Lupenrein

David & Danino Weiss Quartett – „Violets For Your Furs“

von Frank Becker

Lupenrein
 
Davis & Danino Weiss Quartett
Feiner Mainstream mit einem Hauch Gypsy Swing
 
„Violets For Your Furs“ - David & Danino Weiss und ihr Quartett empfehlen sich mit ihrem Debütalbum und einem Hauch von Gypsy Swing allen Freunden des eleganten Mainstream Jazz. Heute kommt das Album in die Läden, und ich bin sicher, daß es weggeht wie warme Semmeln. Denn die Cousins aus der traditionsreichen musikalischen Weiss-Familie präsentieren in Perfektion, mit Feingefühl und Swing die Seele des Jazz. Die seltene Kombination von Klavier und Akkordeon sorgt für traumhafte Klangfülle – und ihre Mitspieler Alexander Haas (Kontrabaß) und Guido May am Schlagzeug runden den Sound ideal.
Hinzu kommen als Gäste Giovanni Weiss (Gitarre) und Jeffrey Weiss (Kontrabaß) - beide Django Deluxe und zweifache ECHO Jazz Preisträger -, der Perkussionist Biboul Darouiche und in „Without Words“ der Schlagzeuger Bernd Reiter. Der Rang dieser exzellenten Aufnahmen mag auch dadurch ersichtlich sein, daß zum Teil spontan einen Tag vor den Aufnahmen entschieden wurde, welche Songs letztendlich aufgenommen wurden, wurde - und zwar aus dem Bauch heraus, wie zum Beispiel die Cover Version von „You‘re Mine You“. Ohne langes Proben, war dann auch der erste Anlauf bereits perfekt für die Aufnahme, erzählt der Klappentext und sagt bescheiden, es sei ein „vorsichtiger erster Schritt auf einem langen Weg“. Doch lassen David & Danino Weiss nicht den geringsten Zweifel daran aufkommen, daß sie bereits soiden Boden unter den Füßen haben.
 
Inspirierend zur Seite standen spürbar für David Weiss Art Van Damme, für Danino Weiss Erroll Garner („Dancing in the dark“) und gelegentlich auch Oscar Peterson, Charlie Hayden und NHØP für Alexander Haas und allen voran als Mentor der unvergessene Traubeli Weiss.
Es ist kein typisches Gypsy-Jazz-Album, wenn natürlich auch der klassische Zigeuner-Jazz hie und da anklingt, wie u.a. in „Chez moi“, wo dank Jeffrey Weiss Django Reinhardt herzlich grüßen läßt. Es ist ein Album, das mal wieder den Beweis dafür antritt, daß Jazz in den richtigen Händen etwas wundervolles ist, weich „You´re Mine You“, beschwingt „Why“, verträumt „Violets for your furs“, voller Swing „Elia“, temperamentvoll „Chez moi“. Ein lupenreines Debüt, das Appetit auf mehr macht und unser Prädikat verdient: den Musenkuß.
 
David & Danino Weiss Quartett – „Violets For Your Furs“
David Weiss (acc) - Danino Weiss (p) - Alexander Haas (b) - Guido May (dr)
Gäste: Giovanni Weiss (g) – Jeffrey Weiss (b) – Biboul Darouiche (perc) – Bernd Reiter (dr)
 
1. Why – 2. Bavaria In Mind Of Brazil – 3. Dancing In The Dark – 4. Ready Know That You Are – 5. Violets For Your Furs – 6. Elia – 7. My Special Moment In Emotion – 8. Chez Moi – 9. You´re Mine You – 10. Without Words
Gesamtzeit:  44:54
 
Weitere Informationen:  www.glm.de