Cover: Manuel Weingand / Claudia Fischbacher Kraftvoll im Solo …   ... zart im Zusammenspiel   „Chansons de Cologne“ heißt das aktuelle Album der in Köln lebenden französischen Saxophonistin Christine Corvisier mit ihrem 5tet. Der Titel verrät zum einen ihre Hinwendung zum französischen Chanson der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, zum anderen ihre eigene „Übersetzung“ des urfranzösischen Kulturguts in die Sprache des Jazz, der in Köln eine sehr gute Adresse hat. Neun Chansons von u.a. Joseph Kosma, Charles Aznavour, Henri Betti, Nino Ferrer und Sacha Distel hat sie völlig neu arrangiert und mit drei Titeln aus eigener Produktion als Spritzer mit persönlicher Note ergänzt.   Nun glauben Sie bitte nicht, einen soundsovielten Aufguß französischen Chansonguts und populärer „Folklore“ zu bekommen, denn bis auf das Intro des Openers C´est ci bon von Henri Betti und Passagen von Aznavours La bohème werden Sie kaum eines der Stücke auf Anhieb wiedererkennen. Was Sie aber bekommen, ist ein hinreißendes Jazz-Album mit grandiosen Solo-Leistungen aller beteiligten Musiker (wobei Gast Danny Müller fast unhörbar tatsächlich im tiefen Hintergrund agiert). Aber Gitarrist Martin Schulte, Pianist Sebastian Scobel, der begehrte Drummer Silvio Morger, Deep Talk-Bassist David Andres und natürlich die Chefin Christine Corvisier an Tenor- und Sopransaxophon, Baßklarinette und Flöte haben in der guten Stunde Raum zur Entfaltung und für traumhaft schöne, kraftvolle Solo-Auftritte und zartes Zusammenspiel. Ein rundum gelungenes Album, von den Musenblättern empfohlen.   Christine Corvisier 5tet – „Chansons de Cologne“ © 2022 JazzSick Records (CD) Christine Corvisier (ts, ss, bcl, fl, comp 3, 10, 11) – Martin Schulte (g) – Sebastian Scobel (p) – Silvio Morger (dr) – David Andres (b) Gast: Danny Müller (backing voc 2, 5, 7, 10) Titel: 1. C´est ci bon – 2. Emmenez-moi – 3. Lumière s.v.p. – 4. La belle vie – 5. Non, je ne regrette rien – 6. La valse d´Amélie – 7. Tous les visages de l´amour – 8. Le sud – 9. La bohème – 10. Lunaire – 11. The modern Cinderella – 12. Les feuilles mortes Gesamtzeit: 1:04:49   Weitere Informationen: www.jazzsick.com  -  www.christinecorvisier.com