Welttag des Theaters verteidigt Freiheit, Frieden und Verständigung

Erklärung des Deutschen Bühnenvereins kritisiert den brutalen Angriff der russischen Armee auf die Ukraine

von Andreas Rehnolt


Der Welttag des Theaters
will auch Freiheit, Frieden und Verständigung verteidigen
 
Erklärung des Deutschen Bühnenvereins
kritisiert den brutalen Angriff der russischen Armee auf die Ukraine
 
Köln - Der Welttheatertag steht heute (27.3.2022) im Zeichen des Kriegs in der Ukraine. Seit dem brutalen Angriff der russischen Armee am 24. Februar sei die Friedensordnung der letzten Jahrzehnte zerstört. Die Theater und Orchester und ihre Mitarbeitenden helfen geflüchteten Menschen und unterstützen Künstlerinnen, Künstler und Kulturschaffende, hieß es am Freitag in einer Erklärung des Deutschen Bühnenvereins in Köln. Am „World Theatre Day“, an dem jedes Jahr die verbindende Kraft des Theaters im Mittelpunkt steht, betonte der Bühnenverein die Solidarität der Theater und Orchester mit den Menschen aus der Ukraine und möchte die Stimme einer ukrainischen Künstlerin vernehmbar machen.
 
In der Erklärung von Carsten Brosda, Präsident des Deutschen Bühnenvereins, zum Welttheatertag heißt es: „Der Welttag des Theaters soll die Kraft der Kunst und des Spiels ins Bewußtsein der Gesellschaft rufen. Er erinnert daran, welche Möglichkeiten in der Einfühlung in andere, in der Spekulation über Alternativen und in der Auseinandersetzung mit der Welt um uns herum liegen.“ Er sei aber auch eine Aufforderung zur Hilfe und zur Tat. „Die Theater und Orchester stellen sich ihrer Verantwortung. In zahlreichen spontanen Veranstaltungen haben sie unmittelbar versucht, dem Entsetzen Form, dem Gesprächsbedürfnis Forum, dem Wunsch nach Trost Raum zu geben. Und sie haben angefangen, Unterstützung für die Ukraine zu organisieren, Kooperationen zu stärken und Geflüchteten praktisch zu helfen“, so Brosda weiter.
 
„Vor allem aber bemühen wir uns in diesen Tagen, die Zuversicht in die aufklärerische Kraft kultureller Begegnung und künstlerischer Zusammenarbeit zu wahren. Wir wollen Perspektiven des Menschlichen stärken. Wir suchen auf allen möglichen Wegen die Nähe zu ukrainischen Künstlerinnen und Kreativen, um ihre Arbeit zu unterstützen“, hieß es weiter in der Erklärung. Gemeinsam mit dem International Theatre Institute ITI Germany hat der Deutsche Bühnenverein die ukrainische Dramatikerin Natalia Vorozhbyt gebeten, ausgehend vom Bild des zerstörten Theaters in Mariupol, ein Statement zu verfassen.
 
In vielen Theatern und Konzerthäusern in ganz Deutschland wird heute eine Videoaufzeichnung von Natalia Vorozhbyt gezeigt oder der Text verlesen. Daneben ruft der Deutsche Bühnenverein seine Mitglieder dazu auf, am Welttheatertag die Situation in der Ukraine zu thematisieren und Spenden zu sammeln. Unterstützung für vor Krieg und Gewalt fliehenden Menschen ist das Gebot der Stunde. In Kooperation mit dem ITI Germany entwickelt der Deutsche Bühnenverein derzeit ein Angebot im Internet, bei dem Theater und Orchester unkompliziert Jobs und Möglichkeiten zur künstlerischen Arbeit, also Proberäume, Auftrittsmöglichkeiten oder Residenzen anbieten können.
 
Derzeit findet zudem eine Abfrage unter den Mitgliedern des Bühnenvereins statt, damit die Seite baldmöglichst online gehen kann. Auch an anderen Initiativen ist der Bühnenverein beteiligt. Viele seiner Mitglieder engagieren sich vor Ort, sammeln Spenden und rufen ihr Publikum zu praktischer Hilfe auf.
 
Weitere Informationen: www.buehnenverein.de