Aktuelles aus der Kultur NRW - Heute: Ausstellungen

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt
von Andreas Rehnolt

Thema heute: Ausstellungen


Wallraf-Richartz-Museum zeigt "Rembrandt - ein Jugendtraum"

Ausstellung präsentiert 48 Meisterwerke der niederländischen Malerei
aus dem 17. Jahrhundert


Köln - "Rembrandt - ein Jugendtraum" lautet der Titel einer Ausstellung, die ab Freitag, 11. Juli im Kölner Wallraf-Richartz-Museum insgesamt 48 Meisterwerke der Malerei aus dem "Goldenen Zeitalter" der Niederlande präsentiert. Die Exponate stammen aus der Sammlung des Niederländers George Kremer, der sich mit dem Bild "Alter Mann mit Turban" einen echten Rembrandt leisten konnte, wie der Kurator des Museums mitteilte. Die Werke der hochkarätigen Sammlung Kremer stammen allesamt aus dem 17. Jahrhundert und vereinen weitere Meister wie Gerrit Dou, Frans Hals, Pieter de Hooch, Hendrick ter Brugghen, Gerrit van Honthorst oder Michael Sweerts.

Mit "Rembrandt, ein Jugendtraum" ist die gesamte Sammlung Kremer zum ersten Mal im Rahmen einer Sonderausstellung zu sehen, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 5. Oktober gezeigten Schau. Die Sammlung Kremer ist stark museal geprägt und weniger durch privaten Geschmack beeinflußt. So gehört das letzte Selbstbildnis von Adriaen Hanneman ebenso selbstverständlich zur Sammlung wie der "reuige Petrus" von Gerrit van Honthorst und der "Alte Mann mit Turban" von Rembrandt. Letzteren erwarb das Ehepaar Kremer im Jahr 1995. Damals war das Gemälde noch dem Maler Jacques des Rousseaux zugeschrieben. Nach zwei Jahren intensiver Forschung stellte sich dann heraus, daß es sich bei dem Bild in Wirklichkeit um einen echten Rembrandt handelt.

Kremers Jugendtraum, den er seit seinem zehnten Lebensjahr in sich trug, als er bei einem Besuch im Amsterdamer Rijksmuseum die "Jüdische Braut" von Rembrandt sah, hatte sich also bereits zu Beginn seiner Sammlertätigkeit erfüllt. Zur Sammlung gehören auch drei Kupferplatten von Rembrandt, die während der Ausstellungszeit gemeinsam mit Blättern des Künstlers im Graphischen Kabinett des Museums zu sehen sind. Ziel Kremers war die Schaffung und der Erhalt einer Gemäldesammlung, die die Begeisterung für die niederländische und flämische Malerei des 17. Jahrhunderts wecken und bewahren soll, betonten die Ausstellungsmacher.

Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr: 10-18 Uhr, Do: 10-22 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de


Ausstellung über Pflanzen-Skulpturen im Dornröschenschlaf

"Botanical Sculpture" im NRW-Forum Düsseldorf zeigt Arbeiten des japanischen Künstlers Makoto Azuma

Düsseldorf - Unter dem Titel "Botanical Sculpture" präsentiert das NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf seit dem 5. Juli eine Ausstellung mit Installationen des japanischen Pflanzenkünstlers Makoto Azuma. Der 32 Jahre alte Makoto verarbeit Blumen und Pflanzen "zu museumswürdigen Kunstwerken und nicht zu Gebinden für das häusliche Sideboard," erklärte Museumschef Werner Lippert bei der Vorstellung der bis zum 3. August laufenden Schau. Zu sehen sind unter anderem ein eingefrorener Bonsai-Baum im Eisblock, kopfüber in einem Aquarium steckende Blumen oder ein Gummibaum, der auf menschlichen Beinen steht.

Beim Rundgang durch die Ausstellung erklärte der Künstler, ihm seien "Pflanzen deutlich näher als Menschen". Der Künstler züchtet in seiner Heimat Pflanzen, sammelt sie in den Bergen und verbraucht sie auch, indem er sie zu Kunstwerken macht. Azuma versteht seine Baumkunst auch als eine Art Meditation über die Vergänglichkeit im technischen Zeitalter. Laut Lippert sind die botanischen Skulpturen Stilleben im eigentlichen Sinne des Wortes, nämlich angehaltene Natur. Dafür, daß etwa der Bonsai-Baum für die Zeit der Ausstellung eingefroren bleibt, sorgt der gläserne Bonsai-Schrank, der ständig auf zwölf Grad minus gehalten werden muß, damit das Eis nicht taut. Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der für 19 Euro im NRW-Forum erhältlich ist. Die Schau steht unter der Schirmherrschaft des Japanischen Generalkonsulats in der NRW-Landeshauptstadt.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-20 Uhr, Fr: 11-24 Uhr
Internet: www.nrw-forum.de


Ruhrfestpiel-Kunstausstellung zu Tatsuo Miyajima endet

Recklinghausen - Noch bis zum 20. Juli ist die diesjährige Kunstausstellung der Ruhrfestspiele "Tatsuo Miyajima - Time Train" zu sehen. Nach Angaben der Veranstalter bietet die Finissage der seit dem 5. Mai laufenden Schau am letzten Tag zwischen 16 und 22 Uhr in der Kunsthalle Recklinghausen bei freiem Einritt letztmals die Chance, die Ausstellung zu besuchen, hieß es am Freitag in einer Mitteilung weiter. Um 19 Uhr lädt die Kunsthalle zur "Lesung auf der Kohlehalde" von Tatsuo Miyajima im ersten Stock des Kunstbunkers ein, wo Michael van Ahlen aus Tanizaki Junichiros "Lob des Schattens - Entwurf einer japanischen Ästhetik" lesen wird. Das Duo "SeidenStrasse" nimmt die Besucher ab 20.00 Uhr mit auf eine musikalische Reise durch Asien und entführt sie "in unerwartete Klangwelten der Poesie."

Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
Internet: www.kunst-re.de


Museum Kurhaus Kleve würdigt Alan Charlton mit Ausstellung

Kleve - Erstmals seit über zehn Jahren ist der britische Künstler Alan Charlton ab dem 28. September wieder mit einer Einzelausstellung in Deutschland zu sehen. Das Museum Kurhaus Kleve würdigt den 1948 in Sheffield geborenen Künstler, der zu den bedeutendsten Vertretern einer minimalistischen und konzeptuellen Kunst in England zählt, bis zum 11. Januar nächsten Jahres mit einer Schau. Sein einzigartiges Werk, das seit 1970 ausschließlich aus grauen Bildern besteht, ist von bedeutenden Museen und Galerien weltweit in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen gewürdigt worden, so Kurator Roland Mönig. Nach eingehender Auseinandersetzung mit der Museumsarchitektur konzipierte der Künstler die Schau laut Mönig "als eine spannungsvolle Folge von Sälen unterschiedlichen Charakters und zugleich als facettenreiche Bilanz seines Schaffens der letzten knapp vierzig Jahre."

Die monochromen Bilder zeugen von einer unprätentiösen, aber handwerklich kompromisslosen Auffassung des Malaktes, hieß es in der Vorankündigung weiter. Sie weisen unterschiedlichste Abschattungen von Grau auf und existieren in beinahe allen erdenklichen Formaten, treten sowohl als einzelne Tafeln wie auch als Elemente vielteiliger Ensembles auf. Stets jedoch folgen sie klaren, von vornherein festgelegten Maßverhältnissen. Das Geheimnis der Wirkung von Charltons Arbeiten liegt in ihrer Interaktion mit den Sälen, in denen er sie installiert. Sie stimuliert weit reichende Reflexionen über die Eigenschaften von Bildern und die Möglichkeiten von Malerei überhaupt.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-17 Uhr
Internet: www.museumkurhaus.de


Ausstellung mit Bibelbildern von Chagall und Trillhaase in Kevelaer

Kevelaer - Noch bis zum 27. Juli zeigt das Niederrheinische Museum für Volkskunde und Kulturgeschichte in Zusammenarbeit mit dem Clemens-Sels-Museum in Neuss Arbeiten der Künstler Marc Chagall und Adalbert Trillhaase zur Bibel. Der russische Maler, Illustrator, Radierer und Lithograph Chagall (1887 – 1985), der auf der Grundlage seiner ostjüdisch-chassidischen Glaubensherkunft die im Alten Testament bewahrten Grunderfahrungen des Menschen mit sich selbst, dem Mitmenschen und Gott gestaltet hat, zählt zu den bekanntesten Künstlern der Gegenwart. Seine 26 Farblithographien zur Bibel, die 1960 erschienen sind, bilden in der Schau druckgraphische Höhepunkte der Bibelillustrationen.

Ihnen werden bedeutende Darstellungen des 1936 verstorbenen deutschen Künstlers Adalbert Trillhaase zur Seite gestellt, der bevorzugt biblische Bezüge aufgriff. Seine Arbeiten überraschen nach Darstellung des Kurators durch ihre bisweilen vordergründige Naivität. Beide Künstler erfahren hier erstmals in einer Gemeinschaftsausstellung eine posthume Würdigung ihrer thematisch und nicht selten auch künstlerisch verwandten Werke.

Öffnungszeiten: Di-So: 10 Uhr bis 17 Uhr.
Internet: www.niederrheinisches-museum-kevelaer.de

Redaktion: Frank Becker