Charles Platt: Dämmerung über der Stadt
Schon in den siebziger Jahren zogen sich die Begüterten aus Angst vor Einbrechern und Kidnappern in »Sicherheitszonen« zurück. Als die Versorgungslage gegen Ende des Jahrhunderts auch in den USA immer katastrophaler wird, ruft der Präsident den nationalen Notstand aus. Privater Landbesitz wird vom Staat beschlagnahmt und zwangsgenutzt, das Horten von Lebensmitteln, Verbrauchsgütern, Benzin und Heizöl unter Strafe gestellt, die Zuteilung lebenswichtiger Güter rationiert. Die Bevölkerung Amerikas wird inne, daß man sie seit Jahren schamlos betrogen hat. Doch ein Aufbegehren ist zwecklos. Das Kapital, die Politiker und die Militärs, seit Jahrzehnten in unheiliger Allianz verfilzt, haben sich in eine Super-Sicherheitszone im Mittelwesten zurückgezogen, bewacht von der Nationalgarde. Dies ist die Geschichte von Bobby Black, dem Selbstmord-Rock-Star, dem man am letzten Tag noch für ein Vermögen Farmland andrehte, das 6 Stunden später nichts mehr wert war, und seinem Liedertexter Michael Caidin, der nicht reich genug war, um den Sprung in den Mittelwesten zu schaffen. Der eine geht in die Stadt, der andere aufs Land, als alles vorbei ist. Die Balgerei um die Reste beginnt - und eine Zeit des Hungers und der Wölfe.
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