Neues aus der Kultur NRW

Eine Kolumne

von Andreas Rehnolt

Foto © Frank Becker

Aktuelles aus der Kultur NRW

Für die Musenblätter zusammengestellt

von Andreas Rehnolt





Ausstellung mit Werken des Beatles-Wegbegleiters Klaus Voormann
Hallenberg - Im Städtchen Hallenberg im Hochsauerlandkreis ist seit Sonntag eine Ausstellung mit Fotos, Illustrationen, Radierungen und Collagen des Beatles-Wegbegleiters und Künstlers Klaus Voormann zu sehen. Der Graphiker und Musiker, der in den 60er Jahren durch seinen außergewöhnlichen Cover-Entwurf  für die Beatles-LP"REVOLVER" zu Ruhm kam und als Musiker in verschieden Bands Karriere machte, war viele Jahre auch eng befreundet mit dem Ehepaar John Lennon und Yoko Ono. Der inzwischen 70-Jährige Voormann, der auch schon mal (wie auch einige andere, Anm. d.R.) als "fünfter Beatle" bezeichnet wurde, stellt Arbeiten aus den letzten 40 Jahren aus. Als Musiker spielte er Bass bei Soloprojekten von John Lennon, George Harrison und Ringo Starr.

Öffnungszeiten: Mo-Fr: 9-17 Uhr

Internationales Festival "Orgel-Mixturen" in Köln
Vom 30. September bis 5. Oktober ist die Kirche Sankt Peter in Köln Veranstaltungsort für zeitgenössische Orgelmusik

Köln - Unter dem Titel "Orgel-Mixturen" findet vom 30. September bis zum 5. Oktober in der Kölner Kirche Sankt Peter das weltweit einzige Festival für zeitgenössische Orgelmusik statt. An der berühmten Orgelanlage des Gotteshauses präsentieren namhafte internationale Musiker Werke von Karlheinz Stockhausen, Wolfgang Rihm und anderen zeitgenössischen Komponisten. Seminare und Kurse rund um das Thema Orgel, Orgelimprovisation und –literaturspiel stehen ebenfalls auf dem Programm.

Der Organist, der in hohem Maße an örtliche Gegebenheiten gebunden ist, findet in Sankt Peter sowohl einen außergewöhnlichen Raum als auch ein außergewöhnliches Instrument. Geschaffen hat die Orgel der Organist und Komponist Peter Bares, der nach Auskunft der Festivalorganisatoren gegen jeden konventionellen orgelbaulichen Trend angeht. Die Orgel-Mixturen fanden 2005 zunächst in kleinem Rahmen als reines Konzertfestival statt. Seitdem präsentiert das Festival jedes Jahr im Herbst namhafte Organisten mit zeitgenössischer Orgelmusik. Seit 2007 bietet die Veranstaltung neben den Konzerten auch Kurse an. Schwerpunkte bilden Orgelimprovisation und Orgelliteraturspiel.


"Heldenwerkstatt" für Schüler in Museum

Ergebnisse des Projektes in zwölf Schulen des Ruhrgebiets sollen 2010 in einer großen Ausstellung präsentiert werden

Oberhausen - Das Industriemuseum des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe hat am Mittwoch im Zuge seiner geplanten Ausstellung "Helden" zur Kulturhauptstadt "Ruhr.2010" die ersten Bildungspartnerschaften mit zwölf Schulen abgeschlossen. Bei der Fachtagung "Bildungspartner NRW - Museum und Schule" hieß es, daß jede der zwölf Schulen in Castrop-Rauxel, Dortmund, Essen, Gelsenkirchen, Gladbeck, Hagen, Hattingen, Hamm, Kamen, Recklinghaussen und Dorsten zusammen mit dem Museum in den nächsten beiden Jahren eine "Heldenwerkstatt" betreiben wird. Dabei sollen sich Schülerinnen und Schüler mit den Fragen "Was sind Helden?", "Wie entstehen sie?" ebenso auseinandersetzen wie mit den Fragestellungen, ob verschiedene Kulturen und Generationen unterschiedliche Helden haben, wie sich der Helden-Begriff von Jungen und Mädchen unterscheidet oder ob eine Gesellschaft wie die unsere noch Helden braucht.

Die ersten gemeinsamen Aktionen sollen, so das Museum, schon bald anlaufen. In den Fächern Kunst, Geschichte, Sozialwissenschaften und Deutsch nehmen demnach Lehrer und Schüler mit Unterrichtsmodulen aus dem Museum den Helden-Begriff unter die Lupe. Auf der Zeche Nachtigall in Witten sollen Schüler ihre Vorbilder in Stein meißeln, auf der Henrichshütte Hattingen werden sie diese in Metall gießen. Bei Interviews mit Zeitzeugen und Recherchen in Archiven lernen die jungen Menschen den Umgang mit Informationen. Im Modul "Deutsch" werfen die Klassen einen Blick hinter die Kulissen der Neuverfilmung von "Die Vorstadtkrokodile": Das Produktionsteam gewährt Einblicke ins Drehbuch, während im Dortmunder Fritz-Hüser-Institut, das den Nachlaß des Autors Max von der Grün verwaltet, mit historischen Original-Dokumenten gearbeitet wird. Die Unterrichtsergebnisse sollen in der Ausstellung "Helden" im Jahr 2010 in der Henrichshütte Hattingen öffentlich präsentiert werden.


Ausstellung zum Nam June Paik Award 2008 im Wallraf-Richartz-Museum

Köln - Das Kölner Wallraf-Richartz-Museum präsentiert vom 26. September bis zum 16. November die Arbeiten von fünf jungen Künstlern, beziehungsweise Künstlergruppen, die für den diesjährigen Nam June Paik Award nominiert sind. Ihre Medienkunst werde inmitten der ständigen Sammlung der altehrwürdigen Gemäldegalerie zu sehen sein, teilte ein Sprecher des Museums am Mittwoch mit. Die Arbeit der jüngeren Künstler führe notwendigerweise zu überraschenden, spannenden und gelegentlich auch verstörenden Eingriffen, hieß es in der Ankündigung weiter. Da die Kunst von heute nicht nur ihre Inspiration aus der alten Kunst erfährt, sondern auch auf sie zurückwirkt, werde die Medienkunst den Besuchern im Wallraf helfen können, die vertrauten Bilder der klassischen Meister neu zu sehen.

Der Nam June Paik Award 2008 ist mit 25.000 Euro dotiert, der zu vergebende Nachwuchspreis an einen in Nordrhein-Westfalen lebenden Künstler mit 15.000 Euro. Beide Auszeichnungen werden von der Kunststiftung NRW am 16. Oktober verliehen. Der Preis gilt als der wichtigste Preis für Medienkunst ein Deutschland. Sein Titel geht auf den international renommierten, 2006 verstorbenen Künstler Nam June Paik zurückgeht. Paik lebte und arbeitete fast zwanzig Jahre in Nordrhein-Westfalen, davon über 10 Jahre als Professor an der Kunstakademie Düsseldorf.



Kölner Museum präsentiert "Paare in der Kunst"

Wallraf-Richartz-Museum zeigt ab 31. Oktober in einer weltweiten Premiere Liebe, Kunst und Leidenschaft von Künstlerpaaren

Köln - Unter dem Titel "Künstlerpaare - Liebe, Kunst und Leidenschaft" präsentiert das Kölner
Wallraf-Richartz-Museum ab dem 31. Oktober Paare in der Kunst. Claudel und Rodin, Kahlo und Rivera oder Münter und Kandinsky, so hießen nach Angaben des Museums vom Donnerstag die Künstlerpaare, die fast jeder Kunstinteressierte heute kennt. Überraschenderweise fehlt bis heute eine umfassende Ausstellung, die das Thema "Paare in der Kunst" analysiert. In seiner bis zum 8. Februar nächsten Jahres laufenden Schau will das Museum nun in einer weltweiten Premiere zeigen, "wie sich Künstler in ihrer Liebe zueinander gegenseitig beeinflußt haben", teilte eine Kuratorin mit.

Die Ausstellung blickt dazu auf das Leben, die Liebe und das Werk von zwölf berühmten Künstlerpaaren. Furiose und skandalträchtige Verbindungen wie Frida Kahlo und Diego Rivera oder Camille Claudel und Auguste Rodin werden darin ebenso behandelt wie vermeintlich "normale" Beziehungen à la Paula Modersohn-Becker und Otto Modersohn oder Natalia Gontscharowa und Michail Larionow. Wie auch immer sich die Liebschaften zwischen den einzelnen Künstlerpersönlichkeiten entwickelten, die Schau beweist nach Angaben der Veranstalter, daß sie alle ein enormer kreativer Prozess einte. Und auch nach dem Erlöschen der Liebe hätten sich manche Paare in ihrem künstlerischen Schaffen weiterhin stark beeinflußt. So gewährten sich etwa Niki de Saint Phalle und Jean Tinguely auch Jahre nach ihrer Trennung jederzeit kritischen Einblick in ihr Tun.

Rund einhundert Exponate erzählen im Wallraf-Richartz-Museum vom Einfluß der Liebe auf die Kunst. Die Ausstellung bietet nach Angaben der Kuratoren einen einzigartigen Blick hinter die Kulissen dieses faszinierenden Themas. Dabei führt sie die Besucher durch einige der spannendsten Epochen der Kunst- und Zeitgeschichte. Vom Expressionismus mit Gabriele Münter und Wassily Kandinsky oder Marianne von Werefkin und Alexej von Jawlensky über den Dadaismus mit Hannah Höch und Raoul Hausmann bis hin zum Action Painting mit Lee Krasner und Jackson Pollock.

Die Ausstellung wird von der Kunststiftung NRW unterstützt und macht nach Köln in Den Haag Station. Dort ist sie vom 21. Februar bis zum 1. Juni nächsten Jahres im Gemeentemuseum zu sehen.

Öffnungszeiten: Di/Mi/Fr: 10-18 Uhr, Do: 10-22 Uhr, Sa/So: 11-18 Uhr
Internet: www.museenkoeln.de/wallraf-richartz-museum/de