Vor 40 Jahren starb Nino Rota

Seine Musik war ganz großes Kino

von Frank Becker

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Ganz großes Kino
 
In der erfolgreichsten Zeit des italienischen Kinos entstand 1960 der legendäre Streifen „La Dolce Vita“, inszeniert von Federico Fellini, einem der größten Regisseure der Filmgeschichte, Skandal und Auflehnung zugleich. Die schwedische Schauspielerin Anita Ekberg, üppige Verführung in Person, wurde durch den Film zur Legende. Marcello Mastroianni an ihrer Seite zementierte mit dem Film seinen Weltruhm. Die Musik dazu komponierte Nino Rota (1911-1979), der auch zuvor schon mit Fellini zusammengearbeitet hatte. Die Musik zu „Die Müßiggänger“ (1953), „La Strada“ (1954 mit Giulietta Masina und Anthony Quinn), „Die Nächte der Cabiria“ (1957), „Fortunella“ (1958) und „Boccaccio '70“ (1962) hatte schon dazu beigetragen, diesen Filmen, vor allem „La Strada“ zu Weltruhm zu verhelfen.
Unter Verwendung einiger bekannter Stücke anderer Komponisten wie u.a. „Arrivederci Roma“ (Renato Rascel), „Stormy Weather“ (Harold Arlen), „Can Can“ (Jaques Offenbach) und „Jingle Bells“ (James Pierpont) schrieb Rota 1960 für „La Dolce Vita“ eine packende Filmmusik, die vom Orchester Franco Ferrara eingespielt wurde. Das Stück „Buongiorno, Fortunella“ hat Rota übrigens 14 Jahre später als Thema für den Film „Der Pate“ (Francis Ford Coppola) neu arrangiert.
Ekkehard Wölk hat sich vor gut 10 Jahren mit seiner „Homage To Nino Rota“ dessen Werk  angenommen und mit Melodien aus „La Strada“, „La Dolce Vita“, „Der Leopard“ (1963), „Julia und die Geister“ (1965), „Romeo und Julia“ (1968), „Der Pate“ (1971), „Amarcord“ (1973) und „Der Pate II“ (1975, mit dem Oscar belohnt) gefühlvoll für sein Jazz-Ensemble arrangiert.
 
Am 10. April 1979 ist Nino Rota im Alter von 67 Jahren in Rom gestorben.