Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt



Raumpatrouille Orion landet als Filmkonzert in der Philharmonie Köln


Köln - Die 60er Jahre TV-Kult-Serie "Raumpatrouille Orion" ist am vergangenen Freitagabend als Filmkonzert in der Philharmonie Köln gelandet. Der gut 90-minütige Film, von der Berlin Film Philharmonic Big-Band unter der Leitung von Jiggs Whigham live begleitet, begeisterte die Premierengäste und ließ bei manchem "über 50" Erinnerungen an die eigene TV-Jugend wachwerden. Gewöhnungsbedürftig allerdings ein paar neu gedrehte Einsprengsel mit der so gar nicht intergalaktisch wirkenden Elke Heidenreich als Nachrichtensprecherin der "Sternenschau", die in etwas nerviger Redundanz immer wieder verkündete: "Alles wird galaktisch gut".

Ansonsten ist das Filmkonzert mit einer gigantischen Leindwand für den schwarz-weiß Film ein Augenschmaus. Zeigt er doch nicht zuletzt, wie mit immens wenig Requisitenaufwand in den Kindertagen des Fernsehens hierzulande TV-Serien ausgestattet wurden. Vom Bügeleisen über Plastikbecher, Duschköpfe und Nähgarnrollen-Behälter gab es vieles aus Mutters Haushalts-Regalen zu entdecken. Die legendäre Sechziger Jahre Kult-Serie beeindruckte zudem natürlich mit ihren unvergeßlichen Darstellern der Raumschiff-Besatzung: Dietmar Schönherr als Commander Cliff Allister McLane, der Sicherheitsoffizierin Tamara Jagellovsk alias Eva Pflug, Wolfgang Völz als Offizier Mario de Monti, Claus Holm als Leutnant Hasso Sigbjörnson, Friedrich Georg Beckhaus aus Atan Shubashi und Ursula Lillig als Leutnant Helga Legrelle. In weiteren Rollen sieht man u.a. Franz Schafheitlin, Benno Sterzenbach, Friedrich Joloff, Hans Cossy und Thomas Reiner.

Weitere Aufführung: 17. Juli, 20.00 Uhr. Karten gibt es im Internet unter www.koelnersommerfestival.de


Dalheimer-Sommer "zwischen Himmel und Hölle"

Paderborn/Lichtenau - Unter dem Motto "Zwischen Himmel und Hölle" startet am 3. August im Landesmuseum für Klosterkultur in Lichtenau bei Paderborn der diesjährige Dalheimer Sommer. Den Auftakt macht Goethes "Faust", dessen erster Teil im Neuen Schafstall des ehemaligen Augustiner Chorherrenstifts Dalheim aufgeführt wird. Das bis zum 7. September veranstaltete Sommer-Festival findet zum zwölften Mal statt. Unter den insgesamt 20 Veranstaltungen sind neun Konzerte und Rezitationen sowie elf Theateraufführungen. Neben dem Schafstall und der spätgotischen Klosterkirche kommt in diesem Jahr mit der Meierei - einem der Wirtschaftsgebäude des florierenden Dalheimer Klosters aus dem Barock - eine weitere Spielstätte hinzu.

Internet: www.dalheimer-sommer.de


Ausstellung "staub zwei" in den Flottmann-Hallen von Herne

Herne - Unter dem Titel "staub zwei" präsentieren die Flottmann-Hallen in Herne vom 23. August bis zum 28. September Arbeiten des Künstlers Herbert Hofer. Der Künstler konzentriert sich in seiner medienübergreifenden Arbeit auf Dinge, deren Vorhandensein wir als selbstverständlich erachten, so ein Museumssprecher: Räume die dauerhaft und stabil sind, ausreichend eigene Standfestigkeit, genügend Luft zum Atmen, genügend Platz zum Bewegen sowie Information, die eindeutig und widerspruchsfrei ist. Hofer führt den Besuchern in oft großformatigen Skulpturen, Installationen und Video-Arbeiten vor, wie trügerisch diese Selbstverständlichkeit ist und wie anfällig und veränderlich grundlegende Bedingungen sein können.

Großformatige, frei im Raum stehende, wie Papier geknitterte Aluminiumbögen sind eine ganz allgemeine und sehr poetische Metapher von Veränderlichkeit. Das Video "Atmen" ist da schon direkter. Hier sieht man den Künstler nach offenbar längerer Atempause hektisch nach Luft schnappen. Im Zusammenspiel damit wirkt die Zelle, die zu eng ist, als daß man darin aufrecht stehen könnte, erst recht beklemmend. Weiterhin zeigt die Schau "Raumfalte"-Arbeiten oder auch wie zerknülltes Papier im Ausstellungsraum liegende vereinzelte Raumreste. Diese Strategie der Verräumlichung hat der Wiener Künstler auch bei einer anderen, der monumentalen Arbeit "Textnetz" angewandt. Als überdimensionale Wolke fällt bei diesem Werk ein Buchstabengewirr
, das sich aus Textsequenzen aus den Massenmedien bildet, von der Dachkonstruktion in den Raum herab.

Öffnungszeiten: Di-So: 14-20 Uhr
Internet: www.flottmann-hallen.de

Redaktion: Frank Becker