I Skovens Dybe Stille Ro

Alvin Queen Trio – „Night Train To Copenhagen“

von Frank Becker

Have You Met O.P?
 
Eine Verneigung vor Oscar Peterson
 
Schon der Titel dieses hinreißenden Albums verrät: Es ist eine Hommage an den einzigartigen, großen Pianisten Oscar Peterson und sein Trio, deren legendäre LP „Night Train“ (1963 bei Verve erschienen) hier in Besetzung, Stilistik und Titelauswahl Pate stand. Alleine sechs Titel von „Night Train“ kehren in „Night Train To Copenhagen“ in der gleichen Brillanz und mit der Seele wieder, die damals Oscar Peterson (p), Ray Brown (b) und Ed Thigpen (dr) ihrem Album mitgaben. Fünf weitere Titel wurden von „We Get Requests“ übernommen, einem weiteren Glanzlicht der Peterson-Trio-Diskographie (1964 ebenfalls bei Verve).

Auch setzen Calle Brickman (p), Tobias Dall (b) und Alvin Queen (dr) ihre Instrumente getreu der Vorbilder ein, vor allem erweist sich Calle Brickman bei dieser wunderbaren Jazz-Zeitreise als kongenialer Epigone Petersons. Dieser „Night Train to Copenhagen“ rollt im faszinierenden Rhythmus wie einst das Original, keine Mätzchen, kein Schnickschnack, purer Jazz. Daß Alvin Queen wie schon Scott Hamilton und der 2005 verstorbene Kontrabaß-Zauberer NHØP (Niels-Henning Ørsted Pedersen) das dänische Volkslied „I Skovens Dybe Stille Ro“ für den Jazz entdeckt hat, ist eine feine Reverenz an das Gastgeberland und seine kulturelle Identität.
 
„Night Train to Copenhagen“ wird von den Musenblättern sehr empfohlen, ist unser Album des Monats und klar, daß es unser Prädikat bekommt, den Musenkuß!
 
Alvin Queen Trio – „Night Train To Copenhagen“
© 2021 Stunt Records
Alvin Queen (dr) - Calle Brickman (p) - Tobias Dall (b)
Titel:
1. Have You Met Miss Jones? – 2. Bags Groove – 3. I Got It Bad (And ThatAin't Good) – 4. Farewell Song – 5. Quiet Nights Of Quiet Stars (Corcovado) – 6. The Days Of Wine And Roses – 7. Goodbye JD – 8. Tranquility In The Woods (I Skovens Dybe Stille Ro) – 9. D & E – 10. Georgia On My Mind – 11. Night Train – 12. C Jam Blues – 13. People – 14. Moten Swing – 15. Some Other Time
 
Gesamtzeit: 53:08
 
Weitere Informationen: www.sundance.dk