Krystian Zimerman erhält den Praemium Imperiale
Wenn man weiß, welch´ tiefe Liebe Krystian Zimerman zu Japan verbindet, dann kann man erahnen, welche Ehre es für ihn bedeutete, aus der Hand der japanischen Prinzessin Hanako Hitachi den diesjährigen Praemium Imperiale zu empfangen – jene Auszeichnung also, die international zurecht als „Nobelpreis für Musik“ verstanden wird.
Zieht man aus diesem Anlaß auch nur eine flüchtige Bilanz seines künstlerischen Schaffens, kommt man allein schon bei einigen Zahlen aus dem Staunen nicht heraus: Sein Debüt in der damaligen Bundesrepublik Deutschland hatte er bereits 1976 gegeben, ein Jahr nachdem er in Warschau auf spektakuläre Weise den Chopin-Wettbewerb gewann. Seitdem kam er immer wieder nach Deutschland – zu 359 Auftritten in 87 Sälen in 73 Städten. Allein beim Klavier-Festival Ruhr sind es bislang 11 Konzerte in 6 Städten, eine im Blick auf seine seltenen Festivalauftritte rekordverdächtige Zahl. Seit 1976 erschienen bislang über 30 Alben bei der Deutschen Grammophon. Die Auszeichnungen, die er dafür erhielt – oft bis zu 14 bei einer einzelnen Veröffentlichung – sind Legende. Seine Einspielungen großer Klavierkonzerte, z.B. mit Leonard Bernstein und Herbert von Karajan, genießen Kultstatus. Zweimal wurden ihm Ehrendoktorwürden verliehen. Den Preis des Klavier-Festivals Ruhr erhielt er im Jahr 2014. Mit anderen Worten: Der diesjährige Praemium Imperiale gilt einem der ganz großen Pianisten unserer Zeit. Und einem von hohen Idealen geprägten Menschen. Seine Freundschaft und seine Treue zum Klavier-Festival Ruhr bedeutet uns das pure Glück: 12 Mal beim Klavier-Festival Ruhr seit 1992! 1992 Mülheim an der Ruhr Debütkonzert mit dem Young Israel Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Umberto Benedetti Michelangeli, u.a. mit Klavierkonzert Nr. 3 von Ludwig van Beethoven 1994 Bochum Solorezital, u.a. mit Variationen für Klavier op. 27 von Anton Webern und Variationen über ein polnisches Volksthema in h-Moll op. 10 von Karol Szymanowski 1998 Bochum Solorezital, u.a. mit Klaviersonate Nr. 8 c-Moll op. 13 „Pathétique“ und Klaviersonate Nr. 21 C-Dur op. 53 von Ludwig van Beethoven 2004 Essen Solorezital, u.a. mit Sonate Nr. 2 in b-Moll op. 35 von Frédéric Chopin und Fünf Stücke aus Java-Suite: Phonoramas von Leopold Godowsky 2008 Duisburg Solorezital, u.a. mit Partita Nr. 2 c-Moll BWV 826 von Johann Sebastian Bach und Klaviersonate Nr. 32 c-Moll op. 111 von Ludwig van Beethoven 2012 Dortmund Kammermusikkonzert mit Lukas Hagen (Violine), Rainer Schmidt (Violine), Veronika Hagen (Viola) und Clemens Hagen (Violoncello), u.a. mit Klavierquintett Nr. 1 von Grażyna Bacewicz und Klavierquintett in Es-Dur op. 44 von Robert Schumann 2013 Essen Solorezital, u.a. mit Sonate Nr. 2 in fis-Moll op. 2 von Johannes Brahms und Auszügen aus Préludes I von Claude Debussy 2014 Wuppertal Solorezital mit Klaviersonate Nr. 30 in E-Dur op. 109, Nr. 31 in As-Dur op. 1 und Nr. 32 in c-Moll op. 111 von Ludwig van Beethoven sowie Ehrung mit dem Preis des Klavier-Festival Ruhr 2014 2016 Essen Solorezital, u.a. mit Sonate Nr. 20 in A-Dur op. posth. D 959 und Sonate Nr. 21 in B-Dur op. posth. D 960 von Franz Schubert 2019 Essen Solorezital mit Sonate Nr. 3 in f-Moll op. 5 von Johannes Brahms und Scherzi Nr. 1-4 von Frédéric Chopin 2021 Wuppertal Solorezital, u.a. mit Drei Intermezzi op. 117 von Johannes Brahms und Sonate Nr. 3 in h-Moll op. 58 von Frédéric Chopin 2023 Duisburg Solorezital Danke, lieber Krystian, und aus tiefstem Herzen: Unser aller Glückwünsche zum Praemium Imperiale! Wir freuen uns voller Ungeduld auf Deine Rückkehr zum Klavier-Festival Ruhr am 3. Juni 2023 – zu Deinem dann 12. Auftritt Prof. Franz Xaver Ohnesorg
Intendant des Klavier-Festivals Ruhr |