Zärtliche Erinnerungen

Andreas Herrmann – „The Child in Me“

von Sabine Kaufmann

Zärtliche Erinnerungen
 
Der Jazzpianist Andreas Hermann hat sich mit „The Child in Me“ mit scheinbar leichter Hand Kindheitserinnerungen von der Seele komponiert. Doch schnell spürt man bei diesem zu Beginn schlicht wirkenden und doch glänzenden, stringent durchkomponierten Album die sensibel angelegte Linie. Die drei Mitspieler die er für dieses Projekt gefunden und mit denen er diese intensiv ins Ohr und ins Gemüt gehende Musik 2016 im Kölner Loft aufgenommen hat, bilden mit ihm am Piano ein erlesen zusammengestelltes Quartett: Norbert Scholly (Gitarre), Arne Huber (Kontrabaß), Fabian Rösch (Schlagzeug).
 
Mit „First date“, einem Stück wie eine Tanz auf einer Sommerwiese, und mit Norbert Schollys sehr an Pat Metheny erinnerndem Feature öffnet sich der Reigen der acht Stücke, deren Titel auch im Sound samt und sonders durchaus autobiografisch klingen. Temporeich folgt „Game“ und unerhört zärtlich und nicht zuletzt durch Norbert Schollys Spiel filigan schließt sich das narrative Titelstück „The Child in Me“ an – zum Träumen schön. Beschwingt läßt „Youth“ die aufregenden Jahre des Erwachens aufschimmern, „Water“ erzählt von Träumen und Reisen. Nach Regen und Wind schließt sich der Kreis der Gedanken und Empfindungen im homogenen Spiel des Quartetts - hier möchte ich besonders Fabian Röschs feinsinniges Spiel hervorheben - mit dem Blick zurück in den Frühling des Lebens. Ein würdiger Abschluß und zugleich eines der schönsten Stücke dieses wunderschönen Albums, das ich unseren Lesern sehr empfehle.
 
Andreas Herrmann – „The Child in Me“
© 2017 Unit Records
Andreas Herrmann (p) – Norbert Scholly (g) – Arne Huber (b) – Fabian Rösch (dr)
 
1. First date - 2. Game - 3. The child in me - 4. Youth - 5. Water - 6. Rain - 7. Wind - 8. Spring
Gesamtzeit:  54:14
Weitere Informationen:  www.unitrecords.comwww.andy-herrmann.com