschlands hinaus, hieß es in der Ankündigung. Für die Kölner Progressiven war Kunst "eine klare gesetzmäßige Sache", so die Aussteller.
Sie beschäftigten sich gleichermaßen mit lokalen Traditionen und zeitgenössischen Strömungen. Nicht zuletzt war ihre Formensprache Ausdruck der Auseinandersetzung mit der mittelaltarlichen Tafelmalerei im Rheinland. Während sie für Impulse ihrer Zeit aus Frankreich, Holland und Rußland offen waren, stand die Gruppe der Kunst anderer politischer Strömungen in Deutschland, insbesondere der Neuen Sachlichkeit, kritisch gegenüber. Ihre sozialkritischen Überzeugungen sollten weniger mittels der Kunst zum Ausdruck kommen, vielmehr war es ihr Anliegen, die Kunst selbst umzuformen.
Über dreißig Jahre sind vergangen, seit den Kölner Progressiven zuletzt eine große Ausstellung gewidmet wurde. Das Museum Ludwig richtet 2008 - mit einem Fokus auf die drei bedeutenden Protagonisten Franz Wilhelm Seiwert, Heinrich Hoerle und Gerd Arntz - einen neuen Blick auf ihr künstlerisches Schaffen. Zusammen mit dem eigenen Bestand werden über siebzig Gemälde und Papierarbeiten aus benachbarten und internationalen Museen und Privatsammlungen gezeigt.

Öffnungszeiten: Di-So: 10-18 Uhr, jeden 1. Fr im Monat: 10-22 Uhr

Internet: museum-ludwig.de


Museum für Angewandte Kunst zeigt "Glanz des Rokoko"
Ausstellung präsentiert Ludwigsburger Porzellan aus der Sammlung Reinhard Jansen

Köln - "Glanz des Rokoko - Ludwigsburger Porzellan aus der Sammlung Reinhard Jansen" lautet der Titel einer Ausstellung im Kölner Museum für Angewandte Kunst, die am 29. März eröffnet wird. Die bis zum 29. Juni zu besichtigende Schau widmet sich der letzten der großen deutschen Porzellanmanufakturen des 18. Jahrhunderts. Sie wurde, so ein Museumssprecher, durch Herzog Carl Eugen von Württemberg per Dekret am 5. April 1758 in Ludwigsburg als "Herzoglich ächte Porcellain Fabrique" für die fürstliche Hofhaltung gegründet. Anläßlich des 250-jährigen Gründungsjubiläums präsentiert das Museum für Angewandte Kunst die bundesweit einzige Sonderausstellung, die ausschließlich den Werken der Ludwigsburger Manufaktur gewidmet ist.
Der Herzog ernannte im Februar 1759 den erfahrenen Arkanisten Joseph Jakob Ringler zum ersten Direktor der Manufaktur. Ringler hatte schon die Manufakturen in Höchst, Straßburg und Nymphenburg in ihrer Anfangszeit begleitet. Er blieb 43 Jahre im Amt bis zu seinem Tode im Jahre 1804. Ringler war es auch, der schon 1759 bewährte Modelleure, Bossierer und vor allem Künstler, so zum Beispiel Gottlieb Friedrich Riedel, als Mitarbeiter für den Ludwigsburger Porzellanbetrieb gewinnen konnte. Dank dieser hervorragenden Fachleute erlebte die Manufaktur ihre Blütezeit schon im ersten Jahrzehnt ihres Bestehens.
Trotzdem konnte sie ohne finanzielle Unterstützung seitens des Herzogs nicht bestehen, hieß es in der Vorankündigung der Ausstellung. Nach dem Tode Carl Eugens im Jahre 1793 versiegte die Geldquelle. Herzog Friedrich, späterer Kurfürst und als Friedrich I. auch König von Württemberg, ermöglichte einen Neuanfang durch die Tilgung der Schuldenlast und die Einstellung französischer Fachkräfte. Nach seinem Tode 1816 blieben die Zuschüsse aber erneut aus; die Manufaktur wurde schließlich im Oktober 1824 aufgelöst.
Mehr als ein Drittel der rund 150 wertvollen Exponate aus der Blütezeit der Ludwigsburger Manufaktur sind bislang noch nie ausgestellt worden, so die Aussteller. Viele Porzellane sind als einzige bisher bekannte Exemplare nur in dieser Sammlung belegt. Neben Beispielen des prunkvoll mit Rocaille-Ornamenten, Schuppenmuster, Genre- oder Blumenmalerei verzierten und delikat bemalten Tafelgeschirrs sind vor allem Figuren in der Ausstellung zu sehen. Gerade die herausragende Plastik der Ludwigsburger Porzellanmanufaktur spiegelt den Luxus der herzoglichen Tafelzier und Innendekoration wider und führt dem Besucher der Ausstellung die vielfältige Kultur und Geisteswelt des Rokoko eindringlich vor Augen.
Ein umfangreiches Rahmenprogramm für Kinder und Erwachsene in Kooperation mit dem Museumsdienst Köln ist in Planung.

Öffnungszeiten: Di - So: 11-17 Uhr

Internet: www.museenkoeln.de


Ausstellung "Licht, Klang und Bewegung" in Bergkamen

Bergkamen - Unter dem Titel "Licht, Klang und Bewegung" präsentiert die städtische Galerie Sohle-1 in Bergkamen ab dem 16. März Klangobjekte des Künstlers Peter Vogel. Fotozellen, Lautsprecher, Drähte und Kondensatoren bilden die Elemente, aus denen der international renommierte Künstler seine Klangobjekte schafft, teilte eine Sprecherin des Museums am Freitag mit. Durch die Interaktion zwischen Betrachter und Kunstwerk werden Klänge und Töne erzeugt, die das jeweilige Kunstwerk zum Leben erweckt. Seit den 1960er Jahren stellt die Interaktion einen wesentlichen Bestandteil des Werkes von Vogel dar, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 25. Mai laufenden Schau weiter.
Öffnungszeiten: Di-Fr: 10-12 Uhr und 14-17 Uhr, Sa: 14-17 Uhr, So: 11-18 Uhr.

Internet: www.stadt-bergkamen.de