Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

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Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt

 

 

Pienes "Geleucht" jetzt vier Mal pro Woche geöffnet

Moers - Noch bis Ende Oktober können Besucher an vier Tagen pro Woche die schöne Aussicht vom "Geleucht" auf der Halde Rheinpreußen genießen. Der rund 28 Meter hohe Turm in Form einer Grubenlampe ist mittwochs, donnerstags, samstags und sonntags jeweils von 14 bis 18 Uhr geöffnet, so eine Sprecherin der Stadtverwaltung. Von November bis März steht für Besichtigungen nur das Wochenende zur Verfügung. Zur Installation des Künstlers Otto Piene gehört die Illumination der Hänge. Die stimmungsvolle rote Halde kann im Sommer von 21 bis 24 Uhr bewundert werden. Das "Geleucht" sei mittlerweile ein beliebtes Ausflugsziel in Moers geworden, so die Sprecherin weiter.


Ursprüngliche Textform des Neuen Testaments wird wiedergewonnen

Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität entwickelten computergestützte Methode


Münster - Forscher der Westfälischen Wilhelms-Universität in Münster haben eine neue computergestützte Methode zur Wiedergewinnung der ursprünglichen Textform des Neuen Testaments entwickelt. Mitte des 2. Jahrhunderts hätte die handschriftliche Überlieferung des Neuen Testaments ihren Ausgang genommen, so der Direktor des Instituts für Neutestamentliche Textforschung, Holger Strutwolf. Bei einem internationalen Kolloquium Anfang August in Münster sei die "Kohärenzmethode" bei den aus aller Welt angereisten führenden Bibelforschern sowie der Deutschen Bibelgesellschaft auf großes Interesse und breite Akzeptanz gestoßen, so Strutwolf.

Nach seinen Worten ist der Ausgangstext des Neuen Testaments selbst in keiner Handschrift vollständig erhalten, er müsse deshalb aus der gesamten Überlieferung von zur Zeit 5.700
bekannten Handschriften rekonstruiert werden. Das Hauptproblem sei dabei die "Kontamination", also die gegenseitige Beeinflussung und Vermengung unterschiedlicher Überlieferungen, zu der es im Zuge der handschriftlichen Reproduktion des Textes immer wieder gekommen sei. Schreiber kopierten zwar im Wesentlichen zuverlässig ihre Vorlage, gelegentlich wurden sie aber durch Unleserlichkeiten oder alternative Lesarten zwischen den Zeilen oder am Rande veranlaßt, eine andere Handschrift zu Rate zu ziehen und von der Hauptvorlage abzuweichen.

"Im Laufe der Jahrhunderte entstand so ein schwer zu entwirrendes Gemenge von Textformen und Überlieferungssträngen", erklärte Strutwolf und verwies zur Lösung des alten Problems auf die von Gerd Mink an seinem Institut entwickelte neue "Kohärenzmethode", die erstmals auf der Basis des gesamten relevanten Materials die Textvarianten im Neuen Testament mit Hilfe von leistungsfähiger EDV überprüfe und Vorschläge entwickle. Der Zusammenhang der Überlieferung werde sichtbar und könne in die Beurteilung der Varianten einbezogen werden.

Jan Bühner, Generalsekretär der Deutschen Bibelgesellschaft, rechnet allerdings nicht mit Sensationen am Ende der auf mehr als zwanzig Jahre veranschlagten Forschungsarbeit der münsterschen Wissenschaftler an der geplanten großen kritischen Gesamtausgabe des Neuen Testaments, die im Jahr 2030 vorliegen soll. Sehr wohl könne es aber zu zahlreichen wichtigen und überraschenden Textänderungen am Neuen Testament auf dem langen Weg bis zur "Editio Critica Maior" kommen. Die beiden internationalen Zentren der neutestamentlichen Textforschung an den Universitäten Münster und Birmingham in Großbritannien künftig noch enger zusammen arbeiten.



Ausstellung über Figuren und Ikonen in der Kunst

Oberhausen - Unter dem Titel "Figuren und Ikonen - Grafik von Munch bis Kirchner, von Picasso bis Warhol" beschäftigt sich die Ludwig Galerie Schloß Oberhausen ab dem 27. September in einer Ausstellung mit dem Bild des Menschen in der Kunst. Nach Angaben einer Sprecherin der Galerie  werden rund 150 meisterliche Grafiken die grundlegende Verwandlung vom Bild des Menschen seit der Moderne beleuchten. Beginnend mit Edvard Munchs Figur "Madonna" lasse sich in der bis zum 4. Januar nächsten Jahres laufenden Schau der Weg bis zu Andy Warhols Ikone "Marilyn" nachvollziehen, hieß es in der Vorankündigung weiter. Zu sehen sind teils großformatige, farbige Drucke, Probedrucke und Unikate, die die zentralen Positionen der unterschiedlichen Epochen hervor heben. Pablo Picasso, dem wohl variantenreichsten Künstler des 20. Jahrhunderts, ist in der Ausstellung eine eigene Abteilung gewidmet.

Öffnungszeiten: Di-So: 11-18 Uhr
Internet: www.ludwiggalerie.de


Seminarreihe über die Theologie des Gartens

Düsseldorf - "Himmlische Gärten - die Theologie des Gartens" lautet das Motto einer Seminarreihe, die am 19. September in der Evangelischen Stadtakademie Düsseldorf startet. "Gärten atmen die Sehnsucht nach einer glücklichen Welt, sie erinnern an das Paradies", hieß es in einer  Vorankündigung. Als Symbol für den Mittelpunkt des Lebens und für die Einheit des Menschen mit sich und der Schöpfung spielten Gärten in der Theologie eine wichtige Rolle, so die Stadtakademie weiter. Gärten seien Schauplatz vielfältiger Erfahrungen, die Menschen miteinander und mit Gott machen können. Und sie seien Orte der Verwandlung.

Zum Seminar zählen zwei Abende, die sich mit mit "Schöpfung, Paradies und Garten des Heils" sowie mit dem "Garten der Erlösung: Gethsemane und Jesus als Gärtner" beschäftigen. Auch eine Exkursion unter dem Titel "Der Garten der Sohnsucht - Der verschlossene Garten und das Hohelied" zur Museumsinsel Hombroich steht auf dem Programm.
Anmeldungen unter: 0211-8985257.


Ausstellung in Ahlen zeigt Joseph Beuys und seine Schüler

Die rund 150 Arbeiten stammen aus der Sammlung Deutsche Bank

Ahlen - Das Kunstmuseum im westfälischen Ahlen präsentiert ab dem 24. August Werke des international renommierten Künstlers Joseph Beuys und seinen Schülern. Gezeigt werden etwa 150 Arbeiten auf Papier, die sämtlich aus der Sammlung der Deutsche Bank stammen, teilte ein Sprecher des Museums mit. Beuys unterrichtete in den Jahren zwischen 1961 und 1972 an der Kunstakademie Düsseldorf über 300 Studenten. Viele wurden maßgeblich durch ihren Professor geprägt und erlangten internationale Bedeutung. Entscheidend war dabei die Wirkung des berühmten Künstlers als Mentor, der seine Schüler motivierte, ihren eigenen Weg zu gehen, hieß es in der Vorankündigung der bis zum 30. November zu sehenden Ausstellung.

Die Ausstellung stellt Arbeiten von Beuys denen seiner Schüler gegenüber und offenbart damit seinen künstlerischen und persönlichen Einfluß. Zu sehen sind Zeichnungen, Fotografien und druckgraphische Werke unter anderem von Lothar Baumgarten, Felix Droese, Jörg Immendorff, Anselm Kiefer, Imi Knoebel, Katharina Sieverding und Norbert Tadeusz. Außerdem ermöglicht die Schau einen Blick zurück und präsentiert etliche Werke von Ewald Mataré, bei dem Beuys selbst studierte. Beuys und die Deutsche Bank verband eine besondere Beziehung. Beuys war mit dem Gründer der Sammlung, Herbert Zapp, bekannt und besichtigte auch dessen von der Bank angekauften Arbeiten.

Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr: 14-18 Uhr, Do: 14-20 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr
Internet: www.stadt-ahlen.de

Redaktion: Frank Becker