Aktuelles aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

www.musenblaetter.de

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt




16 Meter hohe Mack-Skulptur für Langenfeld

Langenfeld - Die 16 Meter hohee Skulptur "Großer Vertikaler Rhythmus" des Bildhauers Heinz Mack wird am kommenden Donnerstag in Langenfeld aufgestellt. Nach Angaben der Stadt wird das Kunswtwerk ab 8 Uhr angeliefert und auf dem Sockel montiert. Die offizielle Einweihung der Skulptur erfolgt erst am 5. September, hieß es in der Mitteilung weiter. Bis dahin sei das Kunstwerk durch eine spezielle Konstruktion verhüllt. Bei der Montage werden zwei überdimensionale Autokräne eingesetzt, um die Skulptur in den Himmel zu heben und gleichzeitig so zu lenken, daß sie paßgenau in die vorbereiteten Verankerungen des acht mal zehn Meter großen Sockels eingeführt wird, hieß es weiter.

Der 1931 geborene Mack studierte an der Kunstakademie Düsseldorf und gründete 1957 die avantgardistische Künstlergruppe ZERO mit Otto Piene. Seit 1970 arbeitet der Künstler an monumentalen Skulpturen und Platzgestaltungen etwa für die Weltausstellung in Osaka, das Olympiagelände in München, den Domplatz in Köln, das Europa Center in Berlin, eine Kapelle in Neuss, vor dem NRW-Landtag in Düsseldorf oder der Universität Tübingen.


Autor des Theaterstücks "Tasmanien" ausgezeichnet

Das Stück über den Aufstieg des französischen Staatspräsidenten Sarkozy feiert am 26. September in Bonn seine Uraufführung

Bonn - Fabrice Melquiot, der Autor des Theaterstücks "Tasmanien" über den Aufstieg des französischen Staatspräsidenten Nicolas Sarkozy, ist mit dem renommierten "Prix du théâtre" der Académie Française ausgezeichnet worden. Dies teilte eine Sprecherin des Theaters Bonn am Freitag mit, wo das Stück am 26. September in der Regie von Generalintendant Klaus Weise seine Uraufführung erleben wird. Der erst 38 Jahre alte Melquiot zähle mit dieser angesehenen Ehrung nun zu den bedeutenden französischen Dramatikern der jüngeren Generation, hieß es in der Mitteilung weiter.

"Tasmanien" ist nach Angaben des Theaters ein Stück über einen kleinen Mann und den ganz großen Coup. Es handelt vom Aufstieg Sarkozys, von Politik und Öffentlichkeit, von Eitelkeiten und dem Weg zur Macht. In der Tradition der großen Dramatiker, die die res publica, die "öffentliche Sache", auf die Theaterbühne tragen, ziehe Melquiot eindrucksvoll groteske und theatralische Register, hieß es in der Vorankündigung der Bühne weiter. Trotz großen Interesses namhafter Regisseure habe sich in Frankreich bislang kein Theater bereit gefunden, den brisanten Stoff herauszubringen.

Als Einstimmung auf die Bonner Inszenierung veranstaltet das Theater am 19. September um 19.30 Uhr in den Kammerspielen Bad Godesberg eine Einführungssoirée unter dem Motto "Bühne frei für Sarkozy", an der die Paris-Korrespondentin der Zeitung taz, Dorothea Hahn, der Wahlkampfexperte Boris Kositzke vom Seminar für Allgemeine Rhetorik der Universität Tübingen und Denis Scheck, Literaturredakteur
und Moderator beim Deutschlandfunk teilnehmen. 


Früheres Abschiebegefängnis ist Bühne für "Festung Europa"


Deutschlands kleinstes Stadttheater erarbeitet das Projekt als Uraufführung in Zusammenarbeit mit der Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen

Moers - Das Schloßtheater Moers bringt in der kommenden Spielzeit als Uraufführung das Stück "Festung Europa" auf die Bühne. Bei dem Stück handelt es sich nach Angaben des Intendanten von Deutschlands kleinstem Stadttheater, Ulrich Greb, um "eine theatrale Grenzüberschreitung". Die Inszenierung kommt im alten Moerser Gefängnis zur Aufführung, das in den vergangenen Jahren vor seiner Schließung 2005 als Abschiebehaftanstalt genutzt wurde, so Greb am Freitag. Das Projekt entsteht in Zusammenarbeit mit der Justizvollzugsanstalt Moers-Kapellen und wird unterstützt vom NRW-Kultursekreatriat, heißt es im Spielplan des Theaters. Die Premiere ist für den 28. Mai kommenden Jahres terminiert.

Das alte Gefängnis ist nach Angaben der Theatermacher "der unsichtbare Ort und Schauplatz ungehörter Geschichten", die mitten in Moers und damit auch mitten in Europa über die Grenzen Europas Zeugnis abzulegen vermögen. Europa gelte zwar als Wiege der Ideen der Demokratie, der Zivilisation und Aufklärung, der Kultur, des Friedens und der Freiheit. Zugleich jedoch sei Europa stets auch Schauplatz von Kriegen, Gewalt und Ausschlußverfahren gewesen, die diese Ideen aushöhlen und Europa zu einer Festung machen, so das Theater weiter. Die Geschichten von ehemaligen Inhaftierten sowie Mitarbeitern des Moerser Gefängnisses bilden den Ausgangspunkt des Projekts.

Das handelt zunächst von der Frage, was ein Gefängnis ist, um dann von der Geschichte des Hafthauses aus die gewalttätigen und ausschließenden Praktiken der "Festung Europa" ebenso in den Blick zu nehmen wie die utopischen Potentiale der "Idee Europa". In einer performativen Installation von Stimmen, Körpern, Bildern, Klängen und Geschichten soll im Moerser Hafthaus "ein Erinnerungs- und Begegnungsraum" entstehen, in dem die Grenzen Europas im doppelten Sinne in Frage stehen, betonten die Theatermacher.


ZDF dreht Dreiteiler über Essener Unternehmerfamilie Krupp


Düsseldorf - Unter dem Titel "Krupp - Eine Familie zwischen Krieg und Frieden" dreht das Zweite Deutsche Fernsehen demnächst einen Dreiteiler über die Unternehmerdynastie, die als "Waffenschmiede der Nation" auch die deutsche Geschichte geprägt hat. Die Filmstiftung NRW, die das Projekt mit bis zu 1,3 Millionen Euro fördert, teilte am Freitag in Düsseldorf mit, Regisseur Carlo Rola werde den Dreiteiler nach einem Drehbuch von Christian Schnalke realisieren. Die Schauspielerin Iris Berben werde eine der Hauptrollen übernehmen hieß es. Die Dreharbeiten sollen noch in diesem Jahr starten.

Redaktion: Frank Becker