„Ohrenkitzel“

Das Educationprogramm des Sinfonieorchesters Wuppertal

von Johannes Vesper

„Ohrenkitzel“
Das Educationprogramm des
Sinfonieorchesters Wuppertal
 (seit 2003/2004)
 
Auf der Mitgliederversammlung der Konzertgesellschaft Wuppertal berichteten Gerald Hacke und Nicola Hammer jüngst über das Educationprogramm „Ohrenkitzel“ des Sinfonieorchesters Wuppertal. Seit 2004 wurde dieses Programm, bis 2017 zusammen mit Martin Schacht, von den beiden durchgeführt, für Kinder und Jugendliche eine Riesenchance der Zauberwirkung der Musik teilhaftig zu werden. Immerhin gehört die Instrumentalmusik seit Jahrtausenden zur menschlichen Kultur, und der Flöte spielende Kokopelli findet sich schon auf vorgeschichtlichen Felszeichnungen. Damit diese Faszination für Musik auch in Wuppertal weiterlebt, werden und wurden hier mit großem Engagement seit Jahren die Ohren gekitzelt. Das große Plakat des Programms mit den orchestralen Instrumentalgruppen in der schönen Stadthalle hängt in allen Schulen Wuppertals, und die Postkarten mit den Orchesterinstrumenten, die darauf ein lustiges Eigenleben entfalten, werden von den Kindern als Autogrammkarten geschätzt. Die Geschichte von „Peter und dem Wolf“ (CD und Buch) wird von den Kindern geliebt und die Broschüre. „Was sie schon immer über das Orchester wissen wollten“ beantwortet viele Fragen zur Musik und zum Orchester. Die der Konzertgesellschaft jetzt präsentierten Zahlen spiegeln Aufwand und Erfolg des Educationprogramms wider.
 
Allein in der Spielzeit 2017/18 hörten 5.604 Zuhörer in 17 Schulkonzerten das Orchester bzw. die Orchestermusiker in verschiedenen Ensembles (891 in Spielzeit 2004/05). Dazu wurden 125 Lehrerinnen und Lehrer in eigenen Seminaren auf diese Konzerte vorbereitet und 196 Klassen (40 Klassenbesuche2004/05 ) in 54 Schulen (8 Schulen 2003/04) besucht. Die vier Familienkonzerte im Großen Saal der Historischen Stadthalle hörten 5.049 Zuhörer (1.952 in der Spielzeit 2003/04) und 735 kleine Kinder begeisterten sich an den Kindergartenkonzerten. Die für die Sinfoniekonzerte engagierten Solisten stellten sich und ihre Musik in 16 Klassen/Kursen vor, mit dem Ergebnis, daß ca. 350 Schüler die Sinfoniekonzerte besuchten. In fünf Veranstaltungen „Ohrenöffner“ (Musik im Gespräch) wurden Konzerte für 770 Zuhörer vorbereitet. Konzeption, Durchführung und Betreuung des Educationsbereichs erfolgten ehrenamtlich. Dazu gehört u.a. auch von Fall zu Fall, die Musik für die teilnehmenden Musiker zu arrangieren. Die Mitglieder der Konzertgesellschaft spendeten großen und langen Applaus für dieses Engagement und das wunderbare Projekt (https://www.sinfonieorchester-wuppertal.de/sinfonieorchester/education/aktuell/ ).
Die Konzertgesellschaft hatte entsprechend ihrer Satzung („…die Sache der Konzerte …zu unterstützen ... und überhaupt auf eine gedeihliche Entfaltung des musikalischen Lebens in unserer Stadt hinzuwirken") diese Arbeit in den vergangenen Jahren mit ca. 100.000,- € unterstützt.


In Folge von Umstrukturierungen haben Nicola Hammer und Gerald Hacke ihre Mitarbeit beendet, gaben aber wie auch der Vorsitzende der Konzertgesellschaft Prof. Lutz-Werner Hesse ihrer Hoffnung Ausdruck, daß mit auch mit neuen Strukturen das Programm erfolgreich weiter geführt und das Profil des Sinfonieorchesters Wuppertal fortentwickelt wird. Im Anschluß an die Diskussion spielten sich Iva Miletic (Geige) und Momchil Terziyski (Bratsche), Mitglieder des Sinfonieorchesters, mit der hochvirtuosen, atemberaubenden Passacaglia von Johann Halvorsen über ein Thema von Georg Friedrich Händel in die Herzen der Zuhörer.